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8 Afrikanische Mission. —Aldinger. Karl Friedrich, Missionar. L. a. s.
Christiansborg, 9. V. 1864. 2 S. 4\ 8.—
An Qu n d e r t. Ueber die Missionstätigkeit bei den Negern u. über bei ihnen
herrschende Ruhr- u. Skorbutkrankheiten.
9 —- Büttner, Karl Gotthilf, Missionar, Kenner der Suahelisprache; 1848—
1893. L. a. s. Berlin, 21. X. 1889 . 3 S. >8°. S.-
Beiliegend: Abschnitte (3 Blatt) aus Heften seiner ehemal. Schüler (Einge-
borene) in Südafrika. Er erwähnt in seinem Schreiben Peters u. Wissmann.
10 Ahlefeld, Charlotte von, geb. von Seebach, Weimarer Hofdame, Dich-
terin; 1781—1849. L. a. s. Dresden, 17. IV. 1821. 1 S. 8°. Mit Adr. 8.—
An Prof. Wendt in Leipzig: „Die kleine Erzählung hat Fr. v. C h e z y
gelesen und mir sie durchaus nicht wieder geben wollen, indem sie selbige für
ihre Iduna bestimmt . .
11 Albert, Eugen d’, Pianist u. Komponist; 1864—1932. L. a. s. Thiergarten-
Hotel, 18. V. 1884. 1 S. 8°. Persönlichen Inhalts. 8.—
12 — L. a. s. Mont Fleuri sur Territet, 3. VIII. 1915. 2 S. 8°. Mit Adr. An
Georg Hirschfeld. 18.—
Beiliegend: Eigh. musikal. Erinnerungsblatt m. U. 3 Takte aus dem Beet-
hovenkonzert mit Widmung. 1 S. 1'6°.
13 — Photographie, darunter 4 eigh. Takte (aus „Tote Auge n“) m. U.:
„Eugen d’Albert. April 1931.“ 15.—
14 Alexis Willibald (Wilhelm Ha e ring), Schriftsteller; 1798'—1871.
L. a. s. Undatiert. 2% S. 8°. 12.—
An Gustav zu P u 11 i t z. Sehr schöner Brief, mit zitternder Hand, kurz
vor seinem Tode geschrieben. Beklagt sich, von ihm vergessen zu sein, er habe
ihn immer erwartet, um mit ihm zu sprechen ,, . . Worüber hat nicht das Herz
nachzufragen! Theils Rathfrage, theils unsere Testamente, Dich wollte ich fragen,
ob ich Dich als Vormund aufführen dürfe oder nicht? . . . Nie habe ich vergessen,
was Du für mich thatest. Du standest, mit Deiner edlen Gattin, oft am Kranken-
bette mich pflegend ... Ja, das ist unvergessen geblieben, und wird bis zur letzten
Stunde dauern. Sei es nun, dass ich Dich nie wiedersehe, oder Du nicht kommst“.
15 (Alimentationsklage.) Ausführliche Bittschrift von Kersten S an d -
b eck aus Hörselgau (bei Gotha) an den Herzog Johann Fried-
rich den Mittleren u. dessen Brüder in einer gegen ihn erhobenen Ali-
mentationsklage. Donnerstag nach Matthaei apostoli. 1557. 2% S. Fol.
m. Adresse. 25 —
„Eine ledige öffentlich berüchtigte Dirne“ hat sich schwängern lassen. Nach
der Flucht des wirklichen Thäters „eines ledigen Gesellen, dem sie gedienet“, hat
sich ein anderer unter dem Namen des Supplicanten „mit der Dirne uff eine
Summe geldes vertragen, welch geld andre Leuthe die die Dirne zuvor bezuch-
tiget, ausgegeben haben“. Da er nun in dem Verdacht steht, Vater des Kindes zu
sein, wie es auch die Dirne behauptet, und er für die Folgen haften soll, so bittet
er die Herzöge, den Fall nochmals untersuchen zu lassen.
