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Weinfurter, Stefan; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Päpstliche Herrschaft im Mittelalter: Funktionsweisen - Strategien - Darstellungsformen — Mittelalter-Forschungen, Band 38: Ostfildern, 2012

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Kluger, Helmuth,: Päpstliches Recht und päpstliche Selbstdarstellung. Die Fresken der Silvesterkapelle von SS. Quattro Coronati in Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.34754#0313

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Helmuth Kluger

Vor dem Hintergrund der politisch-religiösen Aufgeregtheiten der Zeit strah-
len die beiden zentralen Freskobilder des Sylvesterzyklus eine majestätische, sich
selbst vergewissernde Ruhe aus. Stefano Conti ließ in seiner Kapelle an die Wände
schreiben, was Papst und Papsttum in ihrem öffentlichen Wirken seit dem Um-
bruch der Konstantinisehen Wende zuzukommen hat: Verehrung und Anerken-
nung der einzigartigen Stellung des Petrusamtes in der Welt. Die zeremoniellen
Regeln sind, so erzählen uns die Bilder, dabei strikt einzuhalten. Die Momentauf-
nahme, die in ihrer Komposition von Stefano Conti ja bewusst gewählt wurde,
lässt den Papst mit dem Phrygium reiten, den Kaiser mit der Krone schreiten. Es ist
diese Ordnung der christlichen Welt, die der Stellvertreter des Papstes in der Stadt
Rom jedes Mal memorieren konnte, wenn er die Kapelle aufsuchte.37

einheitliche Spitze der gesamten irdischen Lebensordnung hin und fand diese Ansicht gerade
durch die Konstantinische Schenkung bestätigt".
37 Erst nach Fertigstellung meines Beitrags erschien Thomas Noll, Die Silvester-Kapelle in SS.
Quattro Coronati in Rom. Ein Bildzyklus im Kampf zwischen Kaiser und Papst, Berlin/Mün-
chen 2011. Die dort vorgestellten Ergebnisse bestätigen meine Überlegungen.
 
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