Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1901

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.4247#0016
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

3- Madonna mit dem Kinde und der heiligen Anna, nach dem Gemälde von C. Maratti, jetzt in ? — »17. La Vierge avec
l'enfant Jesus et St. Anne D'Apres Charlo Maratt. Chez monsieur PLummart. haut de 30 pouces Sur 24. 1 Guin.« (So der
»Prospectus«, der es als drittes unter den »Pieces 011 l'on travaille« anführt.)
Da der >Prospectus< Format und Preis angibt, ist das Blatt zweisellos fertig gestellt worden. Heineken sührt es an; jedoch findet
es sich (gerade wie seine Nummer 17) nicht in Dresden vor, obwohl er angeblich nur die Blätter auszählt, die in das dortige
Kabinet gelangten.
Beglaubigt durch den »Prospectus«.
Heineken 24.
Kein Exemplar vorderhand bekannt.
4. Madonna, nach dem Gemälde von R. Santi, (?), jetzt in : — »i 3. La Vierge
avec L'enfant U'apres Loriginalle en Frese de Raphael dans la Gallerie du Roi
a Kinsington haut de 25 pouces sur 20. Prix 15 s.« (So der »Prospectus«.)
Maria, nach rechts gewendet, das Gesicht fast von vorn, bis zum Elbogen
sichtbar, drückt das Kind an sich, indem sie es auf ihrem rechten Arm hält
und die linke hinter seine Schultern legt. Sie trägt ein weisses Kopftuch und
rothes Kleid. Im Rund. — 630X496 mm.
Von den drei Platten gedruckt; Linien im Haar; das Blatt ist zu roth ausgefallen und
kaum gelungen.
Beglaubigt durch den »Prospectus« und Lord Pcrcivals Brief.
Leblanc 4.
Das Blatt dars nicht, wie schon geschehen ist, mit Edouard (?) Gautier-Dagotys
Farbendruck der Madonna della Sedia verwechselt werden. Letzterer misst
498X^98 mm. und zeigt nirgends Linienarbeit.
London. British Museum, Print Room.
5. Madonna, nach dem Gemälde eines Tiziannachahmers, jetzt, in der Galerie
zu Hampton Court (Cat. Nr. 112) — »La Vierge avec L'enfant Jesus, et Tobie
avec L'ange dans un Lointain d' apres L'original de Titien dans La Gallerie
du Roy a Kinsington.« (So der »Prospectus«, der es als sechstes unter den
»Pieces qu'on a Dessein d'imprimer« ansührt.) Maria sitzt auf dem Rasen
neben blühenden Rosen und anderen Blumen, pflückt Blüten mit ihrer rechten Hand und hält andere in ihrer linken im
Schoss. Das Kind, halb auf ihrem Schoss, halb auf einem Tuch, das über ihrem Mantel liegt, gestreckt, hebt Blätter mit
seiner rechten Hand empor und berührt mit seiner linken ihre Hand. Tobias, den Fisch in der linken, schreitet in der Land-
schaft rechts neben dem Engel her, ein Hund geht beiden voran. —'614X876 mm.
Von den drei Platten gedruckt (vielleicht wurde eine vierte schwarze Platte benutzt, doch glaube ich es nicht); einige Linien in Mariens
Haar; dies ist einer der besten unter den Le Blon'schen Farbendrucken.
Beglaubigt durch den »Prospectus« und Heineken —Dresden.
Heineken 11, Delab. 10, Port, und Ber. 1 (dort wird es »Fuite en Egypte« genannt).
Dresden. K. Kupserstich-Kabinet (mit dem Pinsel nachgeholfen; Wasserzeichen — Doppeladler und Fabriksmarke PO? Gl).
6. Sa. Agnes, nach dem Gemälde von D. Zampieri, jetzt in ? — Die Heilige steht von vorn gesehen, stützt ihren rechten
Elbogen auf ein Piedestal, auf dem sich eine grosse Vase befindet und blickt hinauf nach rechts, wo ein fliegender Cherub
ihr Märtyrerkrone und Palme herabbringt. Sie trägt gelben Rock, blaues Kleid und hermelingefütterten rothen Mantel. Links
unten sitzt ein zweiter Cherub zu Füssen des Piedestals und spielt mit einem Lamm. Rechts zwei Säulen; oben rother Vor-
hang; im Hintergrund eine Landschaft jenseits der niedrigen Mauer. — 876X635 mm.
Von den drei Platten gedruckt (sichere Anzeichen einer vierten schwarzen kann ich wenigstens nicht entdecken), keine Linien; als Farben-
druck keine schlechte Leistung, jedoch wegen des Originals nichtsehr ansprechend.
Beglaubigt durch Heineken - Dresden.
Heineken 9, Delaborde 18, Bartsch 2463, Leblanc 3, Portal, und Ber. 4.
Dieses Blatt zeigt die Mängel des Verfahrens recht deutlich. Wir sehen die drei Hauptsarben mit einigen von deren Mischungen,
aber keine Ahnung von den unzähligen Abstusungen und Tönen eines Ölgemäldes, geschweige denn der Natur. Dieses Gemälde
besand sich srüher im Kensington Palast. 1759 sertigte R. Strange (Cat. Leblanc 13) einen Linienstich darnach. Nach diesen
hätte Le Blon die Darstellung im Spiegelbild gegeben.
Dresden. K. Kupserstich-Kabinet (Wasserzeichen = Doppeladler und Fabriksmarke P0?Gi). Wien. K. k. Hofbibliothek (auf der Verst.
Fries, 1874 Wien, sür 13 sl. gekaust!)
7. Sa. Agnes. Dasselbe Bild wie das vorige, jedoch nur Halbfigur auf einfachem Hintergrund. — 750X602 mm.
Von den drei Platten und einer vierten (Creme-Farben für die Ärmel) gedruckt; keine Linien. Das Blatt ist missglückt insofern, als die blaue
Platte sich nicht mit den anderen verschmolzen hat und die Schatten im Carnat ganz blau erscheinen.
Beglaubigt durch Heineken —Dresden.
Heineken 10, Delab. 19, Bartsch 2464, Portal et Ber. 3 (dort sälschlich »Ste. Cecile« genannt).
Dresden. K. Kupferstich-Kabinet (Wasserzeichen = Fabriksmarke PO? Gl) Wien. K. k. Hosbibliothek.
 
Annotationen