Hunsdon moved that 7 persons might be choosen to inspect all the transactions had by virtue of the Patent.
There were choosen Lord Carpenter, Sir J. Guise, D. Dering, Wm. Lewis le Grand, Mr. Bultell, Mr. Cowsmaker,
and Mr. Vezzian; and to make a report in 5 weeks.«
Wenn sie das überhaupt je gethan haben, so konnten sie nur über die Bankerotterklärung der Gesellschaft
berichten. Der Oberst Guise selbst hatte, wie er 1727 Gool erzählte, an dem Unternehmen zwischen 6 und 700Pfund —
also in unserem heutigen Geld etwa 36.000 bis 40.000 Ma'rk — eingebüsst. Mit knapper Noth entging Le Blon
einem unfreiwilligen Aufenthalt in Newgate.
Das Missgeschick scheint ihn jedoch nicht auf lange Zeit gelähmt zu haben. Bald nach dem Krach veröffentlichte
er eine Brochüre in Quart, die er dem Minister Robert Walpole (damals »Chancellor of the Exchequer«) widmete und
die er betitelte: »Coloritto; Or, The | Harmony of Colouring In Painting: | Reduced to Mechanical Practice,
under | Easy Precepts, and Infallible Rules; Together with some j Colour'd Figures, ; In order to render the said
Precepts and Rules intelligible, not only to Painters, but even to all Lovers of Painting.« Dieser Titel wird
nochmals französisch wiederholt und das ganze Buch hindurch wird der Text auf den Seiten links (verso) englisch,1
auf den Seiten rechts (recto) französisch gegeben.
Dieses äusserst seltene und ohne Angabe des Jahres erschienene Werk3 ist kaum mehr als ein absonderliches
Stückchen Pedanterie. In der Hauptsache kann es uns nicht interessiren. Der Maler, der sich Le Blons Führerschaft
und seinen »mechanischen Regeln« anvertraut, würde sie wohl bald als ebenso wertlos erkennen, wie alle jene
schönen Manipulationen, mittels denen wirkliche Arbeit und aufrichtiges Streben umgangen werden sollen. Sie sind
überdies ungemein verzwickt und unklar.3 Uns interessirt das Buch nur wegen der Abbildungen und einiger Stellen
des Vorworts. Le Blon lässt absprechende Andeutungen über Erzeugnisse der »Picture office«, die unter anderer als
seiner Leitung hergestellt worden waren, fallen und erklärt, dass er augenblicklich an der Arbeit sei, eine Reihe von
anatomischen Tafeln zu schasfen, die ein Buch des königlichen Wundarztes, Herrn Nathanael St. Andre, über die
Geburtshilfe ausstatten sollten.
Dieses Werk gelangte nie zur Veröffentlichung, weil St. Andre sich in so lächerlicher Weise von der berüchtigten
Kaninchenzüchterin Mary Tofts irreleiten Hess, und infolgedessen sein Hofamt sowie sonstige Stellung einbüsste, als
jene Person im November 1726 als gewöhnliche Schwindlerin biossgestellt wurde.
Selbst dieser neue Schlag hat Le Blon nicht entmuthigt. Nach wie vor suchte er seinen Ruhm und sein Unter-
nehmen zu verbreiten und einen glücklichen Boden für den Dreifarbendruck zu gewinnen. Er schickte einen Satz
seiner Drucke nach Dresden und (wahrscheinlich unter Anderem) nach Rom. Über diesen letzteren besitzen wir Kunde
von Seite des Johann Georg Keyszier, der 1729/30 als Hauslehrer und Begleiter der beiden Söhne des Grafen Bern-
storff nach Italien reiste. Er schreibt:»
»Von der italienischen Academia de' Pittori habe ich schon bey der Kirche di S. Luca in j S. Martina
gehandelt, und kann ich nicht umhin noch zu erwähnen, wie sehr man sich hier | über die von Mr. Blon erfundene
Manier, die Gemälde sammt ihren Farben abzudrucken, J verwundert hat. Er hatte davon etliche Proben aus London
geschickt, welche so viel Auf- | Sehens in Rom, als die ersten gedruckten Bücher in Paris machten. Zu Abdruckung
seiner j Portraite und Gemälde braucht er nur drey gleiche Platten, davon die erste das blaue, die | andere das gelbe,
und die dritte das rothe aufträgt. Aus der Mischung dieser aufeinander | abgedruckten Farben, entstehen alle die
übrigen, Mr. Blon ist aus Frankfurt am Mayn | und ein naher Anverwandter der Mademoiselle Merian, . . . | . . . | . . .
Er ist von einem tiefsinnigen Gemüthe, und würde es in man- | chen Stücke sehr weit bringen, wenn er mit mehrerer
Beständigkeit bey einer Sache bliebe. | Selbst die von ihm erfundene Nachdruckung der Gemähide ist noch nicht zu
der Vollkommen- | heit gelanget, welche er ihr geben konnte, wenn er sich länger dabey aufgehalten hätte, und | nicht
auf die neuen Manufacluren von Tapeten verfallen wäre, welche zwar ein sattsames Zeugniss seiner glücklichen
i Nach Watt, Bibliotheca Britannica, rührt die englische Übersetzung von einem Mr. James Anderson, M. A., her.
