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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.4233#0063
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Hans Sebald Lautensack, Die Flucht nach Ägypten. B. 45.

Radierung

schaftliche Situation abgezeichnet, beziehungsweise radiert hat, die wir aus einer Zeichnung Hubers von 1531
(Albertina-Publikation 357) kennen: den Strudel mit der Burg Werfenstein und der Insel Wörth (P. 66). Diese
Radierung, in der Tobias mit dem Fisch dargestellt ist, gehört zu der Folge von Tobias-Darstellungen, B. 55
bis 57; die interessante Tatsache, daß eine bestimmte Vedute nachgebildet ist — und zwar etwa von dergleichen
Stelle wie in dem Huberschen Blatt —, war bisher übersehen worden.

Ein Landschafter, der von Hirschvogel und Lautensack durch seine Empfindung und die sorgfältige, dabei nicht
übertriebene Durchbildung der Details angenehm absticht, ist der Monogrammist H. W. G. Wir haben von ihm nur wenige
Holzschnitte; allein deren Charakter ist ein so persönlicher und eigenartiger, daß die Kenner der altdeutschen Graphik nie
daran gezweifelt haben, daß man es mit einem selbständigen, erfinderischen Meister zu tun habe. Sowohl Riggenbachs
Monographie, wie meine zitierte Arbeit brachten unabhängig voneinander den Monogrammisten mit Huber in
Verbindung, mit dem ihn Passavant in der Tat einmal verwechselt hat. Nun tragen zwei seiner Blätter außer dem Mono-
gramm H. W. G. auch das Zeichen des Virgil Solis, und zwar die Darstellung des verlorenen Sohnes und eine Hirsch-
jagd. Dieses merkwürdige Faktum läßt sich schwer erklären, da der Monogrammist seine Blätter wahrscheinlich selbst
schnitt und anderseits sie sicher selber entworfen hat. Ich würde ohne weiteres annehmen, daß das Zeichen des
Nürnberger Großunternehmers nachträglich eingefügt sei, wenn die Technik des Holzschnitts eine solche Hinzu-
fügung nicht verböte. Es wird somit kaum eine andre Erklärung übrig bleiben als jene, daß das Landschaftliche
dieser Blätter von H.W. G., das (in der Wirkung untergeordnete) Figürliche aber von der Hand des Solis ist. Ganz verfehlt
ist, was Halm in einem Aufsatz der »Christlichen Kunst«1 behauptet hat, nämlich, Virgil Solis sei der Erfinder aller dieser
Blätter gewesen. Es ist überflüssig darzutun, daß Solis, der zeitlebens ein schlechter Landschafter war und über ein ödes,
unselbständiges Schema in Baumzeichnung und Raumanlage nie hinausgekommen ist, diese hervorragenden Veduten
unmöglich gezeichnet haben kann. Übrigens handelt es sich um mehr Blätter als Halm zu wissen scheint: drei
signierte und zwei, die ihm mit Sicherheit zuzuweisen sind, nämlich die bei Passavant als Huber beschriebene Land-
schaft und eine andre, deren Attribution auf C. Dodgson zurückgeht (im Berliner Kupferstichkabinett).

Auch sonst finden sich bei Virgil Solis Züge, die an den Donaustil erinnern, und durch die eine Beziehung zu
dieser Gruppe wahrscheinlich gemacht wird. Ein Beleg dafür ist ein Titelholzschnitt des Solis zu dem dritten

i Zu Wolf Huber und der Kunst des Donaustils, Christliche Kunst, V, Seite 65 ff.

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