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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.4233#0005
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MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

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41

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE"

1909.

WIEN.

Nr. 1.

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73

10

Studien und Forschungen.

Das Holzschnittwerk Jörg Breus des Jüngeren.

Die Zusammenstellung der mir bekannt gewordenen, nach Zeichnungen des Sohnes Breu gefertigten Schnitte bildet das Fundament meiner
demnächst im Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses erscheinenden Abhandlung über diesen Künstler, in der
ich meine Zuteilungen eingehend zu begründen versuchte. Von den zahlreichen Wiederholungen der für den Justinus, den Barlatius und den Thuky-
dides entworfenen Schnitte in Steinerschen Verlagswerken habe ich im Verzeichnisse nur die frühesten oder seltenen sowie jene angeführt, welche
nach Veränderungen an den Stöcken erfolgten. Die Einzelblätter größeren und größten Formats gelangten mit wenigen Ausnahmen (Nr. 55, 61, 65,
vielleicht auch 74) nur in Abzügen des 17. Jahrhunderts oder noch späteren auf uns. Die alten Drucke sind, an Türen und Wände genagelt, daran
zugrunde gegangen.

Aristoteles, Das aller edlest vn bewertest
Regiment der gesundheit, Auch von allen ver-
porgnen Künsten vnnd KünigKlichen Regimenten . . .
Augsburg, H. Steiner, 1530 December 28. 4°. (Im
Buchhandel.)

Über das Titelbild des Vaters Breu, vgl. Rep. XXXI, S. 52.
Die beiden Schnitte fol. A4 v entstammen dem XV. Jahrhundert.

— fol. A v. Alexander der Große in ganzer Figur: Cötrafectura
Alexädri Magni (mit deutschen Lettern). Es gibt einen Druck der-
selben Offizin vom 22. April 1532 [Maihingen], in dem die beiden
alten Schnitte fehlen, das Bild Alexanders mit lateinischen Lettern
Contrafectura Alexandri Magni überschrieben ist. Wiederholt im
Justinus fol. 38 (ohne Legende).

Justinus, Warhafftige Hystorien, die er auß
Trogo Pompeio gezogn. Augsburg, H. Steiner, 1531.
fo. (Wien, H.-B.; München — Muther 1079; Aus-
gabe 1532: Wien, Albertina; Prag, U.-B.)

Das Buch enthält außer einigen Initialen und Zierstücken
50 Illustrationen: 27 sind von 15 Stöcken Weiditz' zum Glücksbuche
Petrarcas genommen, 3 aus den Officien Ciceros desselben Meisters;
3 (von 2 Stöcken, fol. 25 v und 29) entstammen Walter Isenburgs
Schrift: Wie die mechtige Erbkünigreich vnnd Fürstentumb Hispania:
Hunngern vnnd Gelldern zu . . . Osterreich . . . kommen sein. Augsb.,
Schönsperger, 1520. fo; 1 (fol. 11) vom Meister |-£ aus S. Meisterlins
Cronick. Augsb., Ramminger, 1522. fo.; 2, der Titelschnitt und der
fol. 73, gehören dem alten Breu, vgl. Rep. XXXI, S. 57, Nr. 18. Die
14 restlichen gehen auf den jungen Breu zurück, zwei von einem
Stocke (fol. 9) gehören in den Barlatius, der Alexander (fol. 38)
entstammt dem Aristoteles (Nr. 1).

Neu und für den Justinus gezeichnet sind:

2. — fol. 19. Die Meerenge von Messina mit drei Schiffen. In den Wellen
der Kopf eines Delphins. Ca. 95X156- Wiederholt im Xenophon 1540.
Ungefähr dieselben Maße haben auch die folgenden Schnitte.

3. — fol. 21. Seeschlacht. Ein Schiff, das bereits seinen Mast verloren
hat, wird von einem andern geentert. Wiederholt im Thukydides
1533, Herodotus 1535 und Boccaccio, Fvrnemste Historien 1545.

4. — fol. 52 v. Antigonos läßt die Königin Olympias erstechen. Rechts
der König, links eine fliehende Frau, im Hintergrund wird Eumenes
zum Tode geführt.

5. — fol. 66 v (80 v wiederholt). Reiterschlacht. In der Mitte hauen
zwei Reiter mit Schwertern aufeinander ein. Rechts eine Fahne.
Wiederholt im Barlatius 1533,Thukydides 1533 und Herodotus 1535.

6. — fol. 68 v. Der Tyrann Dionysios auf dem Throne, links drei
Frauen und ein Mann, rechts zwei Höflinge. Wiederholt in Boccac-
cios Fvrnemsten Historien 1545.

7. — fol. 70 v. Schlacht am Meeresgestade. Hinten die Mauern von
Syrakus, rechts brennende Schiffe. Wiederholt im Barlatius 1533,
Thukydides 1533 und^Boccaccio, Fvrnemste Historien 1545.

8. — fol. 98. Attalus läßt seine Mutter und seine Gemahlin erschlagen.
Der König sitzt hinter einer reichbesetzten Tafel, links vorne werden
die Frauen mit Schwerthieben getödtet. Wiederholt in Boccaccios
Fvrnemsten Historien 1545.

9. — fol. 99 v. Mithridates läßt seine Gemahlin vergiften. Der König
sitzt links, vor ihm ein Tisch mit Speisen. Rechts gießt ein Knecht
der Königin, die ein andrer hält, den Inhalt eines Bechers in den Mund.

Der Schnitt fol. 61 v (92 v wiederholt), die Pyrrhusschlacht
darstellend (antikes Kostüm, Elefanten, auf einer Fahne S P Q R),
96X156, steht jedenfalls zum jungen Breu in einem näheren Bezüge,
wahrscheinlich hat ihn ein ganz untergeordnetes Mitglied der Werk-
stätte entworfen. Der Schnitt ist gleichfalls schlecht. Wiederholt in
Boccaccios Fvrnemsten Historien 1545.
 
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