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Texte als Ansichtskarten herausgegeben wurden. Van Xeste schus eine
Reihe alter deutscher Göttergestalten, van Ofsel Scenen aus der
germanischen Urzeit, Doudelet Illustrationen zu niederdeutschen Volks-
liedern, van Mieghem Kindermärchen und Collens Episoden aus
Reineke Fuchs.
Leider fand letzterer noch immer keinen Verleger sür seine vom
echtesten Humor Zeugnis gebenden, für Buntdruck geeigneten
und in kleinen Dimensionen ausgeführten Entwürfe für Ansichts-
Postkarten, eine Reihe anziehender »Vlämischer Kirmesse«.
Eine ganz speciellc Erwähnung verdient noch ein anderer,
älterer Antwerpener, Franz van Kuyck. Für den Luxusdruck eines
Werkes von Dr. Max Rooses über die architektonisch so ausser-
ordentlich gelungene Darstellung eines mehr oder weniger imaginären
Viertels aus dem alten Antorsf der Jahre 1500—1550, in der Worlds
sair von 1894, verfasste van Kuyck, nebst mehreren sast mustergiltigen
Kops- und Schluss-Zierstücken, eine Reihe Vollbilder, die, in Buntdruck
ausgesührt, einen sehr guten Eindruck machen. En den vier bis jetzt
vorliegenden Hesten kommen vier dieser Vollbilder vor — Einritt
Karls V., — Ritter zum Turnier reitend — Ein Triumphwagen zur Ehre
der Mutter Gottes aus einem Strassen-Auszug — Gruppen aus der im
sogenannten Oud-Antwerpen der Worlds sair dargestellten Joycuse-
Entree Karls V. Ausfassung, Composition, Farbe und Zeichnung, alles
verdient an dieser Arbeit gepriesen zu werden Pol de Moni.
Les Maitres du dessin. Publication men-
siieile editee par l'Imprimerie Chaix sous 1 a
direction de M Roger Marx. Ier volume: Les
dessins du Alusee du Luxembourg. Paris 1900.
Es ist kein Zufall, dass zugleich mit der Freude an graphischen
Originalarbeiten auch das Interesse an künstlerischen Handzeichnungen
in weitere Kreise zu dringen ansängt. Wir sind glücklich über die Zeit
hinaus, wo das scheinbar Unfertige, das in solchen ursprünglichen
Schöpfungen des Genies liegt, als störend empsunden wurde, wo man
noch die peinlichste Aussührung aller Einzelheiten zur Gestaltung eines
Kunstwerkes sür unentbehrlich hielt. Selbst der grossen Kunst unserer
Tage ist ein skizzenhaster Zug eigen, man sucht überall nach dem
Ursprünglichen, nach dem, was so zu sagen aus dem Stegreif geschasfen
wird, und folgt mit Freuden den Eingebungen des Augenblicks. Es ist
die gleiche Strömung, die auch in der Litteratur die grosse Beliebtheit
der Aphorismen, Briese und Memoiren verursacht hat. Dieser Vorliebe
liegt unsere Verehrung der Persönlichkeit in der Kunst zugrunde, wir
wollen den Künstler dort belauschen, wo er unmittelbar und ungequält
arbeitet, wo er am meisten er selbst ist.
