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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.4247#0020
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— 15 —

Nr. 30.

ihren linken hat sie zurück hinter das Haupt gefühlt. In der Mitte des Hintergrundes sieht man Kopf und Oberkörper eines
Satyrs. — 341X479 mm.
Von den drei Platten gedruckt (?); keine Linien; ausgezeichnet als Farbendruck.
Beglaubigt durch Gool (a. a. 0. p. 335).
Heineken p. 50 1. 10, Delaborde p. 379 1. 17 (der es fälschlich Venus nennt).
Das einzige bekannte Exemplar ist gefirnisst und lässt sich daher über die Plattenzahl nichts bestimmtes aussagen. Das Original
wird kaum das ehemals in Cassel befindliche Gemälde gewesen sein, da dieses ein Hochbild war, nach den Inventarangaben.
Darmstadt. Grossherzogliches Kupserstich-Kabinet (gefirnisst; Wasserzeichen sehlt, jedoch sieht mir das Papier dem von unserer
Nummer 21, Dresdener Exemplar, sehr ähnlich).
30. Allegorie, nach dem Gemälde eines Bologneser (?) Künstlers, jetzt in r — Eine
durch ein rothes Gewand kaum verhüllte Frau legt ihre rechte Hand auf eine
Balustrade und hält darin einen Zirkel. Sie bietet ein Gefäss mit Geschmeide mit
ihrer Linken einer anderen Frau an, die ebenfalls durch einen gelben Mantel
kaum bedeckt, mit niedergeschlagenen Augen rechts steht, ihr Gewand mit der
linken Hand hält und mit der rechten nach dem Geschmeide greift. Oben in der
Mitte ssiegt ein Genius, der ein weisses Band hält. Im Hintergrund dunkle Landschaft
mit blauen Bergen in der Entfernung. Unten links ein goldener Krug und eine
ssache Schüssel (?). — 905X626 mm.
Von den drei Platten und einer vierten schwarzen gedruckt; keine Linien (?); die
Zeichnung ist etwas steis und hart, sonst ist dies ein guter Farbendruck.
Nicht beglaubigt (ausser durch das Wasserzeichen).
Bartsch 2467.
Wien. K. k. Hofbibliothek (guter Abdruck, jedoch hat irgend eine prüde Person mittels
Ölsarben die Hauptfigur mit mehr Gewandung versehen als ursprünglich beabsichtigt war.
Wasserzeichen = Doppeladler und Fabriksmarke [P^Gj).
31. Carondolet, Francois, nach dem Gemälde von S. Luciano, jetzt im Besitz des
Duke of Grafton, London. — Der Archidiacontts von Bitonto sitzt nach rechts hinter
einem Tisch und schaut gerade aus. Hinter ihm links sieht man Kopf und Hand
eines Mannes, der Papiere hält. Zur Rechten sitzt der Secretär und schreibt mit
einem Gänsekiel. Drei Briefe liegen auf dem Tisch und Carondolet hält einen
weiteren in seiner rechten Hand, auf dem man in sechs Zeilen »Honorabili — In Urbe.« liest. Im Hintergrund links ein
Porticus mit Säulen, rechts eine Thür, über der Nosce üportunem steht; rechts Landschaft mit Bäumen und Häusern. —
756 X 605 mm.
Gedruckt von den drei Platten und einer vierten schwarzen; keine Linien (gestochene Arbeit), ausgenommen die Schrift; dieser Farben-
druck ist zu eintönig und dunkel ausgefallen.
Beglaubigt durch Heineken—Dresden.
Heineken 5, Delaborde 4, Bartsch 2451.
Das Original gelangte einst als angeblicher R. Santi schenkungsweise seitens der Generalstaaten an den Lord Arlington. P. v,
Somer hat es zweimal geschabt.
Dresden. K. Kupferstich-Kabinet (Wasserzeichen = Doppeladler). Feldsberg. Sammlung des Fürsten Johann von und zu Liechten-
stein (dieses Exemplar befand sich 1892 als Nummer 264 auf der Farbendruckausstellung im k. k. österreichischen Museum
F. K. u. d. zu Wien). Wien. K. k. Hofbibliothek (1824 auf der Versteigerung Fries in Wien für 10 ss gekauft)..
32. Dyck, Anthonis van, nach dem Selbstbildnis, jetzt im Windsor Palace. — Halbfigur nach links; volles, welliges Haar,
Schnurrbart und kleiner Spitzbart; weisser Leinenkragen, zugeknöpftes Wams und blauer Mantel, den er mit seiner Rechten
zusammenhält; der linke Arm ist nicht sichtbar. Den Hintergrund bildet eine architektonische Nische. — 752 X596 min.
Von mindestens den drei Platten und einer vierten schwarzen gedruckt; Linien in Haar und Bart (das Exemplar, das ich prüste, wies
darüber ausgiebige Pin selret ouche n aus); die rothe Platte scheint zu schwach gewesen zu sein, keine der Töne in der Natur sind an-
nähernd erreicht und das Blatt muss als misslungen bezeichnet werden.
Beglaubigt durch Heineken—Dresden.
Delaborde 5, Bartsch 2453 (der es sälschlich Rubens nennt), Portal, und Ber. 11.
Das Blatt ist Gegenstück zu unserer Nummer 41. Bartsch gibt an, das Original befinde sich im Besitz des Herzogs von Buccleugh .
Aus Redford jedoch sehe ich, dass ein solches Selbstbildnis mit den Bildern Charles I. verkaust wurde und sich jetzt in Windsor
befindet.— Delaborde, der das Dresdener Exemplar vor Augen hatte, behauptet, das Blatt sei völlig nach dem dritten Farbenprincip
hergestellt; — dabei ist der Halskragen unvermischtes, einfaches Schwarz! — Auf der Versteigerung Bause-Keil (De-
cember 1859 Leipzig) wurde ein Exemplar dieses Blattes (? oder unserer Nummer 33 ? ) sür 55 Thaler verkauft.
Dresden. K. Kupserstich-Kabinet (Wasserzeichen = Fabriksmarke PCO Gl). Paris. Bibliothequc Nationale, Cab. des Estampes (schlechtes
!leckiges Exemplar, das nur 580X340 misst). Wien. K. k. Hosbibliothek.
33. Dyck, Anthonis van, nach dem Selbstbildnis, jetzt in der Sammlung des Herzogs von Westminster (?) — Lebensgrosses
Brustbild nach rechts, das Gesicht dem Beschauer zugewandt; langes, welliges Haar, Schnurr- und kurzer Kinnbart; weisser
 
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