- In dem sog. Journal de Trevoux von 1737 (Lyon — Paris 1737) bespricht ein Anonymus (Montdorge?) auf Pag. 1335 (Druckfehler
sür 1435)—1444 das Buch und sagt (pag. 1439) > — le petit Livre en ques- | tion, outre qui'l est tres rare, & | qu'on n'en a peut etre jamais tire
20 | ou 30 exemplaires, & peut-etre pas | 12 complets ä cause des figures pein- [ tes,...» Hüsgen, A rti stis ches Magazin. Franksurt a. M. 1790,
(p. 290 Note) datirt das Buch 1722 ohne irgendwelche Angabe der Gründe. Dem ist entgegenzuhalten, dass aus Seite IV des Vorwortes die Rede von
anatomischen Taseln die Le Blon sür den »Anatomen des Königs Herrn St. Andre« macht, ist. St. Andre wurde im Mai 1723 (s. Dictionary os
National Biography) Anatom des Königs; demnach muss das Buch zwischen diesem Termin und dem November 1726 erschienen sein. Man kennt
bis jetzt Exemplare im British Museum, im S. Kensington Museum, in der städtischen Sammlung zu Franksurt a. M., in der Sammlung Minns,
Boston und im kgl. Kupserstich-Kabinet zu Berlin. Letztgenanntes Exemplar trägt die Jahreszahl MDCCXXX aus dem Titel, jedoch ist sie blos
ausgcstempelt, und das (unvollständige) Exemplar ist auch eins der in London gedruckten, alten, wie ein genauer Vergleich mit dem Frankfurter
Exemplar ergeben hat, mit dem es selbst das Wasserzeichen gemein hat. Den Typen nach zu urtheilen, ist dieses Datum in Paris aufgestempell
worden, zur Zeit als Le Blon dort thätig war.
3 So sagt der schon angesührte Anonymus im Journal de Trevoux (p. 1440) «... au nouvel art dont il est la clef, | mais cles qui a eile
meme besoin de cles, qu'il salloit un Oedipe pour | le dechisfrer..
* J. G. Keyszier, »Neueste Reisen......Neue und vermehrte Auslage« Hannover, 4° 1751, p. 621.
There were choosen Lord Carpenter, Sir J. Guise, D. Dering, Wm. Lewis le Grand, Mr. Bultell, Mr. Cowsmaker,
and Mr. Vezzian; and to make a report in 5 weeks.«
Wenn sie das überhaupt je gethan haben, so konnten sie nur über die Bankerotterklärung der Gesellschaft
berichten. Der Oberst Guise selbst hatte, wie er 1727 Gool erzählte, an dem Unternehmen zwischen 6 und 700Pfund —
also in unserem heutigen Geld etwa 36.000 bis 40.000 Ma'rk — eingebüsst. Mit knapper Noth entging Le Blon
einem unfreiwilligen Aufenthalt in Newgate.
Das Missgeschick scheint ihn jedoch nicht auf lange Zeit gelähmt zu haben. Bald nach dem Krach veröffentlichte
er eine Brochüre in Quart, die er dem Minister Robert Walpole (damals »Chancellor of the Exchequer«) widmete und
die er betitelte: »Coloritto; Or, The | Harmony of Colouring In Painting: | Reduced to Mechanical Practice,
under | Easy Precepts, and Infallible Rules; Together with some j Colour'd Figures, ; In order to render the said
Precepts and Rules intelligible, not only to Painters, but even to all Lovers of Painting.« Dieser Titel wird
nochmals französisch wiederholt und das ganze Buch hindurch wird der Text auf den Seiten links (verso) englisch,1
auf den Seiten rechts (recto) französisch gegeben.
Dieses äusserst seltene und ohne Angabe des Jahres erschienene Werk3 ist kaum mehr als ein absonderliches
Stückchen Pedanterie. In der Hauptsache kann es uns nicht interessiren. Der Maler, der sich Le Blons Führerschaft
und seinen »mechanischen Regeln« anvertraut, würde sie wohl bald als ebenso wertlos erkennen, wie alle jene
schönen Manipulationen, mittels denen wirkliche Arbeit und aufrichtiges Streben umgangen werden sollen. Sie sind
überdies ungemein verzwickt und unklar.3 Uns interessirt das Buch nur wegen der Abbildungen und einiger Stellen
des Vorworts. Le Blon lässt absprechende Andeutungen über Erzeugnisse der »Picture office«, die unter anderer als
seiner Leitung hergestellt worden waren, fallen und erklärt, dass er augenblicklich an der Arbeit sei, eine Reihe von
anatomischen Tafeln zu schasfen, die ein Buch des königlichen Wundarztes, Herrn Nathanael St. Andre, über die
Geburtshilfe ausstatten sollten.
