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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4244#0025
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machen gewusst! Dumba ist hierin ein leuchtendes Beispiel. An wie vielen Vereinen, Gesell-
schaften, Bestrebungen der verschiedensten Art hat dieser Mann nicht theilgenommen!
Und überall war es dem weltklugen erfahrenen Rathgeber gegönnt, mit feinem Takte und
Verständnisse in die Berathungen einzugreifen, Schwierigkeiten zu ebnen, Gegensätze zu
mildern, überall helfend und fördernd zu wirken. Auch wir, meine Herren, haben diese
Eigenschaften Dumbas vielfach kennen und schätzen gelernt. Wir wissen alle, welche
Stütze die Gesellschaft an ihm hatte und wollen ihm stets ein tief dankbares Andenken
bewahren.
Meine Herren! Dumba wird im Curatorium der Gesellschaft für vervielfältigende
Kunst unersetzlich bleiben.«
Hierauf wurde der Jahresbericht des Verwaltungsrathes zur Kenntnis genommen, zu dem
Seine Excellenz Baron von Wieser einige Erläuterungen gab, insbesondere über die für das Bilder-
bogen-Unternehmen von Seite des Staates in Aussicht stehende Förderung.
Herr Maler Hofmann wünschte eine Erklärung des Curatoriums darüber, dass die Gesellschaft
den reproducirenden Kupferstich auch noch weiterhin zu pflegen gesonnen sei. Die sich hieran
anschliessende Debatte ergab als Resultat, dass, wenn auch das Unternehmen eines reproducirenden
Kupferstiches in Zukunft nicht principiell ausgeschlossen werden solle, doch hiezu durch die gegen-
wärtig obwaltenden Umstände wenig Ermuthigung geboten erscheine.
Es wurden hierauf dem Jahresberichte und Rechnungsabschlüsse die Zustimmung und dem
Verwaltungsrathe das Absolutorium ertheilt.
Zum Schlüsse wurden die Herren Baron von Weckbecker, Hofrath im k. u. k. Oberst-
kämmereramte, und Dr. Masner, Director des Kunstgewerbe-Museums in Breslau, einstimmig zu
Curatoren und Baron von Weckbecker zum Mitglied des CuratorenAVahl-Comites gewählt.

BERICHT
des Verwaltungsrathes der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst für 1899.

Während im allgemeinen die Arbeit der»Gesellschaft
für vervielfältigende Kunst« im Jahre 1899 sich auf den im
Berichte des vergangenen Jahres vorgezeichneten Bahnen
ruhig weiter bewegte, ist das Unternehmen der »Bilder-
bogen für Schule und Haus« im Laufe dieses Jahres
an einen für seine ganze Existenz entscheidenden
Wendepunkt gelangt. Die Ausgabe einer dritten Serie
des Werkes erschöpfte den Rest des Fonds, welcher der
Gesellschaft für das Unternehmen zur Verfügung stand,
bis auf den letzten Heller; ja diese dritte Serie konnte in
Verleugnung des patriotischen, allgemein-österreichischen
Charakters desWerkes, nicht mehr gleich den beiden ersten
Lieferungen in allen Sprachen der im Reichsrathe ver-

j tretenen Königreiche und Länder, sondern nur in einer
I kleinen deutschen Ausgabe hergestellt werden. Zur Voll-
endung einer vierten Serie, zu der die zeichnerischen
Entwürfe bereits sämmtlich vorliegen, fehlt es gänzlich
an Mitteln. Die Erträgnisse aber, die aus dem Verkaufe
der bereits erschienenen Bögen nach den bisherigen
Erfahrungen zu erwarten sind, werden erst nach einer
Reihe von Jahren so weit angewachsen sein, um die
Kosten der Fertigstellung dieser einzigen vierten Serie zu
decken. Die Unmöglichkeit, dass das Unternehmen sich
schon jetzt selbständig erhielte und die Mittel zur Durch-
führung seines gewaltigen Programmes, von dem
vorerst nur ein geringes Fragment verwirklicht ist, aus
 
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