Als Beweis dasür, dass heute wirklich das Interesse an Hand-
zeichnungen sehr allgemein geworden ist, kann der Umstand gelten, dass
in den letzten Jahren drei hervorragende Verössentlichungen von alten
und neuen Handzeichnungen entstanden sind. Den Ansang haben Meder
und Schönbrunner mit ihren Handzeichnungen aus der Albertina und
anderen Sammlungen gemacht, einem Werke, das das gesammte Gebiet
der alten Kunst in zahlreichen Nachbildungen umsasst. Ein besonderes,
höchst interessantes Feld behandelte darauf der Kleinmann'sche Verlag
in Haarlem in den Handzeichnungen alter Meister der holländischen
Schule. Diesen beiden Verösfentlichungen, die noch im Erscheinen
begrisfen sind, hat nun Roger Marx eine neue Publication an die Seite
gestellt, die sich ihnen würdig anreiht. Ausserlich unterscheidet sie
sich von jenen srüheren Werken dadurch, dass sie ausschliesslich die
Heliogravüre verwendet, während die beiden anderen sich des Licht-
druckes, manchmal unter Beihilfe der Polychromie, bedient haben. Das
von Roger Marx herausgegebene Werk erscheint, wie die Hand-
zeichnungen aus der Albertina, in monatlichen Lieserungen. Es soll
allmählich die" Handzeichnungen aller Schulen in seinen Bereich
ziehen; doch ist in den bisher erschienenen Lieserungen hauptsächlich
die Kunst des neunzehnten Jahrhunderts berücksichtigt worden, was
bei dem Mangel an Nachbildungen von Werken der modernen Zeichen-
kunst als besonders dankenswert zu begrüssen ist. Dadurch werden
uns Roger Marx' »Meister der Zeichenkunst« zu einer höchst will-
kommenen Ergänzung dessen, was die srüheren ähnlichen Veröffent-
lichungen geboten haben.
Der erste Band ist der Handzeichnungensammlung des Musee du
Luxembourg gewidmet. Dieses Institut, das dank der Rührigkeit seines
derzeitigen Leiters Leonce Benedite ein wahres Archiv sür die neuere
Kunst zu werden verspricht, hat in den letzten Jahren neben einer
grossen Anzahl von Werken der vervielsältigenden Kunst eine stattliche
Reihe von modernen Handzeichnungen erworben. Diese konnten wegen
Raummangels nicht alle ausgestellt werden, sondern sie werden, wie die
graphischen Arbeiten, von Zeit zu Zeit in wechselnden Ausstellungen dem
grossen Publicum vorgesührt. Eine Auswahl aus dem reichen Schatze
bietet uns der vorliegende Band, der durch seinen Inhalt sür die Erkenntnis
der modernen Kunstbestrebungen von der grössten Wichtigkeit ist. Es
ist natürlich, dass dabei die sranzösische Kunst am besten vertreten ist.
Wir finden hier die köstlichen, feinen Röthelzeichnungen Puvis" de
Chavannes, des grössten Stilisten, den die sranzösische Kunst der letzten
Zeit hervorgebracht hat, die phantastischen, sarbensrohen Aquarelle
Gustave Moreausmit ihren kränklichen, schwach gezeichneten Gestalten
und die genialen, unvergleichlich krästigen Pastelle Degas', des Hauptes
der französischen Impressionisten, neben Meissoniers geistvollen und
dabei doch nüchternen Bleististskizzen und Gaillards unendlich ein-
gehenden Porträtstudien, die uns in die Kunst längst vergangener Zeiten
zurückzuversetzen scheinen. Ein vortresfliches Blatt ist die Reproduction
von Besnards bekanntem Aquarellbildnis des Radirers Alphons Legros.
Besonders gut sind die modernen sranzösischen Graphiker — auch ab-
gesehen von Gaillards Arbeiten — vertreten: Legros durch ein seines
Bildnis des Bildhauers Gonstantin Meunier, Buhot durch eine reizende
Landschaft, Bracquemond durch sein lebensvolles Porträt Edmond de
Goneourts, die Lithographen Cheret und Willette durch bezeichnende
Studien. Unter den Werken sremder Künstler finden wir solche von Rops,
Leighton, Burne-Jones und Sargent, Namen, die zu nennen es hier
genügen mag.
Die Heliogravüren nach diesen und anderen Werken sind vor-
tresslich gelungen, und da fast für jedes einzelne Blatt seinem Charakter-
entsprechend ein eigener Farbenton gewählt ist, sehlt es nicht an
Abwechslung. Der zweite Jahrgang dieses Werkes, das wir den Liebhabern
moderner Kunst aufs wärmste empsehlen, wird eine Auswahl der
Handzeichnungen enthalten, die aus der Pariser Weltausstellung von 1900
ausgestellt worden waren und nun wieder in alle Winde zerstreut sind.
