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Schlick, Jutta; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
König, Fürsten und Reich: (1056 - 1159) ; Herrschaftsverständnis im Wandel — Mittelalter-Forschungen, Band 7: Stuttgart, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.34721#0194
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Möhrs rernm femporah'Mm - Aufbruch in eine neue Zeit (1138-1159)

Fürsten waren demnach in einer neu legitimierten Handlungsgemeinschatt vereint;
die Sakralität des Königs/Kaisers fand nun eine neue Begründung in der von den
Reichsfürsten vermittelten Sakralität des Reichs, die unmittelbar auf Gott zurück-
ging. Dafür brauchte Friedrich I. die Fürsten: Anstelle des Papstes kam ihnen in der
neuen Herrschaftslegitimation und >Staats<konzeption eine tragende Rolle zu, denn
es war im Prinzip eine rein weltliche Auffassung^", die der Staufer vertrat - auch
wenn man >Staat< und Herrschaft natürlich immer noch auf einen göttlichen Ur-
sprung zurückführte. König, Fürsten und Reich wurden so nach über hundert Jah-
ren wieder in einer neuen Einheit verbunden.

310 Vgl. ULLMANN, Von Canossa nach Pavia, S. 296: »Pavia bildete sozusagen den Abschluß einer
Phase der Transformation der Herrschergrundlagen. (...) Was sich geändert hatte, war der ge-
dankliche Aufbau, die ideelle Struktur der Herrschaftsgrundlagen.« Ebd., S. 297: »Die tiefe hi-
storische Bedeutung dieser Transformation liegt darin, daß das Herrschertum aus der theokra-
tischen Umklammerung und Verflechtung befreit und (...) auf säkularer (sic!) Grundlage
aufgebaut werden sollte.«
 
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