Der Dom zu Spcier. nn
hatte fallen lassen 273). Das Projekt fand zwar am
24. Mai 1867 die Genehmigung König Ludwigs I.
jedoch nicht die des Staatsministeriums. Der Königl.
Baukunstausschuss entschied sich nämlich aus ästhe-
tischen und construetiven Gründen für den Plan von
Hübsch. Weitere Untersuchungen erwiesen es indess
als unmöglich, wie der letztere beabsichtigt hatte, die
Laufgänge des obersten Geschosses durch die Eck-
pfeiler nach Osten zu verlängern und alsdann steigend
am Giebel hinaufzuführen. Es kam unter der Mit-
wirkung des Architekten Franz Jacob Schmitt, der die
Ausführung demnächst leitete, ein neues Projekt zu
Stande274), nach welchem die Ecken undurchbrochen
blieben und nur am Giebel der Laufgang als ununter-
brochene Arkade auf Säulen steigend hinaufgeführt
wurde. Da Ohortonne und Halbkuppel, sowie der
beide Gewölbe scheidende Gurt nicht als tragfähie
273) Zeitschr. des bayer. Architekten- u. Ing.-Vereins, Jahrgang
1873, Band V, Heft I, S. 1—3.
üeber die Urheberschaft des neuen Entwurfes kam es zu
einer Auseinandersetzung zwischen J. Tanera und F. J. Schmitt in
der Zeitschrift des bayer. Architekten- und Ing.-Vereins, Jahrg. 1873,
Band V, Hefte I, II, 17-19, IV, S. 67, V u. VI, S. 99.
erachtet wurden, sollte ein neuer über die alten Ge-
wölbtheile gespannter Gurt den Giebel tragen. Dies
Projekt erhielt die Genehmigung am 2. Mai 1868 und
wurde noch im selben Jahre verwirklicht. Nach
den vorbereitenden Arbeiten und nachdem die alte
Riegelwand und das Walmdach abgebrochen waren,
wurde am 1. August mit dem Bau begonnen und
derselbe durch das Einsetzen des Giebelkreuzes am
4. November 1868 beendet 275). Der auf 15000 fl.
veranschlagte Bau kostete 10,837 fl. 5 kr. Die Maurer
und Steinhauer Arbeiten lagen in den Händen der
Bau-Unternehmer Leonhard Schmidtbauer und Heinrich
Jester.
1862 wurden die 3 Chöre mit Mettlacher Fliesen
belegt270).
1865 im September wurde das kupferne ver-
goldete Kreuz auf der Ostkuppel nach Angaben Tanera's
errichtet277).
->75) Abbildungen daselbst Heft II, zwei perspekt. Ansichten:
Der Giebel vor und nach der Wiederherstellung und geometrische
Ansicht des Giebels auf Bl. I.
276) Remling, N. v. Weiss, II, S. 346, Anm. 544.
277) Daselbst, S. 347, Anm. 546.
hatte fallen lassen 273). Das Projekt fand zwar am
24. Mai 1867 die Genehmigung König Ludwigs I.
jedoch nicht die des Staatsministeriums. Der Königl.
Baukunstausschuss entschied sich nämlich aus ästhe-
tischen und construetiven Gründen für den Plan von
Hübsch. Weitere Untersuchungen erwiesen es indess
als unmöglich, wie der letztere beabsichtigt hatte, die
Laufgänge des obersten Geschosses durch die Eck-
pfeiler nach Osten zu verlängern und alsdann steigend
am Giebel hinaufzuführen. Es kam unter der Mit-
wirkung des Architekten Franz Jacob Schmitt, der die
Ausführung demnächst leitete, ein neues Projekt zu
Stande274), nach welchem die Ecken undurchbrochen
blieben und nur am Giebel der Laufgang als ununter-
brochene Arkade auf Säulen steigend hinaufgeführt
wurde. Da Ohortonne und Halbkuppel, sowie der
beide Gewölbe scheidende Gurt nicht als tragfähie
273) Zeitschr. des bayer. Architekten- u. Ing.-Vereins, Jahrgang
1873, Band V, Heft I, S. 1—3.
üeber die Urheberschaft des neuen Entwurfes kam es zu
einer Auseinandersetzung zwischen J. Tanera und F. J. Schmitt in
der Zeitschrift des bayer. Architekten- und Ing.-Vereins, Jahrg. 1873,
Band V, Hefte I, II, 17-19, IV, S. 67, V u. VI, S. 99.
erachtet wurden, sollte ein neuer über die alten Ge-
wölbtheile gespannter Gurt den Giebel tragen. Dies
Projekt erhielt die Genehmigung am 2. Mai 1868 und
wurde noch im selben Jahre verwirklicht. Nach
den vorbereitenden Arbeiten und nachdem die alte
Riegelwand und das Walmdach abgebrochen waren,
wurde am 1. August mit dem Bau begonnen und
derselbe durch das Einsetzen des Giebelkreuzes am
4. November 1868 beendet 275). Der auf 15000 fl.
veranschlagte Bau kostete 10,837 fl. 5 kr. Die Maurer
und Steinhauer Arbeiten lagen in den Händen der
Bau-Unternehmer Leonhard Schmidtbauer und Heinrich
Jester.
1862 wurden die 3 Chöre mit Mettlacher Fliesen
belegt270).
1865 im September wurde das kupferne ver-
goldete Kreuz auf der Ostkuppel nach Angaben Tanera's
errichtet277).
->75) Abbildungen daselbst Heft II, zwei perspekt. Ansichten:
Der Giebel vor und nach der Wiederherstellung und geometrische
Ansicht des Giebels auf Bl. I.
276) Remling, N. v. Weiss, II, S. 346, Anm. 544.
277) Daselbst, S. 347, Anm. 546.