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Aus Ausbachs Vergangenheit.

Die frühesten Bewohner des Frankenlandes gehörten
zu dem germanischen Stamme der Hermunduren. Ihre
Nachfolger wurden die Thüringer und diesen folgten die
Franken. Daneben haben auch Slaven und zwar Wenden
dort ihre Wohnsitze aufgeschlagen. Ihre Anwesenheit ist
durch eine Reihe von Ortsnamen bezeugt, welche sicher auf
wendische Ansiedlung in unserer unmittelbaren Umgebung
Hinweisen, so Bernhards-, Brods-, Meinhards-, Tauten-,
Wolsahrts-, Eglofswinden u. a. Über die Einwanderung
dieser Wenden existieren zwei Versionen. Die einen nehmen
an, die Wenden seien von der Gegend um Bamberg, wo ja
in der Tat ein fränkisches Slavenland bestand, eingedrungen,
während andere die Behauptung aufstellen, Karl der Große
habe die Wenden bei seinen Eroberungszügen als Leibeigene
nach Franken gebracht. Sicher ist, daß dieses wendische
Element sich im Laufe der Zeit ganz mit dem mächtigen
deutschen Bolksstamme der Franken verschmolzen hat, die
unter Kaiser Karl dem Großen ein Reich gründeten, welches
den bevölkertsten Teil Europas umschloß. Auch von den
Sachsen, die Kaiser Karl der Große nach ihrer Unterwerfung
teilweise nach Franken verpflanzte, sind Ansiedlungen in
unserer Nähe vorhanden, wie dies aus den mehrfach vor-
kommenden Ortsnamen Sachsen zu schließen ist. Alle diese
Einwanderer sind im Laufe der Zeit ganz in dem Volks-
stamme der Franken aufgegangen.
vr. Meyer, Onoldina. 1
 
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