Dieses Werk gelangte nie zur Veröffentlichung, weil St. Andre sich in so lächerlicher Weise von der berüchtigten
Kaninchenzüchterin Mary Tofts irreleiten Hess, und infolgedessen sein Hofamt sowie sonstige Stellung einbüsste, als
jene Person im November 1726 als gewöhnliche Schwindlerin biossgestellt wurde.
Selbst dieser neue Schlag hat Le Blon nicht entmuthigt. Nach wie vor suchte er seinen Ruhm und sein Unter-
nehmen zu verbreiten und einen glücklichen Boden für den Dreifarbendruck zu gewinnen. Er schickte einen Satz
seiner Drucke nach Dresden und (wahrscheinlich unter Anderem) nach Rom. Über diesen letzteren besitzen wir Kunde
von Seite des Johann Georg Keyszier, der 1729/30 als Hauslehrer und Begleiter der beiden Söhne des Grafen Bern-
storff nach Italien reiste. Er schreibt:»
»Von der italienischen Academia de' Pittori habe ich schon bey der Kirche di S. Luca in j S. Martina
gehandelt, und kann ich nicht umhin noch zu erwähnen, wie sehr man sich hier | über die von Mr. Blon erfundene
Manier, die Gemälde sammt ihren Farben abzudrucken, J verwundert hat. Er hatte davon etliche Proben aus London
geschickt, welche so viel Auf- | Sehens in Rom, als die ersten gedruckten Bücher in Paris machten. Zu Abdruckung
seiner j Portraite und Gemälde braucht er nur drey gleiche Platten, davon die erste das blaue, die | andere das gelbe,
und die dritte das rothe aufträgt. Aus der Mischung dieser aufeinander | abgedruckten Farben, entstehen alle die
übrigen, Mr. Blon ist aus Frankfurt am Mayn | und ein naher Anverwandter der Mademoiselle Merian, . . . | . . . | . . .
Er ist von einem tiefsinnigen Gemüthe, und würde es in man- | chen Stücke sehr weit bringen, wenn er mit mehrerer
Beständigkeit bey einer Sache bliebe. | Selbst die von ihm erfundene Nachdruckung der Gemähide ist noch nicht zu
der Vollkommen- | heit gelanget, welche er ihr geben konnte, wenn er sich länger dabey aufgehalten hätte, und | nicht
auf die neuen Manufacluren von Tapeten verfallen wäre, welche zwar ein sattsames Zeugniss seiner glücklichen
i Nach Watt, Bibliotheca Britannica, rührt die englische Übersetzung von einem Mr. James Anderson, M. A., her.
- In dem sog. Journal de Trevoux von 1737 (Lyon — Paris 1737) bespricht ein Anonymus (Montdorge?) auf Pag. 1335 (Druckfehler
sür 1435)—1444 das Buch und sagt (pag. 1439) > — le petit Livre en ques- | tion, outre qui'l est tres rare, & | qu'on n'en a peut etre jamais tire
20 | ou 30 exemplaires, & peut-etre pas | 12 complets ä cause des figures pein- [ tes,...» Hüsgen, A rti stis ches Magazin. Franksurt a. M. 1790,
(p. 290 Note) datirt das Buch 1722 ohne irgendwelche Angabe der Gründe. Dem ist entgegenzuhalten, dass aus Seite IV des Vorwortes die Rede von
anatomischen Taseln die Le Blon sür den »Anatomen des Königs Herrn St. Andre« macht, ist. St. Andre wurde im Mai 1723 (s. Dictionary os
National Biography) Anatom des Königs; demnach muss das Buch zwischen diesem Termin und dem November 1726 erschienen sein. Man kennt
bis jetzt Exemplare im British Museum, im S. Kensington Museum, in der städtischen Sammlung zu Franksurt a. M., in der Sammlung Minns,
Boston und im kgl. Kupserstich-Kabinet zu Berlin. Letztgenanntes Exemplar trägt die Jahreszahl MDCCXXX aus dem Titel, jedoch ist sie blos
ausgcstempelt, und das (unvollständige) Exemplar ist auch eins der in London gedruckten, alten, wie ein genauer Vergleich mit dem Frankfurter
Exemplar ergeben hat, mit dem es selbst das Wasserzeichen gemein hat. Den Typen nach zu urtheilen, ist dieses Datum in Paris aufgestempell
worden, zur Zeit als Le Blon dort thätig war.
3 So sagt der schon angesührte Anonymus im Journal de Trevoux (p. 1440) «... au nouvel art dont il est la clef, | mais cles qui a eile
meme besoin de cles, qu'il salloit un Oedipe pour | le dechisfrer..
* J. G. Keyszier, »Neueste Reisen......Neue und vermehrte Auslage« Hannover, 4° 1751, p. 621.