Über diesen neuen Band werden wir nach seiner Vollendung unseren
Lesern berichten. G. G.
Weltausstellung in Paris. Amtlicher Katalog
der Ausstellung des Deutschen Reiches 1900.
Der sarbige Bücherdruck ist ein altes Problem. Denn er susst aus
dem Reiz der sarbigen Handschrist. Das ärmlichste Manuscript des Mittel-
alters trachtete wenigstens durch die Initialen dem Heer der schwarzen
Buchstaben abtheilungsweise gleichsam eine rothe Fahne zu geben, und
diesem Drang nach Buntheit, den wir uns sür das Mittelalter wohl kaum
stark genug vorstellen können, verdankt man bekanntermassen die
wunderbarsten Cimelien. Mit ihnen suchten in der Incunabelzeit noch
die Drucker zu wetteifern, indem sie die Bücher mit der Hand coloriren
Messen und auch dadurch den Druck möglichst der Handschrist zu nähern
sich bemühten. Später Hess man das Problem sallen, denn die Herstellung
wurde zu theuer und man beschränkte sich aus ein schwarz-weisses Bild.
Allmählich bürgerte sich dadurch die seste Meinung ein, nur ein Schwarz-
Weiss-Druck entspreche dem künstlerischen Buchstil. Aber das ist eine Art
decadenter Philisterei. Auch hier kommt alles daraus an, wie es gemacht
wird. Es handelt sich nur darum, ob sich ein geschlossener einheitlicher
Eindruck erzielen lässt, so dass nicht Type, Farbe und Zeichnung rettungs-
los auseinander sallen. Seit nun das Suchen nach Neuem das Feldgeschrei
sür künstlerische Thaten wurde, begegnet man in Frankreich, Belgien
und Deutschland mannigsachen, mehr oder minder gelungenen Versuchen,
den Bann des Schwarz-Weiss im Bücherdruck zu durchbrechen. Man
braucht sich nur, umvom Bekanntesten abzusehen,an die >Six chansons«
von Elskamp zu erinnern, der alle Ornamente aus japanischem Papier
Texte als Ansichtskarten herausgegeben wurden. Van Xeste schus eine
Reihe alter deutscher Göttergestalten, van Ofsel Scenen aus der
germanischen Urzeit, Doudelet Illustrationen zu niederdeutschen Volks-
liedern, van Mieghem Kindermärchen und Collens Episoden aus
Reineke Fuchs.
Leider fand letzterer noch immer keinen Verleger sür seine vom
echtesten Humor Zeugnis gebenden, für Buntdruck geeigneten
und in kleinen Dimensionen ausgeführten Entwürfe für Ansichts-
Postkarten, eine Reihe anziehender »Vlämischer Kirmesse«.
Eine ganz speciellc Erwähnung verdient noch ein anderer,
älterer Antwerpener, Franz van Kuyck. Für den Luxusdruck eines
Werkes von Dr. Max Rooses über die architektonisch so ausser-
ordentlich gelungene Darstellung eines mehr oder weniger imaginären
Viertels aus dem alten Antorsf der Jahre 1500—1550, in der Worlds
sair von 1894, verfasste van Kuyck, nebst mehreren sast mustergiltigen
Kops- und Schluss-Zierstücken, eine Reihe Vollbilder, die, in Buntdruck
ausgesührt, einen sehr guten Eindruck machen. En den vier bis jetzt
vorliegenden Hesten kommen vier dieser Vollbilder vor — Einritt
Karls V., — Ritter zum Turnier reitend — Ein Triumphwagen zur Ehre
der Mutter Gottes aus einem Strassen-Auszug — Gruppen aus der im
sogenannten Oud-Antwerpen der Worlds sair dargestellten Joycuse-
Entree Karls V. Ausfassung, Composition, Farbe und Zeichnung, alles
verdient an dieser Arbeit gepriesen zu werden Pol de Moni.
Les Maitres du dessin. Publication men-
siieile editee par l'Imprimerie Chaix sous 1 a
direction de M Roger Marx. Ier volume: Les
dessins du Alusee du Luxembourg. Paris 1900.
