L14
Agabitus
Jacques d’Agar.
Die Anbetung der Hirten, gez. und mit Rom
1732 datirt. Beider Versteigerung der Galerie
wurde es mit 155 fr. verkauft.
s. Galerie de Feu S. E. le Cardinal Fesch, IV.
13. — IvanKukuljevic, Slovnik umjetni-
ka jugoslavenskih. Agram 1858. — Defer,
Catalogue general II.
K. Weiss.
Agabitus. Agabitus, Sohn des Gentilis,
1315 Baumeister von Sta Maria inter vineas zu
Ascoli in Unteritalien. Inschrift um den Fenster-
bogen des Chors bei Schulz, Denkm. d. K. der
Ma. in Unterit. II, 6.
Fr. W. Unger.
Agafonow. I w a n Ag a f o no w, Silberarbei-
ter und Ciselirer der Stadt Jurjew Powolski.
1653 verfertigte er Bekleidungen zu Heiligen-
bildern in der Uspenskikirche zu Moskau.
s. Saö'hauHi), 0 Meraj.i. npou3ß. bi> Pocciu,
bi> 3an. Hwn. apxeoa. otjig. (Sabelin, Ueber
die Metallarbeiten in Russland, in denMem. der
Kais. Archäol. Ges.) 1853. V, 110.
Ed. Dobbert.
Agaia. Antonio del Agaia, Radirer, arbei-
tete zu Venedig in der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
Von ihm das geistreich radirte Blättchen:
Die Charitas mit drei Kindern in halben Figuren.
Nach A. Balestra, bez. Ant. del Agaia intag;
der Rosalba Carriera zugeeignet.
VF. Schmidt.
Agamedes. Agamedes und Trophonios,
mythische Architekten, von denen die Tempel
des Apollo zu Delphi, des Poseidon bei Man-
tinea, die Schatzhäuser des Hyrieus und Augeas
und der Thalamos der Alkmene in Theben ge-
baut sein sollen. Die Erzählung, wie sie am
Schatzhause des Hyrieus einen Stein zum Her-
ausnehmen einrichten, dann die Schätze stehlen,
wie aber bei wiederholtem Versuche sich Tro-
phonios nur dadurch rettet, dass er dem in die
Schlinge gefallenen Agamedes das Haupt ab-
schneidet, ist eine Variation der aus Herodot
1, 121 bekannten Sage von dem Schatzhause des
Rhampsinit.
s. Homer, Hymn. Apoll. Pyth. 116. — Strabo,
IX, 421. —Plutarch de consol. ad Apollon.
14. — Pau s an. VIII, 10, 2; IX, 11,1; 37,4;
X, 5, 13. — Steph. Byz. u. Delphi. — Schol.
Aristoph. Nub. 508. — C i c. Tu sc. 1, 47,114.
H. Brunn.
Agapic. Agapid oder Gapic, Maler aus
dem altadeligen Geschlechte der Gapic (ital.
Agapeo) von der Insel Cherso, daselbst um 1540
geb. Am 12. April 1562 wurde er in die illyrische
Kongregation des hl. Hieronymus zu Rom auf-
genommen; im J. 1576 war er noch deren Mit-
glied. Von seinen Arbeiten scheint nur noch ein
Bild vorhanden, das er für das illyrische Kolle-
giathaus malte und für welches er am 3. Juni 1563
den Rest des Preises mit 12 Scudi erhielt. Es
stellt den hl. Hieronymus in Lebensgrösse dar,
über ihm schwebend Maria mit dem Kinde um-
geben von Engeln. Es befand sich früher über
dem Thore desKollegiathauses und wird gegen
wärtig in den Vorrathsräumen desselben aufbe-
wahrt.
s. IvanKukuljevic, Slovnik umj etnika jugo-
slavenskih. Agram 1858.
Alfred v. Wurzbach.
Agapito. Graf Andreas A g a p i t o, Maler und
Architekt, aus Buzel in Istrien gebürtig, gest.
1817 in Triest. Er kam als Kind in die Militär-
Erziehungsanstalt nach Verona und widmete sich
dort der Militär-Architektur und Malerei. 1810
trat er in die Militärdienste des Königreichs Ita-
lien, kam in demselben J. nach Laibach u. wurde
dort zum kais. Baubeamten ernannt. In dieser
Eigenschaft wirkte er inKrain viel zur Verschö-
nerung von Gebäuden mit. Seine letzten Jahre
verlebte er in Triest, wo er mehrere Christus- u.
Marienbilder malte.
s. Stankovich, Bibliografia delii nomini dis-
tinti dell’ Istria. III. 69.
