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187 Morgenstern, Christian, Dichter; 1871—1914. Eigh, Br. m. U. „Christian.“
Nordstrand, 8. X. 1898. 2 Seiten, 8°. Mit Adresse, 20.—
Kondolenzbrief: , Man tritt mit einem so herzlichen Vertrauen zu Allem das
Leben an, das aber tritt rücksichtslos über alles und alle hinweg wie die Gestalt der
ZQiit auf dem Klingerschen Blatt, Da kommt man sich vor wie ein zur Seite geschobenes,
geschleudertes Kind, man ist wie betäubt, aber es ist nun einmal so,“
190 — Eigh, Br, m. U. „Christian,“, 14. V, 1895, 2 Seiten. 8°, 22.—
An seinen Freund Georg, „Die Dreckseelen, die über Dich einzigen Kerl sich aus-
gegeifert haben, haben mich ganz krank gemacht. Ich kann mich immer noch nicht
fassen und stehe wieder einmal vor einem Ekel vor dieser Welt, dieser Großstadtwelt . ,
Aber nimm Dir’s nicht zu Herzen, lieber Kerl, denk' an Böcklin, Klinger, Hauptmann
und jeden andern Charakterkopf, den die Menschen bei seinem Auftreten besudelt
haben, . .
191 — Eigh. Federzeichnung „Dais Rätsel des Lebens“ m. eigh. Erläuterung
von 22 Zeilen, 1% Seiten. 8°, 45,-—
Ein Stück echt M o r g e n s t e r n s c h e n Humors aus seiner Stu-
dentenzeit, ,Die Zweigformationen sind zu Fragezeichen und diese zu einem
Baum zu,s,ammengefüg’t. Zu ihm blickt ein Felsenhaupt .-tiefsinnig empor, Wolken fragen
in den äbendbptlichen Lüften . , , Die schaffen Linien, welche aus der Erde aufsteigend
das Ganze begrenzen, sind die Grenzen unserer Erkenntnis, Sie ragen bis in d|ie'Sonne
hinein. Nicht über die Sonne hinaus. Denn-wir kommen nie hinter die Sonne der
Wahrheit. Links oben sehen sich 2 Monde auf den Mund. Aber Mondmunde sind
stumm . . . Der äußere Rahmen setzt die Symbolik fort. Nach rechts giebt er das B'ild
eines Hundes, der mit dem Schweif wedelt. Der Hund ist das Symbol des Cynismus.
Nach links giebt er das Bild eines Lamas, welches mit offenem Munde lacht. In den
, offenen Mund weht Morgenluft. Und Höhenluft. Denn das Lama wohnt auf den Cordil-
leren. , . , Cynis,mus und erhabene Gesinnung aber sind die zwe,^ Arten,’ in welchen der
Mensch dem Rätsel des Lebens ins Auge steht.“ .
1912 — Eigh. Geidicht o, U, 1 Seite. Folio, 40,—
Humorvolles^ Scherzgedicht'Vvon 40 Zeilen mit dem Motto „Sei ruhig, bleibe ruhig;,
mein Kind!“ beginnend:
„Zu den Müttern stieg ich nieder,
Daß sie mich für Dich berieten,
S p r e c h t, w a s soll dem F re und i c h bieten?
Rief ich. Und vom dunklen Mieder
Hoben sie djie Augenlider,
tA.Und die Mittelste, oh Graus!
Streckte stumm die , Linke aus . . .“
193 — Eigh, Briefkarte m. U. Portarose, 23. V, 1913, 1 Seite. 8°, 18,—
Befürchtet bei der Ablehnung eines Uebersetzungsauflragps bleiben zu müssen, „viel-
leicht könnte ich (falls noch Zeit) die Texte wenigstens einsehen.“
194 Moscheies, Ignaz, Komponist; 1794—1870, Eigh. musik, Albumblatt m, U.
Dresden, 28. VIII. 1863. 1 Seite, 16°, 8.—
Allegro, . 3 Takte,
195 Müller, Adolf (eigentlich Schmid), Wiener Komponist {besonders zu
Nestroy und Anzengruber); 1801—86. Eigh. Musikmanuiskript mit Namen
auf idem Titel, 48 Seiten, Querformat, und1 Titel. 40,—
„Fest-Ouverture zur Ncstroy-Feier. Von Adolf Müller. Aufgeführt den 1. I. 1881
bei Gelegenheit der 1000. Vorstellung des Lumpazi im Karltheater ... Im Theater a, d,
Wien aufgeführt unter meiner Direktion den 30. IV. 1885 . . .“ Partitur. -'Beiliegen die
Theaterzettel zu beiden genannten Aufführungen des Lumpacivagabundus,
196 — Eigh. Musikmanuskript m, Namen auf dem Titel. 2 Seiten, Quer-
format, und Titel. 20.—
„Die Lieb’ in Oesterreich, Lied in östprr. Mundart von Adolf Müller sen, Musik
für eine Mezzosopran-Stimme mftt Begleitung-des Pianoforte . .“
197 — Eigh. Musikmanuskript m, Namen auf dem Titel, 4 Seiten, Quer-
format, und Titel. 22.— .
„I hab eahms vaboth’n. Text und Musik von Adolf Müller. Juni 1858.“ Für Sing-
stimme mit Begleitung.