Es ist kein Zufall, dass zugleich mit der Freude an graphischen
Originalarbeiten auch das Interesse an künstlerischen Handzeichnungen
in weitere Kreise zu dringen ansängt. Wir sind glücklich über die Zeit
hinaus, wo das scheinbar Unfertige, das in solchen ursprünglichen
Schöpfungen des Genies liegt, als störend empsunden wurde, wo man
noch die peinlichste Aussührung aller Einzelheiten zur Gestaltung eines
Kunstwerkes sür unentbehrlich hielt. Selbst der grossen Kunst unserer
Tage ist ein skizzenhaster Zug eigen, man sucht überall nach dem
Ursprünglichen, nach dem, was so zu sagen aus dem Stegreif geschasfen
wird, und folgt mit Freuden den Eingebungen des Augenblicks. Es ist
die gleiche Strömung, die auch in der Litteratur die grosse Beliebtheit
der Aphorismen, Briese und Memoiren verursacht hat. Dieser Vorliebe
liegt unsere Verehrung der Persönlichkeit in der Kunst zugrunde, wir
wollen den Künstler dort belauschen, wo er unmittelbar und ungequält
arbeitet, wo er am meisten er selbst ist.
Als Beweis dasür, dass heute wirklich das Interesse an Hand-
zeichnungen sehr allgemein geworden ist, kann der Umstand gelten, dass
in den letzten Jahren drei hervorragende Verössentlichungen von alten
und neuen Handzeichnungen entstanden sind. Den Ansang haben Meder
und Schönbrunner mit ihren Handzeichnungen aus der Albertina und
anderen Sammlungen gemacht, einem Werke, das das gesammte Gebiet
der alten Kunst in zahlreichen Nachbildungen umsasst. Ein besonderes,
höchst interessantes Feld behandelte darauf der Kleinmann'sche Verlag
in Haarlem in den Handzeichnungen alter Meister der holländischen
Schule. Diesen beiden Verösfentlichungen, die noch im Erscheinen
begrisfen sind, hat nun Roger Marx eine neue Publication an die Seite
gestellt, die sich ihnen würdig anreiht. Ausserlich unterscheidet sie
sich von jenen srüheren Werken dadurch, dass sie ausschliesslich die
Heliogravüre verwendet, während die beiden anderen sich des Licht-
druckes, manchmal unter Beihilfe der Polychromie, bedient haben. Das
von Roger Marx herausgegebene Werk erscheint, wie die Hand-
zeichnungen aus der Albertina, in monatlichen Lieserungen. Es soll
allmählich die" Handzeichnungen aller Schulen in seinen Bereich
ziehen; doch ist in den bisher erschienenen Lieserungen hauptsächlich
die Kunst des neunzehnten Jahrhunderts berücksichtigt worden, was
bei dem Mangel an Nachbildungen von Werken der modernen Zeichen-
kunst als besonders dankenswert zu begrüssen ist. Dadurch werden
uns Roger Marx' »Meister der Zeichenkunst« zu einer höchst will-
kommenen Ergänzung dessen, was die srüheren ähnlichen Veröffent-
lichungen geboten haben.
Der erste Band ist der Handzeichnungensammlung des Musee du
Luxembourg gewidmet. Dieses Institut, das dank der Rührigkeit seines
derzeitigen Leiters Leonce Benedite ein wahres Archiv sür die neuere
Kunst zu werden verspricht, hat in den letzten Jahren neben einer
grossen Anzahl von Werken der vervielsältigenden Kunst eine stattliche
Reihe von modernen Handzeichnungen erworben. Diese konnten wegen
Raummangels nicht alle ausgestellt werden, sondern sie werden, wie die
graphischen Arbeiten, von Zeit zu Zeit in wechselnden Ausstellungen dem
grossen Publicum vorgesührt. Eine Auswahl aus dem reichen Schatze
bietet uns der vorliegende Band, der durch seinen Inhalt sür die Erkenntnis
der modernen Kunstbestrebungen von der grössten Wichtigkeit ist. Es
ist natürlich, dass dabei die sranzösische Kunst am besten vertreten ist.
