Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0170
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
158 Antonio di Catalano

ganz Lieblichkeit und seine Jungfrauen ganz
Grazie. Getadelt wird nur, dass seine Engels-
gesichter immerfort dieselben sind. Wahrschein-
lich noch vor seinen Reisen entstand das Altar-
bild Maria und Anna in der Kirche der Konven-
tualen zu Cefalü. Es trägt die Bezeichnung
»Antonius Catalano Messanensis pingebat 1598«.
Vor seinen Reisen ist vielleicht auch die Trans-
figuration gemalt, die sich in S. Salvatore zu
Messina befand und jetzt im dortigen Mu-
seum ist. Man liest darauf: »Ant. Catalanus
Messanens. pingebat 1602«. Alles aber, was von
dem Altarbilde die Jungfrau Maria mit Engeln
in der Kirche S. Chiara gesagt wird, scheint den
entschiedensten Einfluss des Francesco Albani
zu verrathen. Von Antonio’s Werken werden
noch folgende aufgezählt, die wenigstens noch
1821 in Messina vorhanden waren:
InS. Erasmo: 1) Maria mit Petrus und Pau-
lus. 2) Placidus mit seinen Gefährten (später
im Museum; s. den folgenden Artikel). —
In S. Francesco d’Assisi: 3) Geisselung
Christi. 4) Die hh. Dominikus und Franziskus.
In S. Annunziata alla Ciajera: 5) die
Madonna del rosario.
Inder Kirche der Marinari: 6) S. Maria
di Porto salvo.
In dem Dominikanerkloster: 7) Maria
und S. Giacinto. 8) die Madonna de’ bianchi,
Kopie eines alten Fresko im Kloster.
In S. Maria di Gesü: 9) die Madonna degli
Angeli. 10) die Ausgiessung des hl. Geistes.
11) der hl. Franziskus empfängt die Wunden-
maie.
In der Mutterkirche zu Catanea: 12) Eine
Immacolata. 13) Hl. Anna mit anderen Heiligen.
s. (Grosso Cacopardo) Memorie de’ pittori
Messinesi. p. 97. — Malvasia, Felsina pit-
trice. II. 189. 196. — Lanzi, Storia pittorica.
II. 192. IV. 119.
Jansen.
Antonio di Catalano, Maler aus Mes-
sina, genannt »i 1 gi o v a n e «, war der Sohn des
vorigen Meisters gleichen Namens und lebte von
1585 bis 1666. Der reichgewordene Vater wollte
ihn Jurist werden lassen, gab jedoch der lebhaf-
ten künstlerischen Neigung des Sohnes nach und
wurde selbst sein erster Lehrer. Aber den ent-
scheidenden Einfluss auf den Jüngling gewann
Giovanni Simone de’ Comandö, der mit ihm
gleichalterig war und sich durch seine geistreiche
wenn schon unkorrekte Kunstmanier hervorthat.
Viel und rasch zu malen und so, was man damals
genial nannte, das gefiel auch dem jüngeren Ca-
talano. Aber nur wenige seiner Arbeiten hielt
die spätere Zeit für erwähnenswerth. Grosso er-
wähnt folgende: 1) die Madonna della lettera
vom J. 1602 in der Klosterkirche S. Paolo. 2)
der Schutzengel in der Pfarrkirche S. Lio-
nardo. 3) Josua an den Ufern des Jordan und
4) David erhält von seinen Soldaten Wasser,

Pedro Antonio.

beide Bilder in der Sakristei des Domes. 5) Hl.
Josef in der Kirche de’ Crueiferi.
Der Verfasser eines Artikels im Kunstblatte
vom J. 1825 schreibt dem jüngeren Catalano ein
Bild zu, das sich im M u s e u m zu M e s s i na be-
findet. Es stellt die Begegnung des h. Placidus
mit seinen Schülern dar und zeichnet sich, wie
es dort heisst, durch lebensvoll individuelle Cha-
rakteristik aus; seine ganze Malweise erinnere
entschieden an Domenichino. Allein dieses Bild
gehört dem älteren Catalano an und ist unter
diesem erwähnt worden.
Ein zweiter Sohn des Antonio »l’antico« hiess
Giuseppe, wurde ebenfalls Maler und hätte
vielleicht Ruhm erworben, wenn er nicht in der
Blüte der Jugend gestorben wäre. Von seiner
Hand waren zwei Altarbilder in S. Giuseppe de’
Falegnani zu Messina noch 1792 an Ort und
Stelle, wurden aber später bei dem Umbau der
Kirche weggenommen.
s. (Grano-Hackert) Memorie de’pittori Mes-
sinesi 1792. p. 31. — (Grosso Cacopardo)
Memorie de’ pittori Messinesi. pp. 100. 102. —
Lanzi, Storia pittorica. II. 333. — Kunst-
blatt, Stuttgart 1825. p. 230.
Jansen.
Antonio. Antonio daValsolda arbeitete
am Ende des 16. Jahrh. als Bildhauer in Rom.
Für die Kapelle Sixtus’ V. in S. Maria maggiore
machte er die kniende Gestalt dieses Papstes,
der es nicht an Einfachheit und Adel fehlt; über
derselben stellte er in Relief die Krönung Six-
tus’ V. dar. Von demselben Meister ist auch das
Grabmonument des Kardinal Ranuccio Farnese
in der Basilika S. Giovanni Laterano. Ausser-
dem wird nur noch erwähnt, dass er antike Sta-
tuen mit Beifall restaurirte. Noch in jungen
Jahren ist er gestorben.
s. Cicognara, Storia della scultura. III. 33.
Jansen.
Antonio. Antonio di Pietro von Citta-
della führte unter dem Proto oder Oberbaumei-
ster Bartolo Alessandro, genannt Manopola, die
Restaurationen im Hofe des Dogenpalastes zu
Venedig aus, die 1602 unter dem Dogen Marin
Grimani begonnen und 1615 unter dem Dogen
Marc Antonio Memo vollendet wurden. Nament-
lich entfernte er die Mauern unter den beiden
grossen Sälen desConsiglio maggiore della Scru-
tinio und ersetzte sie durch Bogen-Arkaden
gleich denen der Langseite des Hofes.
s. Franc. Sansovino, Venetia, con aggiunta
daGiustiniano Martinioni, Venetia 1663,
p. 360. — Pietrucci, Biografia degli Artisti
Padov. p. 12.
Fr. W. Unger.
Antonio. Pedro Antonio, spanischer Ma-
ler, geb. 1614 zu Cordova, j- daselbst 1675. Er
war Schüler des Antonio del Castillo, und auf
ihn ging zum Theil das Ansehen über, das die-
ser Meister durch sein glänzendes Auftreten er-
langt hatte. Von den Kirchen und Klöstern Cor-
 
Annotationen