Katalog 78, Autographen und Bildnisse,
187 Morgenstern, Christian, Dichter; 1871—1914. Eigh, Br. m. U. „Christian.“
Nordstrand, 8. X. 1898. 2 Seiten, 8°. Mit Adresse, 20.—
Kondolenzbrief: , Man tritt mit einem so herzlichen Vertrauen zu Allem das
Leben an, das aber tritt rücksichtslos über alles und alle hinweg wie die Gestalt der
ZQiit auf dem Klingerschen Blatt, Da kommt man sich vor wie ein zur Seite geschobenes,
geschleudertes Kind, man ist wie betäubt, aber es ist nun einmal so,“
190 — Eigh, Br, m. U. „Christian,“, 14. V, 1895, 2 Seiten. 8°, 22.—
An seinen Freund Georg, „Die Dreckseelen, die über Dich einzigen Kerl sich aus-
gegeifert haben, haben mich ganz krank gemacht. Ich kann mich immer noch nicht
fassen und stehe wieder einmal vor einem Ekel vor dieser Welt, dieser Großstadtwelt . ,
Aber nimm Dir’s nicht zu Herzen, lieber Kerl, denk' an Böcklin, Klinger, Hauptmann
und jeden andern Charakterkopf, den die Menschen bei seinem Auftreten besudelt
haben, . .
191 — Eigh. Federzeichnung „Dais Rätsel des Lebens“ m. eigh. Erläuterung
von 22 Zeilen, 1% Seiten. 8°, 45,-—
Ein Stück echt M o r g e n s t e r n s c h e n Humors aus seiner Stu-
dentenzeit, ,Die Zweigformationen sind zu Fragezeichen und diese zu einem
Baum zu,s,ammengefüg’t. Zu ihm blickt ein Felsenhaupt .-tiefsinnig empor, Wolken fragen
in den äbendbptlichen Lüften . , , Die schaffen Linien, welche aus der Erde aufsteigend
das Ganze begrenzen, sind die Grenzen unserer Erkenntnis, Sie ragen bis in d|ie'Sonne
hinein. Nicht über die Sonne hinaus. Denn-wir kommen nie hinter die Sonne der
Wahrheit. Links oben sehen sich 2 Monde auf den Mund. Aber Mondmunde sind
stumm . . . Der äußere Rahmen setzt die Symbolik fort. Nach rechts giebt er das B'ild
eines Hundes, der mit dem Schweif wedelt. Der Hund ist das Symbol des Cynismus.
Nach links giebt er das Bild eines Lamas, welches mit offenem Munde lacht. In den
, offenen Mund weht Morgenluft. Und Höhenluft. Denn das Lama wohnt auf den Cordil-
leren. , . , Cynis,mus und erhabene Gesinnung aber sind die zwe,^ Arten,’ in welchen der
Mensch dem Rätsel des Lebens ins Auge steht.“ .
1912 — Eigh. Geidicht o, U, 1 Seite. Folio, 40,—
Humorvolles^ Scherzgedicht'Vvon 40 Zeilen mit dem Motto „Sei ruhig, bleibe ruhig;,
mein Kind!“ beginnend:
„Zu den Müttern stieg ich nieder,
Daß sie mich für Dich berieten,
S p r e c h t, w a s soll dem F re und i c h bieten?
Rief ich. Und vom dunklen Mieder
Hoben sie djie Augenlider,
tA.Und die Mittelste, oh Graus!
Streckte stumm die , Linke aus . . .“
193 — Eigh, Briefkarte m. U. Portarose, 23. V, 1913, 1 Seite. 8°, 18,—
Befürchtet bei der Ablehnung eines Uebersetzungsauflragps bleiben zu müssen, „viel-
leicht könnte ich (falls noch Zeit) die Texte wenigstens einsehen.“
194 Moscheies, Ignaz, Komponist; 1794—1870, Eigh. musik, Albumblatt m, U.
Dresden, 28. VIII. 1863. 1 Seite, 16°, 8.—
Allegro, . 3 Takte,
195 Müller, Adolf (eigentlich Schmid), Wiener Komponist {besonders zu
Nestroy und Anzengruber); 1801—86. Eigh. Musikmanuiskript mit Namen
auf idem Titel, 48 Seiten, Querformat, und1 Titel. 40,—
„Fest-Ouverture zur Ncstroy-Feier. Von Adolf Müller. Aufgeführt den 1. I. 1881
bei Gelegenheit der 1000. Vorstellung des Lumpazi im Karltheater ... Im Theater a, d,
Wien aufgeführt unter meiner Direktion den 30. IV. 1885 . . .“ Partitur. -'Beiliegen die
Theaterzettel zu beiden genannten Aufführungen des Lumpacivagabundus,
196 — Eigh. Musikmanuskript m, Namen auf dem Titel. 2 Seiten, Quer-
format, und Titel. 20.—
„Die Lieb’ in Oesterreich, Lied in östprr. Mundart von Adolf Müller sen, Musik
für eine Mezzosopran-Stimme mftt Begleitung-des Pianoforte . .“
197 — Eigh. Musikmanuskript m, Namen auf dem Titel, 4 Seiten, Quer-
format, und Titel. 22.— .
„I hab eahms vaboth’n. Text und Musik von Adolf Müller. Juni 1858.“ Für Sing-
stimme mit Begleitung.
Katalog 78, Autographen und Bildnisse,