Wir finden hier die köstlichen, feinen Röthelzeichnungen Puvis" de
Chavannes, des grössten Stilisten, den die sranzösische Kunst der letzten
Zeit hervorgebracht hat, die phantastischen, sarbensrohen Aquarelle
Gustave Moreausmit ihren kränklichen, schwach gezeichneten Gestalten
und die genialen, unvergleichlich krästigen Pastelle Degas', des Hauptes
der französischen Impressionisten, neben Meissoniers geistvollen und
dabei doch nüchternen Bleististskizzen und Gaillards unendlich ein-
gehenden Porträtstudien, die uns in die Kunst längst vergangener Zeiten
zurückzuversetzen scheinen. Ein vortresfliches Blatt ist die Reproduction
von Besnards bekanntem Aquarellbildnis des Radirers Alphons Legros.
Besonders gut sind die modernen sranzösischen Graphiker — auch ab-
gesehen von Gaillards Arbeiten — vertreten: Legros durch ein seines
Bildnis des Bildhauers Gonstantin Meunier, Buhot durch eine reizende
Landschaft, Bracquemond durch sein lebensvolles Porträt Edmond de
Goneourts, die Lithographen Cheret und Willette durch bezeichnende
Studien. Unter den Werken sremder Künstler finden wir solche von Rops,
Leighton, Burne-Jones und Sargent, Namen, die zu nennen es hier
genügen mag.
Die Heliogravüren nach diesen und anderen Werken sind vor-
tresslich gelungen, und da fast für jedes einzelne Blatt seinem Charakter-
entsprechend ein eigener Farbenton gewählt ist, sehlt es nicht an
Abwechslung. Der zweite Jahrgang dieses Werkes, das wir den Liebhabern
moderner Kunst aufs wärmste empsehlen, wird eine Auswahl der
Handzeichnungen enthalten, die aus der Pariser Weltausstellung von 1900
ausgestellt worden waren und nun wieder in alle Winde zerstreut sind.
Über diesen neuen Band werden wir nach seiner Vollendung unseren
Lesern berichten. G. G.
Weltausstellung in Paris. Amtlicher Katalog
der Ausstellung des Deutschen Reiches 1900.
Der sarbige Bücherdruck ist ein altes Problem. Denn er susst aus
dem Reiz der sarbigen Handschrist. Das ärmlichste Manuscript des Mittel-
alters trachtete wenigstens durch die Initialen dem Heer der schwarzen
Buchstaben abtheilungsweise gleichsam eine rothe Fahne zu geben, und
diesem Drang nach Buntheit, den wir uns sür das Mittelalter wohl kaum
stark genug vorstellen können, verdankt man bekanntermassen die
wunderbarsten Cimelien. Mit ihnen suchten in der Incunabelzeit noch
die Drucker zu wetteifern, indem sie die Bücher mit der Hand coloriren
Messen und auch dadurch den Druck möglichst der Handschrist zu nähern
sich bemühten. Später Hess man das Problem sallen, denn die Herstellung
wurde zu theuer und man beschränkte sich aus ein schwarz-weisses Bild.
Allmählich bürgerte sich dadurch die seste Meinung ein, nur ein Schwarz-
Weiss-Druck entspreche dem künstlerischen Buchstil. Aber das ist eine Art
decadenter Philisterei. Auch hier kommt alles daraus an, wie es gemacht
wird. Es handelt sich nur darum, ob sich ein geschlossener einheitlicher
Eindruck erzielen lässt, so dass nicht Type, Farbe und Zeichnung rettungs-
los auseinander sallen. Seit nun das Suchen nach Neuem das Feldgeschrei
sür künstlerische Thaten wurde, begegnet man in Frankreich, Belgien
und Deutschland mannigsachen, mehr oder minder gelungenen Versuchen,
den Bann des Schwarz-Weiss im Bücherdruck zu durchbrechen. Man
braucht sich nur, umvom Bekanntesten abzusehen,an die >Six chansons«
von Elskamp zu erinnern, der alle Ornamente aus japanischem Papier