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Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0172
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160

Antonissen

Antonius.

Gegenden der Maas und anderen Theilen des
Landes entnommen und zeigen eine schöne Kom-
position, gediegene Zeichnung und klare Farbe.
Sein Schüler J. B. van Lancker hatte in seiner
Sammlung 8 Gemälde unseres Antonissen, wo-
runter zwei Kopien nach Jan Wynants; sie
wurde im J. 1835 durch Auktion zerstreut.
Werke von ihm befinden sich bei Theod. Van
Lerius, P. C. Ommeganck in Antwerp en, dann
in der Galerie des Grafen Harrach in W i e n, im
Schlosse Bellevue bei Kassel und an anderen
Orten.
Antonissen bildete verschiedene Schüler; der
berühmteste darunter ist der Landschafts- und
Thiermaler Balthazar Paul Ommeganck, den er
im J. 1767/68 aufnahm. Im J. 1759/60 traten
J. B. Ceurvorst, 1767/68 H. Bloemaerts, 1772/73
J. J. van den Berghe, der sich dem Kupferstiche
widmete, in seine Werkstatt ein; andere Schüler
waren Clemens Denis, ein untergeordneter
Künstler, J. A. J. Trachez und zwei Dilet-
tanten von Antwerpen, der eine J. B. van
Lancker, der andere ein Mitglied der adeligen
Familie Man, der, obwol taubstumm von Geburt,
doch für einen nicht ungeschickten Landschafts-
und Stadtansichtenmaler galt.
Von ihm radirt:
1) Landschaft mit Figuren. Nach eigener Erfin-
dung. 1767. Mit No. 1 bezeichnet.
2) Fünf Kühe auf einer schilfigen Landzunge an
einem breiten Flusse. Gravd ä l’eau forte d’apres
A. Cuyp, par H. J. Antonissen Peintre d’An-
vers A°. 1767. qu. Fol.
Quellen: Pfarregister von Antwerpen und an-
dere archivalische Quellen. — J. van der
Sanden, Oudkonsttoneel van Antwerpen, Ma-
nuskript. — Inscriptions funeraires et
monumentales de la province d’Anvers. —
J. B. van der Straelen, Jaerboek der ver-
maerde en kunstryke Gilde van Sint Lucas etc.
Antwerpen 1855. pp. 203. 233. 234. 268. 278.
286.
Th. Van Lerius.
Antoniszoon. s. Cornelis Antlioniszoon.
Antonius. Antonius Florii von St. Va-
lentine baute laut Inschrift 1309 den Glocken-
thurm von S. Francesco zu Teramo in den
Abruzzen.
s. Schulz, Denkm. der Kunst des Mittelalters in
Unterit. II. 12.
U.
Antonius. Antonius Bartolomutii von
Orvieto, Bildhauer, verfertigte mit Antonius
Johannis von Ravenna 1374 die Verzierungen,
welche die Rose an der Domfassade zu Orvieto
einfassen.
s. Della Valle, Storia del Duomo di Orvieto.
’ p. 289.
V.
Antonius. Antonius Johannis von Ra-
venna, Bildhauer, arbeitete zu Orvieto 1374 als
Gehülfe des Antonius Bartolomutii, s den vo-

rigen Artikel. Es war wol derselbe Antonio
Johannis, der nach Luigi Passerini schon 1345
mit Bencino Cionis und Anderen am Palast des
Podesta von Florenz arbeitete.
s. Crowe and Cavalcaselle, History of Pain-
ting in Italy. I. 454. Anm. 2.
U.
Antonius. Antonius oder Antoninus de
Paderno, Sohn eines Ambrosius, war Bau-
meister und Maler in Mailand, wo er von 1399
bis 1439 als Ingenieur beim Dombau in mehreren
Verhandlungen auftritt. Namentlich erscheint
er bei der Berathung über die von Joh. Migno-
thus (s. diesen) angefangene Konstruktion des
Gewölbes am 26. März 1401 als einer der eifrig-
sten Gegner des letzteren. Er versuchte sich
auch in der Glasmalerei, indem er sich am 5. Au-
gust 1404 neben Paolino da Montorfano zu einem
Versuche in dieser Kunst erbot, von der damals
die erste Anwendung für den Dom gemacht
werden sollte.
s. Nava, Memorie e Documenti etc. pp. 82. 101.
107. 116. 118. 120. 129. 147. 150. 151. 210.
U.
Antonius. Antonius de Alemania, Stein-
metzmeister, verfertigte zu Bergamo 1403 die
Skulpturen der Verkündigung Mariä über dem
Südportal von Sta Maria Maggiore mit den Fi-
guren Gott-Vaters, der Maria und des Engels.
s. Die Urkunde bei: Tassi, Vite de’ Pitt. etc.
Bergamaschi. I. 14.
V.
Antonius. Antonius Cortoniensis:
Dompnus Antonius monachus Cortoniensis bot
am 27. April 1404 der Dombau-Deputation zu
Mailand seine Dienste als Glasmaler und zur
Bemalung des Marmors (?) an, da man eben mit
den Glasmalereien fiir die Fenster des Doms den
Anfang machen wollte. Er erhielt eine vorläu-
fige Anstellung, um Proben seiner Geschicklich-
keit zu liefern, ging aber schon am 15. Juni
heimlich davon, nachdem er die ihm gelieferten
Materialien erfolglos verbraucht hatte. Sein
Beispiel hatte aber wenigstens die Wirkung,
dass sich nun auch mailändische Maler, wie Pao-
lino da Montorfano und Antonio da Paderno,
mit mehr Glück in der Glasmalerei versuchten.
s. Nava, Memorie e Documenti etc. pp. 142. 145.
147.
Fr. W. Unger.
Antonius. «Anto nius de Pauli o de Fossa
pinxit 1436« lautet die Bezeichnung für einen
Cyklus von Wandgemälden aus der hl. Ge-
schichte, die sich in der Kirche S. Domenico zu
Aquila befinden.
s. Schulz, Denkmäler der Kunst des Mittelalters
in Unteritalien. II. 72. III. 174.
Jansen.
Antonius. Antonius und Silvester, Mo-
saikarbeiter in Venedig, machten in S. Marko
laut Inschrift 1458 die Figuren der hh. Bernar-
din, Paulus I. Eremita, Vincenz und Antonius
unter dem Bogen neben dem grossen runden
 
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