Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fößel, Amalie; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]
Die Königin im mittelalterlichen Reich: Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume — Mittelalter-Forschungen, Band 4: Stuttgart, 2000

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26280#0173
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Im folgenden ist nun nicht der in der Forschung schon mehrmals erörterte
Konflikt erneut zu diskutieren, wichtig erscheint in unserem Zusammenhang allein
die Position Kunigundes, die mehr oder weniger zwischen den Fronten stand. Diese
läßt sich um so schwieriger beurteilen als die Quellen und besonders der ihr ver-
traute Thietmar von Merseburg nichts über ihre persönliche Flaltung mitteilen. Um-
so hypothetischer wird ihre Rolle in der Forschung gezeichnet, wobei ihr meist Par-
teilichkeit zugunsten ihrer Brüder unterstellt und - aus dieser Annahme abgeleitet -
ein längerfristiges distanziertes Verhältnis zu ihrem Gatten konstatiert wird.
Kurz zu den Ereignissen: Nach der von Heinrich II. 1005 tolerierten »Usurpa-
tion« des Metzer Erzstuhls durch Dietrich, verweigerte er 1008 die Zustimmung zu
der püts h'more regz's (ptam amom rgk'gz'onz's vollzogenen Wahl Adalberos, eines weite-
ren Bruders der Königin, zum Erzbischof von Trier. Trotz dringender Bitten Kuni-
gundes und anderer Vertrauter blieb der König bei seiner Entscheidung und be-
stimmte den Mainzer Propst Megingaud zum Trierer Erzbischof^. Doch Adalbero,
nicht gewillt, die königlichen Maßnahmen zu akzeptieren, widersetzte sicfr^ im
Wissen, daß Klerus und Volk in Trier hinter ihm standerW, vielleicht auch in der
Hoffnung, Kunigunde könnte ihren Gatten doch noch zum Einlenken bewegen, zu-
mal dieser, so Hermann von Reichenau, das Erzbistum Adalbero bereits verspro-
chen haben solFA Dies trat jedoch nicht ein.
Stattdessen begann Heinrich II. mit einer mehrmonatigen Belagerung Triers, an
der sich anfänglich auch Herzog Heinrich von Bayern mit einem Truppenkontin-
gent beteiligte. Dann aber veranlaßte nach Thietmar der bayerische Herzog den Kö-
nig unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einem ergebnislosen Abzug^, um
anschließend die Fronten zu wechseln und sich dem Widerstand seiner Brüder an-

Gembloux, Chronicon a. 1004, ed. L. C. ÜETHMANN, in: MGH SS 6, S. 354 zufolge begründe sich
die Rebellion der Luxemburger gegen Heinrich II. in der Tatsache, daß er die ztos Kunigundes
zur Ausstattung des neu gegründeten Bistums Bamberg verwandt habe: Hez'arz'cas z'azperafor Ba-
heahergeaseza aecctesz'aza epz'scopatz's sechs hoaore sahtz'zaaf, et z?az'a tz'herz's carehaf, eaza ozaaz'aza saaraza
reraza herezteza/äcz'f. Ltazie Deozterz'cas Meffeasz'aza epz'sco^MS, Polens hofeza et pafrz'zzzoaz'aza sororz's saae
Caaz'gaaziz's z'zaperafrz'cz's helegarz ah z'zaperafore aecclesz'ae Baheahergeasz, rehehaf; vgl. GuTTENBERG,
Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg (1932-1963) Nr. 90 S. 47. Zur Bamber-
ger Bistumsgründung siehe unten S. 201-207.
95 Vgl. Reg. Imp. 11,4 Nr. 1680b.
96 Morfao post pasclza Treaereasz's aecclesz'ae ardzz'epz'scopo oeaerahz'tt Lz'ahol/b, cappehaaas ez'aszteza Aethel-
hero,/zrzf6r regz'aae et z'azazafaras zaueaz's, plas fz'zaore regz's z?aaza azaore rehgz'ozzz's cozazaaaz'fer etz'gz'tar.
Rex azzfezzz, zrf hoc aahz'oz't, prz'orz's zzozz z'azaezaor z'a gerzzzazzo ez'as&zzz Thz'ezMco zzozz prezaehtfafae coasfz-
tafz'oaz's, axoreza hz'tecfaza caeferosz^ae saz'zaef/aw!thares & epz'scopafa eozteaz z'apefraaho sohzczfos spreoz'f
et Mez'agaaho, Wz'nz'gz'sz archz'presatz's cazaerarz'o, aobz'tz secaaztaaz carzzezzz atro, eaaheza zteztz'f. Propfer
hoc sahztotae geaeraf z'oaz's/aror acceahz'far ..., Thietmar, Chronicon VI35 (25) S. 316.
97 Lz'aztotphas Treaz'reasz's archz'epz'scopas ohz'z't, caz saccessif Megz'agoz caacfo ctero et Moseleasz popato re-
aaeafe et resz'sfeafe Hez'arz'co regt, Armales Colonienses a. 1008, S. 99.
98 ... Ahathero ... ah archz'praesalafaza z^aasz ex regz'o prozaz'ssz'o sz'bz hehtfazzz ahzzzsas ..., Hermann von
Reichenau, Chronicon S. 119.
99 Tatz presazzzptz'ozze rex cozzzzzzofas zho cazzz exercz'fa properat, archz'azzfz'stz'tezzz z'afhroaz'zafaaz z'bz'hezzz cozz-
secrarz Aefhetheroaezaz^ae excoazzaaaz'carz precz'pz'eas. Obsz'hz'oae ectazzz coafz'aaa eos, z^az palas faehaafar,
z'a faafaza coasfrz'axz'f, af/a^c et asszztaa z'apagaafz'oae zte/^hg^h aat zzzfertas perz're aaf z'a pofestafeza re-
gz's z'aaz'ft ztehereaf exferz'as aeaz're. Qaoh ae/teref, Hez'arz'cas hax z'zaproaz'sa cahz'hz'tafe z'zapehz'eas, eos exz-
re z'atesos apah regeza ohfz'aaz'f ..., Thietmar, Chronicon VI 35 (25) S. 316/318; vgl. Reg. Imp. 11,4
Nr. 1693a mit weiteren Quellenangaben.

169
 
Annotationen