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Meyer, Julius [Hrsg.]; Nagler, Georg Kaspar [Bearb.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0171
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Pedro Antonio

Antonissen.

159

dova’s waren seine Gemälde, die sich durch eine
klare und ansprechende Färbung auszeichnen,
sehr gesucht. Besonderen Beifall fanden eine hl.
Rosa de Lima und ein hl. Thomas von Aquino
in dem Kloster San Pablo; doch war eines sei-
ner besten Werke eine an der Ecke der Strasse
San Pablo gemalte Empfängniss, an der Palo-
mino das reizende Kolorit und die grossartige
Haltung rühmt. Dies Werk ist zu Grunde ge-
gangen, aber noch hat sich in Cordova, wo noch
in Privatsammlungen Staffeleibilder Pedro’ s vor-
kommen , sein Andenken als eines geschickten
Meisters erhalten. Palomino, der zu Cordova
wohnte, als der Meister daselbst starb, rühmt
auch den Menschen und sein liebenswürdiges
Wesen.
s. Palomino, Vidas de los Pintores etc. Espa-
noles. — Cean Bermudez, Dicc.
Fr. W. Unger.
Antonio. Francisco Antonio, portugie-
sischer Bildhauer und Schüler des Jose de Al-
meida, war Bildhauer der Stückgiesserei in Lis-
sabon, wo sich äusser mehreren Arbeiten in
Wachs und Metall die in Holz geschnitzten Sta-
tuen des Mars und Vulkan von ihm befinden.
Sein Nachfolger in diesem Amte war Joäo Jose
de Aguiar. Er war auch Musiker und Sänger,
trat 1790 in die Brüderschaft der hl. Cäcilia und
leitete 1791 und 92 das Lukasfest der Maler in
Sta Joanna. Einige Jahre später ist er 60 Jahr
alt gestorben.
s. Cyr. Volkmar Machado, Coll, de Memo-
rias. p. 5.
Fr. W. Unger.
Antonio. Es kommen noch eine Anzahl Maler
dieses Namens urkundlich in verschiedenen ita-
lienischen Städten vor, ohne dass Näheres von
ihrer Thätigkeit bekannt wäre. Wir stellen sie
hier in Gruppen zusammen, für den Fall, dass
etwa noch mit solchen Namen bezeichnete Male-
reien aufgefunden würden.
In Florenz: Antonio Jacobi 1395 im
Dom beschäftigt; Antonio di Michele 1398.
InLucca: Antonio di Jaccyjo 1318—1348.
In Padua: Antonio di Albertino 1361;
Antonio di Giovanni de Laude 1377 und
1382; Antonio di Niccolö von Neapel
1379; Antonio di Pietro von Verona 1393
und 1398.
In Pisa: Antonio di Borghese 1382 im
Campo Santo; Antonio di Manno 1396.
In der Malerrolle von Siena: Antonio Bue
1349; Antonio di Giovanni 1355; Anto-
nio di Niccolö 1398; Antonio di Giusa
geb. 1412; Antonio di Filippo von Pistoja
1428.
s. Gaye, Carteggio etc. II. 37. — Trenta, Me-
morie e Documenti. VIII. 37. — Ders., Memo-
rie di Traini. p. 94. — Milanesi, Documenti
Senesi. I. 39.48. — Zanotto, Della Pittura
Veneziana. pp. 236. 237. 247. — Semper in:
Jahrbücher für Kunstwissenschaft. III. 44. 68.
Fr. W. Unger.

Antonio. Antonio di Ambrogio, s. unter
Ainbrogio di Andrea.
Antonio dall’ Argento oder Gio. An-
tonio dall’Argento,s. Dianti.
Antonio Barili, s. Barili.
Antonio da Correggio, s. Bernieri.
Antonio da Brescia, s. Giovanni.
Antonio Fiorentino, s. Antonius de
Florentia.
Antonio de Fiorenza, s. Averulino.
Antonio degli Organi, s. Squarcialupo.
Antonio di Pollajuolo, s. diePollajuoli.
Antonio della Porta, s. Porta.
Antonio del Proconsolo', s. Rossellino.
Antonio da San Gallo, s. die Sangalli.
Antonio da S. Michele in Bosco, s.
Asinelli.
Antonio da Sestri, s. Antonio Travi.
Antonio Veneziano (Musi), s. Musi.
Bernardo d’Antonio, s. Bernardo.
Stefano di Antonio, s. Stefano.
Antoniolus. Antoniolus de Brena war
1430 beim Dom in Mailand als Glasmaler bei
der Ausführung der Entwürfe des Michelino de’
Molinari von Besozzo beschäftigt.
s. Nava, Memorie e Documenti etc. p. 204.
U.
Antonissen. Henricus Josephus Anto-
nissen, Landschafts- und Thiermaler, geb. zu
Antwerpen 9. Juni 1737, f daselbst 4. April 1794.
In dem Gildejahr 1752/53 trat er in das Atelier
von Balth. Beschey d. A., 1755/56 wurde er als
freier Meister aufgenommen; zweimal, in den
Jahren 1762/63 und 1772/73, wurde er zum Dekan
der Malerzunft gewählt. Am 4. Nov. 1765 ver-
heiratete er sich mit Katharina Josephine Rade-
maekers. Hierauf trat er in die von den Jesuiten
geleitete Bruderschaft der Verheirateten; den
28. Mai 1767 wurde er Konsultor dieser Gesell-
schaft, in welchem Amt er am 12. Mai des fol-
genden Jahres von Neuem bestätigt wurde.
Antonissen versuchte sich zuerst mit der Hi-
storienmalerei, sein Talent aber wies ihn auf
die Landschaft mit Thierstaffage, während er
menschliche Figuren im Allgemeinen weniger
glücklich behandelte. Ausnahmsweise aber malte
er auch nach der Natur Blumen und Früchte.
Er gelangte seiner Zeit zu einem nicht unbedeu-
tenden Rufe; seine Bilder fanden besonders auch
in Paris und Holland Aufnahme. Sie sind den
 
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