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Obwohl schon seit Chlodwig (481—511 n. Chr.) die
Beherrscher des großen sränkischen Reiches bemüht waren,
das Christentum im Frankenlande einzusühren und auszu-
breiten, drang doch erst um die Mitte des siebenten Jahr-
hunderts durch Sendboten von der Insel Irland das Wort
vom Kreuze zu unseren Gegenden. Einer dieser Sendboten,
Kilian, predigte in den Maingegenden das Evangelium.
Er hatte sich iu Würzburg niedergelassen, wurde aber hier
i. I. 689 aus das Betreiben der Schwägerin des von ihm
zum Christentum bekehrten sränkischen Herzogs Gosbert
ermordet. Der „heilige Kilian" gilt mit Recht als der
Apostel der Franken. In ihm verehrt das Bistum Würz-
burg seiuen Schutzpatron.
Einige Zeit nach ihm sörderte der Angelsachse Winfried,
genannt Bonifatius, „der Apostel der Deutschen", unterstützt
von den ersten Karolingern, die von Kilian ausgestreute
Saat weiter. Er gründete i. I. 741 das Bistum Würzburg,
wo er den nachmals präkonisierten Burkhart als ersten
Bischof einsetzte. Vier Jahre später gründete Bonifatius
in Eichstätt, von wo aus der Angelsachse Willibald das
Christentum mit Erfolg verkündigt hatte, ein Bistum und
setzte Willibald dort als ersten Bischof ein. Im Jahre 751
errichtete sodann Willibalds Bruder Wunibald eine Kapelle
zu Heidenheim am Hahnenkamm und etwas später eben-
daselbst ein Mannskloster, dessen erster Abt er war, und
unter seiner Schwester Walburga ein Frauenkloster. Um
dieselbe Zeit entstand durch den Einsiedler Sola das
Benediktinerkloster Solnhofen.
Wenige Jahre darnach, i. I. 786, stiftete der rangauische
Graf Gumbertus, ein Verwandter des erwähnten Herzogs
Gosbert, an der Einmündung des Onoldsbaches in die
Rezat ein Benediktinerkloster. Vorher stand dort nur
eine kleine Kapelle, um welche nach einer alten Sage drei
Bauernhöfe gelegen waren: der Boggenhof, der Rabenhof
und der Knollenhof. Von Onoldsbach (Bach des Onold»,
 
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