Auf der Rückseite der Bittschrift befindet sich der von dem berühmten, 1567
geviertheilten Sachsen-gothaischen Kanzler Christian Brück (Pontanus)
unterzeichnete Bescheid an den Amtmann von Tenneberg, die Sache nochmals zu
untersuchen.
Interessanter Beitrag zur Geschichte dörflichen Lebens um die Mitte des 16.
Jahrhunderts.
16 Allmers, Hermann, der Marschendichter; 1821—1902. L. a. s. Rechten-
fleth, 16. VI. 1864. 4 S. 8°. 8.—
An Benndorf. Sehr schöner Brief über sein Leben „einsam ohne Weib
und Kind auf dem alten Erbe meiner Väter, auf meinem freien Marschhofe zu Rech-
tenfleth . . . als friesischer Bauer . . der am liebsten Kunstgeschichte treibt u.
sein liebes Elternhaus mit mancherlei alterthümlichem Geräth u. manchem Kunst-
werk so schön u. behaglich zu machen sucht, wie seine Mittel ihm gestatten . .“
17 — L. a. s._ München, 10. III. 1889. 4 S. 8°. 8.—
Ueber seine bevorstehende Reise nach Rom u. seinen Aufenthalt in München
wo er den Karneval mitmachte „wenn auch nicht eben im eigentlichen maskierten
Strassen Ulk eine Rolle spielend sah ich doch auf einem grossen Künstlerkostüm-
fest mit Hülfe von 2 Bettlaken einem langen Barte u. einem Lorbeerkranz als
delphischer Apollopriester so weihevoll aus, dass mir selbst ganz feierlich zu Muth
wurde“. Schildert dann in gleicher humoristischer Weise eine „lustige costümierte
Kneipe des Künstlervereins“.
Hellmut Meyer & Ernst. Berlin W. 35, Lützowstr. 29.
8 Afrikanische Mission. —Aldinger. Karl Friedrich, Missionar. L. a. s.
Christiansborg, 9. V. 1864. 2 S. 4\ 8.—
An Qu n d e r t. Ueber die Missionstätigkeit bei den Negern u. über bei ihnen
herrschende Ruhr- u. Skorbutkrankheiten.
9 —- Büttner, Karl Gotthilf, Missionar, Kenner der Suahelisprache; 1848—
1893. L. a. s. Berlin, 21. X. 1889 . 3 S. >8°. S.-
Beiliegend: Abschnitte (3 Blatt) aus Heften seiner ehemal. Schüler (Einge-
borene) in Südafrika. Er erwähnt in seinem Schreiben Peters u. Wissmann.
10 Ahlefeld, Charlotte von, geb. von Seebach, Weimarer Hofdame, Dich-
terin; 1781—1849. L. a. s. Dresden, 17. IV. 1821. 1 S. 8°. Mit Adr. 8.—
An Prof. Wendt in Leipzig: „Die kleine Erzählung hat Fr. v. C h e z y
gelesen und mir sie durchaus nicht wieder geben wollen, indem sie selbige für
ihre Iduna bestimmt . .
11 Albert, Eugen d’, Pianist u. Komponist; 1864—1932. L. a. s. Thiergarten-
Hotel, 18. V. 1884. 1 S. 8°. Persönlichen Inhalts. 8.—
12 — L. a. s. Mont Fleuri sur Territet, 3. VIII. 1915. 2 S. 8°. Mit Adr. An
Georg Hirschfeld. 18.—
Beiliegend: Eigh. musikal. Erinnerungsblatt m. U. 3 Takte aus dem Beet-
hovenkonzert mit Widmung. 1 S. 1'6°.
