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Merzbacher, Eugen [Hrsg.]; Seyffer, Otto Ernst Julius [Bearb.]
Verzeichniss der von Prof. Dr. Otto Seyffer in Stuttgart hinterlassenen Sammlung griechischer und römischer Münzen nebst numismatischer Bibliothek: in 2 Abtheilungen, welche unter Leitung des Numismatikers Dr. Eugen Merzbacher am 13. October 1891 und folgende Tage in München öffentlich versteigert werden (1): Griechische Münzen — München: Akademische Buchdruckerei von F. Straub, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.57295#0012
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VI

zu vermehren bestrebt war, hat er bis an sein Lebensende treu
bewahrt und in einem Handcatalog mit peinlicher Gewissenhaftig-
keit beschrieben. Wie sehr seine Sammelthätigkeit in seinem
engeren Vaterlande geschätzt wurde, beweist seine im Jahre 1879
erfolgte Berufung zum Vorstande der Württembergischen Staats-
sammlung für Kunst- und Alterthums-Denkmale und des kgl. Münz-
kabinets in Stuttgart. Gesundheitsrücksichten zwangen ihn schon
im Jahre 1883 von diesem Amte zurückzutreten; er führte jedoch
bis zu seinem Tode den Titel „Ehrenvorstand der kgl. württem-
bergischen Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthums-
denkmale“.
„Sein humaner, milder Sinn, seine Freundlichkeit und Güte
gegen Jedermann, bei gediegener Bildung und umfassenden Kennt-
nissen, dabei die Festigkeit des Charakters und Lauterkeit des
Gemüthes werden ihm“, wie mir seine würdige Schwester Frau
Dr. Mörike mit Recht schreibt, „bei Allen, die ihm im Leben
näher getreten sind, ein ehrendes Andenken sichern.“
Herr Professor Mayer, der Nachfolger Seyffers in der Direk-
tion der königlichen Staatssammlung vaterländischer Kunst- und
Alterthumsdenkmale, fügt dieser persönlichen Charakteristik noch
die Bemerkung bei, dass Seyffer ein in der Nähe ungemein scharf-
sichtiges Auge gehabt habe, das über die Echtheit von Münzen
und Alterthümern sich sehr selten täuschen liess. Dem entsprach
nach der Seite des geistigen Lebens ein ausgesprochener Sinn für
das Wahre, Gediegene, eine hochentwickelte Menschenkenntniss
und damit im Zusammenhänge eine grosse Geschäftsgewandtheit.
Letzteres hat auch dazu geführt, dass Professor Seyffer schon
bei Lebzeiten für geeignete Verwerthung seiner Sammlungen, deren
Ertrag er testamentarisch der Stadt Stuttgart zu einer hochherzigen,
wohlthätigen Stiftung vermachte, Sorge trug. Die Antiquitäten-
sammlung wurde in Stuttgart versteigert, die Münzsammlung, deren
Catalog hier in zwei getrennten Heften vorgelegt wird, soll nun-
mehr in München versteigert werden.
E, Μ.
 
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