K. Weiss.
Agapow. Maxim Agapow, russ. Heiiigen-
bildmaler aus dem Anfang unsers Jahrh. Sein
Name findet sich unter einem Bilde der Mutter-
gottes in der Kathedrale zu Rybinsk.
s. PaBHHCKin, Hct. pyccu. mKOJTb ukohoel,
bi> 3an. Hmn. apxeoa. o6ip. (R a w i n s k i, Gesch.
der r. Schulen der Heiligenbildmalerei in den
Memoiren der Kais. Aich. Ges.) 1856. VIII. 126.
Ed. Dobbert.
Agar. Jacques d’Agar, geb. 1640 zu Pa-
ris, Maler, der aus der Schule von Ferdinand
Vouet kam. Unter dessen Leitung begann er
mit der Darstellung historischer Stoffe; da er
aber bald als Porträtmaler mehr und mehr zu
Ruf kam, beschränkte er sich auf diese Gattung.
Den 3. August 1675 wurde er in die k. Akademie
aufgenommen, nachdem er zu diesem Zwecke die
Bildnisse von Girardon und Anguier gemalt
hatte. — Jacques d’Agar war vermählt mit der
Tochter eines Malers Michel Picart. In den
Sterbeverzeichnissen seiner Kinder, die alle jung-
gestorben sind, wird er peintre ordinaire du Roi
en son Academie royale de peinture et de sculp-
ture genannt. Das eine dieser Verzeichnisse
zeigt ausserdem an, dass er der «angeblich refor-
mirten« Religion angehörte. Auch wurde er,
nach dem Widerruf des Edikts von Nantes, von
der Akademie als Protestant ausgeschlossen
(den 31. Jan. 1682). Er verliess hierauf Frank-
reich, um nicht mehr dahin zurückzukehren.
s. Archives de l’Art framjais. I. 368. — Diet.
de Jal.
J. Guiffrey.
Nachdem d’Agar schon eine gewisse Be-
rühmtheit erlangt hatte, ging er nach Dänemark,
wo ihn Christian V- zu seinem Hofmaler und
Kammerjunker ernannte. Er hat die Porträts
Christian’s V. und seiner Gemahlin Charlotte
Amalie, sowie auch dem Wunsche des Königs
zufolge 1693 sein eigenes gemalt. Letzteres, das
nach Florenz gesandt wurde, befindet sich noch
Agabitus
Jacques d’Agar.
Die Anbetung der Hirten, gez. und mit Rom
1732 datirt. Beider Versteigerung der Galerie
wurde es mit 155 fr. verkauft.
s. Galerie de Feu S. E. le Cardinal Fesch, IV.
13. — IvanKukuljevic, Slovnik umjetni-
ka jugoslavenskih. Agram 1858. — Defer,
Catalogue general II.
K. Weiss.
Agabitus. Agabitus, Sohn des Gentilis,
1315 Baumeister von Sta Maria inter vineas zu
Ascoli in Unteritalien. Inschrift um den Fenster-
bogen des Chors bei Schulz, Denkm. d. K. der
Ma. in Unterit. II, 6.
Fr. W. Unger.
Agafonow. I w a n Ag a f o no w, Silberarbei-
ter und Ciselirer der Stadt Jurjew Powolski.
1653 verfertigte er Bekleidungen zu Heiligen-
bildern in der Uspenskikirche zu Moskau.
s. Saö'hauHi), 0 Meraj.i. npou3ß. bi> Pocciu,
bi> 3an. Hwn. apxeoa. otjig. (Sabelin, Ueber
die Metallarbeiten in Russland, in denMem. der
Kais. Archäol. Ges.) 1853. V, 110.
Ed. Dobbert.
Agaia. Antonio del Agaia, Radirer, arbei-
tete zu Venedig in der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
Von ihm das geistreich radirte Blättchen:
Die Charitas mit drei Kindern in halben Figuren.
Nach A. Balestra, bez. Ant. del Agaia intag;
der Rosalba Carriera zugeeignet.
VF. Schmidt.
Agamedes. Agamedes und Trophonios,
mythische Architekten, von denen die Tempel
des Apollo zu Delphi, des Poseidon bei Man-
tinea, die Schatzhäuser des Hyrieus und Augeas
und der Thalamos der Alkmene in Theben ge-
baut sein sollen. Die Erzählung, wie sie am
Schatzhause des Hyrieus einen Stein zum Her-
ausnehmen einrichten, dann die Schätze stehlen,
wie aber bei wiederholtem Versuche sich Tro-
phonios nur dadurch rettet, dass er dem in die
Schlinge gefallenen Agamedes das Haupt ab-
schneidet, ist eine Variation der aus Herodot
1, 121 bekannten Sage von dem Schatzhause des
Rhampsinit.
s. Homer, Hymn. Apoll. Pyth. 116. — Strabo,
IX, 421. —Plutarch de consol. ad Apollon.
