weisen auf Battistas Hand. Nichts von Dossos Stil zeigt auch der etwas
manierierte Poseidon mit dem Dreizack, hinter dem sich ein rotes Gewand
bläht. Ceres, in ein strohgelbes Gewand gehüllt, ganz im Profil und etwas
vorgebeugt, hält Mohnkolben und Ähren. Der grauhaarige Hephästus
stark verkürzt, schwingt in lebhafter Bewegung rechts den Hammer
und hält links eine Zange. — Die Nordwand zeigt, stark verstaubt oder
abgefallen, die Halbfigur einer alten Göttin, ganz in Violett gekleidet
mit einer Zackenkrone und einem Kopftuch; in der Linken hält sie die
qualmende Urne: Kybele, die Göttermutter. Ihr Nachbar ist Apollo
mit der Leier, den Lorbeer im Haar, im gelben Gewand; ihn umflattert
ein hochroter Mantel. Es ist eine rohe Figur, die ganz im groben noch
die Gepflogenheiten der Brüder zeigt: den aufgerissenen Mund mit den
blitzenden Zähnen. Welch Abstand gegen den begeisterten Gott der
Galleria Borghese! Seine Nachbarin ist die Schwester Diana in Violett.
Ihr fehlt jedes individuelle Leben. Für die dekorative Wirkung ist es
nicht gut, daß sämtliche Figuren dieser Wand in gleicher Richtung in
das Dreiviertel gewendet sind. — Die Ostwand zeigt in guter Erhaltung
als eines der besten Stücke den nackten, schwebenden Merkur mit dem
geflügelten Hut; er hält in der stark übergreifenden Rechten den Caduceus.
Seine Nachbarin ist die langlockige, behelmte Minerva; sie sitzt in ein-
facher Stellung, die Rechte auf die Lanze gestützt, die Linke faßt den
Helm. Violett und Grau sind die Akkorde ihres Gewandes. Die nächsten
Lünetten zeigen den Götterkönig und die Götterkönigin. Jupiter in gelber
Gewandung ist als ganz alter Mann mit grauem Haar un<J Bart dargestellt,
er lagert auf Wolken. Der Kopf ist auf die Linke gestützt, in der Rechten
hält er den Blitz. In Junos Kleidung herrschen grünliche Töne vor,
auch ihr Haupt ist aufgestützt, während die Rechte den Stab hält. Bei
der Erfindung dieser Figuren hat der Maler sich nicht gerade angestrengt
und die Bewegung wiederholt. Daneben zeigt Mars in Rüstung mit einem
Stoßdegen in seinen sehr vollen Formen, wie gut ihm sein Kriegshandwerk
bekommt. — Die Lünetten an der Südwand sind kaum noch erkennbar
Im Winkel zu äußerst links tauchen noch Reste eines Mannes im grünen
Gewand auf, der auf eine Tafel die Umrisse einer Figur zeichnet — nach
Mattioli hätte sich Dosso hier selbst dargestellt: ,,della pittura il sublime
inventore“. Die mittlere Lünette ist jetzt ganz übertüncht. Rechts
steht im weißen Gewände Bacchus mit Weinlaubkranz und Thyrsus-
stab, ein sehr verdorbenes Stück. Die Gewölbzwickel sind mit Putten,
die Palmenzweige tragen, geschmückt. Putten halten auch das Wappen
des Spiegels. Sie sind samt und sonders stark übermalt, von Dosso zeigen
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manierierte Poseidon mit dem Dreizack, hinter dem sich ein rotes Gewand
bläht. Ceres, in ein strohgelbes Gewand gehüllt, ganz im Profil und etwas
vorgebeugt, hält Mohnkolben und Ähren. Der grauhaarige Hephästus
stark verkürzt, schwingt in lebhafter Bewegung rechts den Hammer
und hält links eine Zange. — Die Nordwand zeigt, stark verstaubt oder
abgefallen, die Halbfigur einer alten Göttin, ganz in Violett gekleidet
mit einer Zackenkrone und einem Kopftuch; in der Linken hält sie die
qualmende Urne: Kybele, die Göttermutter. Ihr Nachbar ist Apollo
mit der Leier, den Lorbeer im Haar, im gelben Gewand; ihn umflattert
ein hochroter Mantel. Es ist eine rohe Figur, die ganz im groben noch
die Gepflogenheiten der Brüder zeigt: den aufgerissenen Mund mit den
blitzenden Zähnen. Welch Abstand gegen den begeisterten Gott der
Galleria Borghese! Seine Nachbarin ist die Schwester Diana in Violett.
Ihr fehlt jedes individuelle Leben. Für die dekorative Wirkung ist es
nicht gut, daß sämtliche Figuren dieser Wand in gleicher Richtung in
das Dreiviertel gewendet sind. — Die Ostwand zeigt in guter Erhaltung
als eines der besten Stücke den nackten, schwebenden Merkur mit dem
geflügelten Hut; er hält in der stark übergreifenden Rechten den Caduceus.
Seine Nachbarin ist die langlockige, behelmte Minerva; sie sitzt in ein-
facher Stellung, die Rechte auf die Lanze gestützt, die Linke faßt den
Helm. Violett und Grau sind die Akkorde ihres Gewandes. Die nächsten
Lünetten zeigen den Götterkönig und die Götterkönigin. Jupiter in gelber
Gewandung ist als ganz alter Mann mit grauem Haar un<J Bart dargestellt,
er lagert auf Wolken. Der Kopf ist auf die Linke gestützt, in der Rechten
hält er den Blitz. In Junos Kleidung herrschen grünliche Töne vor,
auch ihr Haupt ist aufgestützt, während die Rechte den Stab hält. Bei
der Erfindung dieser Figuren hat der Maler sich nicht gerade angestrengt
und die Bewegung wiederholt. Daneben zeigt Mars in Rüstung mit einem
Stoßdegen in seinen sehr vollen Formen, wie gut ihm sein Kriegshandwerk
bekommt. — Die Lünetten an der Südwand sind kaum noch erkennbar
Im Winkel zu äußerst links tauchen noch Reste eines Mannes im grünen
Gewand auf, der auf eine Tafel die Umrisse einer Figur zeichnet — nach
Mattioli hätte sich Dosso hier selbst dargestellt: ,,della pittura il sublime
inventore“. Die mittlere Lünette ist jetzt ganz übertüncht. Rechts
steht im weißen Gewände Bacchus mit Weinlaubkranz und Thyrsus-
stab, ein sehr verdorbenes Stück. Die Gewölbzwickel sind mit Putten,
die Palmenzweige tragen, geschmückt. Putten halten auch das Wappen
des Spiegels. Sie sind samt und sonders stark übermalt, von Dosso zeigen
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