Das Kelterbttd
Im Chor der St. Gumbertuskirche zu Ansbach befindet
sich unmittelbar neben einer Reihe hochinteressanter Denkmale
des i. I. 1440 gestifteten Schwanenordens ein berühmtes
altdeutsches Gemälde, das sogenannte Kelterbild, welches
einen hervorragenden Platz in der Kunstgeschichte einnimmt
und von allen Kunstkennern ungemein geschätzt wird. Tas
Gemälde stellt dar, wie Christus die Kelter tritt. Gott der
Vater dreht die Kelter, unter welcher Christus der Sohn
steht, dessen Hände in die Schrauben gepreßt sind. Hiebei
wird der gemarterte Heiland von der Schmerzensmutter, aus
deren Brust fünf Schwerter gezückt sind, unter dem rechten
Ellenbogen unterstützt. Aus der Kelter rinnen Blutstropfen
vom Heiland herab, welche, in Hostien verwandelt, von dem
tiefer stehenden Papste in einem Kelche zur Verteilung unter
die Christenheit ausgesangen werden. Dem Papste gegenüber
kniet der Stifter des Bildes, der i. I. 1475 gestorbene
Dekan des Gumbertusstiftes Mathias von Gülpen. Neben
ihm sehen wir sein Wappen: ein Doppelbeil, welches auch
auf dem in der Schwanenordens-Ritterkapelle ausgehängten
Totenschilde für den verstorbenen Dekan angebracht ist. In
der Luft schweben Engel. Zahlreiche Spruchbänder dienen
dazu, die Bedeutung des Mysteriums vom Opfertod Christi,
namentlich auch bezüglich des neutestamentlicheu eucharistischen
Opfers näher zu erläutern.
Diese ergreifende Art des Bildnisses des leidenden
Heilandes war im Mittelalter beliebt und kehrt in ver-
Im Chor der St. Gumbertuskirche zu Ansbach befindet
sich unmittelbar neben einer Reihe hochinteressanter Denkmale
des i. I. 1440 gestifteten Schwanenordens ein berühmtes
altdeutsches Gemälde, das sogenannte Kelterbild, welches
einen hervorragenden Platz in der Kunstgeschichte einnimmt
und von allen Kunstkennern ungemein geschätzt wird. Tas
Gemälde stellt dar, wie Christus die Kelter tritt. Gott der
Vater dreht die Kelter, unter welcher Christus der Sohn
steht, dessen Hände in die Schrauben gepreßt sind. Hiebei
wird der gemarterte Heiland von der Schmerzensmutter, aus
deren Brust fünf Schwerter gezückt sind, unter dem rechten
Ellenbogen unterstützt. Aus der Kelter rinnen Blutstropfen
vom Heiland herab, welche, in Hostien verwandelt, von dem
tiefer stehenden Papste in einem Kelche zur Verteilung unter
die Christenheit ausgesangen werden. Dem Papste gegenüber
kniet der Stifter des Bildes, der i. I. 1475 gestorbene
Dekan des Gumbertusstiftes Mathias von Gülpen. Neben
ihm sehen wir sein Wappen: ein Doppelbeil, welches auch
auf dem in der Schwanenordens-Ritterkapelle ausgehängten
Totenschilde für den verstorbenen Dekan angebracht ist. In
der Luft schweben Engel. Zahlreiche Spruchbänder dienen
dazu, die Bedeutung des Mysteriums vom Opfertod Christi,
namentlich auch bezüglich des neutestamentlicheu eucharistischen
Opfers näher zu erläutern.
Diese ergreifende Art des Bildnisses des leidenden
Heilandes war im Mittelalter beliebt und kehrt in ver-