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Metzger, Wolfgang
Die humanistischen, Triviums- und Reformationshandschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. Lat. 1461 - 1914) — Wiesbaden, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.3299#0377
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PAL. LAT. 1902
PAL. L AT. 1902

Epistolae variorum

Papier • 96 Bl. • 33,5 x 23,2 cm ■ verschiedene Orte • 1530-1618

Eingebundene Originalbriefe (an Falze gehängt und zu Quaternionen gebunden: 12 IV96).
Bl. 27-28 ist ein ganzer Bogen (43,7 x 32,7 cm), der quer eingeheftet und an den Seiten einge-
faltet wurde. Foliierung des 17.Jhs.: 1-96. Kein einheitlicher Schriftraum, 20-49 Zeilen. Hu-
manistica cursiva, zahlreiche Hände. Die Briefe an Melissus wurden (von diesem?) oben links
in dunkelroter Tinte datiert (Eingang) und mit Anstreichungen und Erläuterungen (z. B. zu
Artopaeus: Bek) in dieser Farbe versehen. Einband: Rom, um 1846-78 (Schunke 2, S. 900). Ei-
nige Seiten wurden im 19. Jh. mit Japanpapier kaschiert (zum Teil beidseitig). Sie sind heute
stark gebräunt und weisen stärkere Tintenfraßschäden auf als der Rest. An einigen Stellen Spu-
ren von rotem und grünem Siegellack.

Herkunft: Briefe aus dem Besitz der jeweiligen Empfänger. Da sowohl Briefe an Ulrich Fugger
als auch solche an Heidelberger Kurfürsten und an Paulus Melissus Schede vertreten sind, de-
ren Daten insgesamt von 1530 bis 1618 reichen, ist anzunehmen, daß der Band erst in der Va-
ticana zusammengefügt wurde. Zudem weisen zwei Briefe unterschiedliche Capsa-Nummern
auf: 26v: C. 160, 51": C. 2. 2r Alte Signatur der Vaticana: 1951. Ir Signatur (?): C. N. 125/1902.

Lit.: Lehmann 1, S. 153,156.

2r-90v, 93r-96r EPISTOLAE. 63 Originalbriefe, nach Empfängern geordnet sowie al-
phabetisch nach Vornamen der Absender, ebenso das vorangestellte Verzeichnis der
44 Korrespondenten (2™). Die Empfänger sind neben Heidelberger Kurfürsten
(Friedrich III., Friedrich IV, Friedrich V) vor allem der Dichter und Heidelberger
Bibliothekar Paulus Melissus Schede mit 17 Briefen aus den Jahren 1588-89, der spä-
ter als Ingenieur hervorgetretene und mit Henricus Smetius und Jan Gruter ver-
schwägerte Johan van den Corput (vgl. ADB 4, S.501 f.; NNBW 3, Sp. 259 f.; Jan P.J.
Postema, Johannes Corputius (1542-1611), Kriegsmann, Kartenzeichner, Festungs-
bauer, in: Duisburger Forschungen 35 (1986), S.26-50) mit 11 Briefen aus den Jahren
1568-70 und der Heidelberger Verleger und Humanist Hieronymus Commelinus mit
3 Briefen von 1584-90. Bemerkenswert ist unter anderem ein Brief Johann Scheubels
(Jöcher 4, Sp. 257) an Hieronymus Wolf in Augsburg (ADB 43, S. 755-57; Leh-
mann 1, S. 49-60) vom 16. März 1559 (74r-75v), in dem er von der Konstruktion der
Illustrationen zu den Büchern 11-15 von Euklids Elementa berichtet, an deren Über-
setzung er arbeitete (vgl. seine Übersetzung der Bücher 7-9 von 1555, VD16 E 4168)
und in dem er Ulrich Fugger als seinen Mäzen bezeichnet. Editionen: Th. Brieger,
ein Brief Johannes Aurifabers an Achilles Pirmin Gasser, Weimar 28. November
1559, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 12 (1891), S.624 (94r); Lehmann 2, S.51,
56-60 (sieben Briefe an Ulrich Fugger und Achilles Pirmin Gasser); Karl Christ, Ein
bibliothekarischer Briefwechsel des 16. Jahrhunderts. De ordinanda bibliotheca, in:
Hermann DEGERiNG/Karl Christ/JuÜus Schuster (Hgg.), Aus der Handschriften-
Abteilung der Preußischen Staatsbibliothek. Ludwig Darmstaedter zum 75. Ge-
burtstag, Berlin 1922, S. 64-77 (drei Briefe von Johann Jacob Fries an Paulus Melissus
Schede, zum Teil gekürzt); Leendert Brummel, Hugo Blotius in Straßburg, in: Buch

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