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Meyer, Edmund; Zobeltitz, Fedor von; Edmund Meyer; Edmund Meyer
Der deutsche Roman um 1800: Familien-, Ritter- und Räuber-Romane (Katalog-Nr. 10) — Berlin: Edmund Meyer, 1908

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.57185#0016
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drastisch auf das Vorbild hin. Auch sogenannte
„Seitenstücke" und „Gegenstücke" zum „Rinaldo"
erschienen in Masse; z. B. ein Roman von
August Kerndörffer (einem Herrn, der sogar
akademischer Lehrer der deutschen Sprache in
Leipzig war) unter dem Titel, „Lorenzo, der
kluge Mann im Walde, oder das Banditen-
mädchen, ein Seitenstück zum Rinaldo Rinaldini"
(Leipzig 1801—0Z). Oder aber man wies sonst
irgendwie beziehungsreich im Titel auf den be-
rühmten Räuberhauptmann hin, wie inJoh.Jakob
Brückners Roman „DianoraGräfin v.Martagno,
RinaldoRinaldinis Geliebte" (Leipzig 1799)oder
in Albrechts Roman „Dolko, der Bandit, ein Zeit-
genosse Rinaldinis" (Mainz und Hamburg 1801).
Die ganze Art dieser Sudelromane charak-
terisieren Appell und Müller-Fraureuth in ihren
kleinen Schriften zur Geschichte der Ritter-,
Räuber- und Geisterromane vortrefflich. Ich
möchte hier nur auf einige pläsierliche Kurio-
sitäten Hinweisen, die ich mir gelegentlich notiert
habe, als ich bei einer Frühlingslüftung meiner
Bibliothek einmal in die Niederung der deutschen
Literatur hinabstieg. Bezeichnend für die un-
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