14. — Pau s an. VIII, 10, 2; IX, 11,1; 37,4;
X, 5, 13. — Steph. Byz. u. Delphi. — Schol.
Aristoph. Nub. 508. — C i c. Tu sc. 1, 47,114.
H. Brunn.
Agapic. Agapid oder Gapic, Maler aus
dem altadeligen Geschlechte der Gapic (ital.
Agapeo) von der Insel Cherso, daselbst um 1540
geb. Am 12. April 1562 wurde er in die illyrische
Kongregation des hl. Hieronymus zu Rom auf-
genommen; im J. 1576 war er noch deren Mit-
glied. Von seinen Arbeiten scheint nur noch ein
Bild vorhanden, das er für das illyrische Kolle-
giathaus malte und für welches er am 3. Juni 1563
den Rest des Preises mit 12 Scudi erhielt. Es
stellt den hl. Hieronymus in Lebensgrösse dar,
über ihm schwebend Maria mit dem Kinde um-
geben von Engeln. Es befand sich früher über
dem Thore desKollegiathauses und wird gegen
wärtig in den Vorrathsräumen desselben aufbe-
wahrt.
s. IvanKukuljevic, Slovnik umj etnika jugo-
slavenskih. Agram 1858.
Alfred v. Wurzbach.
Agapito. Graf Andreas A g a p i t o, Maler und
Architekt, aus Buzel in Istrien gebürtig, gest.
1817 in Triest. Er kam als Kind in die Militär-
Erziehungsanstalt nach Verona und widmete sich
dort der Militär-Architektur und Malerei. 1810
trat er in die Militärdienste des Königreichs Ita-
lien, kam in demselben J. nach Laibach u. wurde
dort zum kais. Baubeamten ernannt. In dieser
Eigenschaft wirkte er inKrain viel zur Verschö-
nerung von Gebäuden mit. Seine letzten Jahre
verlebte er in Triest, wo er mehrere Christus- u.
Marienbilder malte.
s. Stankovich, Bibliografia delii nomini dis-
tinti dell’ Istria. III. 69.
K. Weiss.
Agapow. Maxim Agapow, russ. Heiiigen-
bildmaler aus dem Anfang unsers Jahrh. Sein
Name findet sich unter einem Bilde der Mutter-
gottes in der Kathedrale zu Rybinsk.
s. PaBHHCKin, Hct. pyccu. mKOJTb ukohoel,
bi> 3an. Hmn. apxeoa. o6ip. (R a w i n s k i, Gesch.
der r. Schulen der Heiligenbildmalerei in den
Memoiren der Kais. Aich. Ges.) 1856. VIII. 126.
Ed. Dobbert.
Agar. Jacques d’Agar, geb. 1640 zu Pa-
ris, Maler, der aus der Schule von Ferdinand
Vouet kam. Unter dessen Leitung begann er
mit der Darstellung historischer Stoffe; da er
aber bald als Porträtmaler mehr und mehr zu
Ruf kam, beschränkte er sich auf diese Gattung.
Den 3. August 1675 wurde er in die k. Akademie
aufgenommen, nachdem er zu diesem Zwecke die
Bildnisse von Girardon und Anguier gemalt
hatte. — Jacques d’Agar war vermählt mit der
Tochter eines Malers Michel Picart. In den
Sterbeverzeichnissen seiner Kinder, die alle jung-
gestorben sind, wird er peintre ordinaire du Roi
en son Academie royale de peinture et de sculp-
ture genannt. Das eine dieser Verzeichnisse
zeigt ausserdem an, dass er der «angeblich refor-
mirten« Religion angehörte. Auch wurde er,
nach dem Widerruf des Edikts von Nantes, von
der Akademie als Protestant ausgeschlossen
(den 31. Jan. 1682). Er verliess hierauf Frank-
reich, um nicht mehr dahin zurückzukehren.
s. Archives de l’Art framjais. I. 368. — Diet.
de Jal.
J. Guiffrey.
Nachdem d’Agar schon eine gewisse Be-
rühmtheit erlangt hatte, ging er nach Dänemark,
wo ihn Christian V- zu seinem Hofmaler und
Kammerjunker ernannte. Er hat die Porträts
Christian’s V. und seiner Gemahlin Charlotte
Amalie, sowie auch dem Wunsche des Königs
zufolge 1693 sein eigenes gemalt. Letzteres, das
nach Florenz gesandt wurde, befindet sich noch