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Merian, Maria Sibylla
Der Raupen wunderbare Verwandelung, und sonderbare Blumen-nahrung: worinnen, durch eine gantz-neue Erfindung, Der Raupen, Würmer, Sommer-vögelein, Motten, Fliegen, und anderer dergleichen Thierlein, Ursprung, Speisen, und Veränderungen, samt ihrer Zeit, Ort und Eigenschaften (Band 1) — Nürnberg, Frankfurt, Leipzig, 1679 [VD17 23:292909S]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.2553#0045
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XII.
Gekött Vtü. Viola iureL-,.
>it dir hochnutzbare und lvolriechende/ gelbe
lll - blume auch mit ihrem schönen abgebild-
Leben vorstellig gemacht würde/ so berichte/
daß ich zwar dieses sehr dünne und gar subtile
Räuplein/ mit eben denselben Blättern/ etliche Jah-
re nacheinander ernehrt; aber nichts aus demselben/
so einige Gleichheit gehabt hätte/ erhalten; sondern es
ist allerdings verdorrt. Im vergangenem Jahre aber
ist es nicht allein lebendig geblieben / sondern hat sich
auch natürlicher Weise verändert. Das jenige Räup-
lein nun/so auf einem umgeschlagenen/grünen Blätlein
des gedachten Veils/kreucht/ist weiß und grün ge-
sprengelt/ es hat unten / hinter dem Kopf/ drey grü-
ne Klaulein / am achten Glied ein rundes Füß-
lein/ und zu hinterft auf beeden Seiten noch
eines dergleichen. Wann dasselbe fort geht / so setzt
es die hintersten Füsse/bis zu den vördersten/ also daß
der Leib in die Höhe steht / und fast lächerlich ausfleht;
dann es thut so lange Schritte/als es selbsten ist.Nach-
dem ich nun diß obbesagte Räuplein/ bis in Juny/ mit
denen gelben Veilblättern ernährt/und da es sich in ei-
nen Datelkern begeben wolte/ hat es sich selbst auf ein
grünes Blätlein gelegt / und ein sehr dünnes Gespinst
D bald
 
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