Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meringer, Rudolf; Mayer, Carl
Versprechen und Verlesen: eine psychologisch-linguistische Studie — Stuttgart, 1895

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.22263#0208
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
188

Laute sind heute funktiouell offenbar zu verfchieden, als
daß ihre Vertaufchung ruöglich wäre, sie gelten nicht an-
nähernd als „gleichwertig".

Ueber die Metathefe von iäA. nr vgl. Noreen, Abriß
der urgerman. Lautlehre S. 224. Vgl. z. B. iäF.
* c^eUvr- und *^6trir- bei der Vierzahl.

2. Vorsetzungen, Anticipationen.

r wird in eine fruhere Silbe gesetzt und fchwindet
auf dem alten Platze. Jtal. croinpars — eoiirprare;
eomxra „Kauf", abernhd. „Grempel",Kluge^S. 121. Dial.
ital. Orapi sür Oaxri. Aldnord. tikriläe — ahd. llkaltru
(ags. tlkeuläe) Kluge f. v. „Falter". Gr. Attifch xllrpo-rron
statt ^äroTrrpon, Ao(>ox/ir/xch ftatt ^npoxi/x/ich, Wacker-
nagel Zts. XXXIII. 9.

Vorklänge. r klingt vor, bleibt aber auch auf dem
alten Platze. Mhd. inss. iaririer für iaruer. Nhd. Quarder-
ftein. Ahd. 'vviräar — rviäar — got. vichra. Graff I. 635;
rvirärota I. 641 wohl erst von rviräar. Alem. Aersteru,
vgl. L. Frauer, Nhd. Gramm? S. 26. Sehr auffallend sind
die deutschen Beispiele, welche Vordringen eines r un-
betonter Silbe in die hochtonige zeigen.

Gr. -Anpox^i/x/ich, L>1-;proüp/^o'kn ftatt echi/roüp-
/T/o-L^, Meisterhans ^ 62. G. Meyer, Gr. Gr? S. 292.
Lat. vulgär viugirlli für vichirti (Lrüal IVIeiii. 8oe. äe
XinF. 7. 443. Franz. tresor — lat. teLaurris, Meyer-
Lübke, Rom. Gr. I. S. 586. Bretonisch prermeZtr —
lat. kermZtra (R. Schmidt, Jdg. X. I. 44 Anm.).
 
Annotationen