13 — Photographie, darunter 4 eigh. Takte (aus „Tote Auge n“) m. U.:
„Eugen d’Albert. April 1931.“ 15.—
14 Alexis Willibald (Wilhelm Ha e ring), Schriftsteller; 1798'—1871.
L. a. s. Undatiert. 2% S. 8°. 12.—
An Gustav zu P u 11 i t z. Sehr schöner Brief, mit zitternder Hand, kurz
vor seinem Tode geschrieben. Beklagt sich, von ihm vergessen zu sein, er habe
ihn immer erwartet, um mit ihm zu sprechen ,, . . Worüber hat nicht das Herz
nachzufragen! Theils Rathfrage, theils unsere Testamente, Dich wollte ich fragen,
ob ich Dich als Vormund aufführen dürfe oder nicht? . . . Nie habe ich vergessen,
was Du für mich thatest. Du standest, mit Deiner edlen Gattin, oft am Kranken-
bette mich pflegend ... Ja, das ist unvergessen geblieben, und wird bis zur letzten
Stunde dauern. Sei es nun, dass ich Dich nie wiedersehe, oder Du nicht kommst“.
15 (Alimentationsklage.) Ausführliche Bittschrift von Kersten S an d -
b eck aus Hörselgau (bei Gotha) an den Herzog Johann Fried-
rich den Mittleren u. dessen Brüder in einer gegen ihn erhobenen Ali-
mentationsklage. Donnerstag nach Matthaei apostoli. 1557. 2% S. Fol.
m. Adresse. 25 —
„Eine ledige öffentlich berüchtigte Dirne“ hat sich schwängern lassen. Nach
der Flucht des wirklichen Thäters „eines ledigen Gesellen, dem sie gedienet“, hat
sich ein anderer unter dem Namen des Supplicanten „mit der Dirne uff eine
Summe geldes vertragen, welch geld andre Leuthe die die Dirne zuvor bezuch-
tiget, ausgegeben haben“. Da er nun in dem Verdacht steht, Vater des Kindes zu
sein, wie es auch die Dirne behauptet, und er für die Folgen haften soll, so bittet
er die Herzöge, den Fall nochmals untersuchen zu lassen.
Auf der Rückseite der Bittschrift befindet sich der von dem berühmten, 1567
geviertheilten Sachsen-gothaischen Kanzler Christian Brück (Pontanus)
unterzeichnete Bescheid an den Amtmann von Tenneberg, die Sache nochmals zu
untersuchen.
Interessanter Beitrag zur Geschichte dörflichen Lebens um die Mitte des 16.
Jahrhunderts.
16 Allmers, Hermann, der Marschendichter; 1821—1902. L. a. s. Rechten-
fleth, 16. VI. 1864. 4 S. 8°. 8.—
An Benndorf. Sehr schöner Brief über sein Leben „einsam ohne Weib
und Kind auf dem alten Erbe meiner Väter, auf meinem freien Marschhofe zu Rech-
tenfleth . . . als friesischer Bauer . . der am liebsten Kunstgeschichte treibt u.
sein liebes Elternhaus mit mancherlei alterthümlichem Geräth u. manchem Kunst-
werk so schön u. behaglich zu machen sucht, wie seine Mittel ihm gestatten . .“
17 — L. a. s._ München, 10. III. 1889. 4 S. 8°. 8.—
Ueber seine bevorstehende Reise nach Rom u. seinen Aufenthalt in München
wo er den Karneval mitmachte „wenn auch nicht eben im eigentlichen maskierten
Strassen Ulk eine Rolle spielend sah ich doch auf einem grossen Künstlerkostüm-
fest mit Hülfe von 2 Bettlaken einem langen Barte u. einem Lorbeerkranz als
delphischer Apollopriester so weihevoll aus, dass mir selbst ganz feierlich zu Muth
wurde“. Schildert dann in gleicher humoristischer Weise eine „lustige costümierte
Kneipe des Künstlervereins“.
Hellmut Meyer & Ernst. Berlin W. 35, Lützowstr. 29.