Endlich erwähnt Scherer eine
Handzeichnung (Rötel). Braunschweig, Herzogl.
Museum. 22-5 cm hoch, 17'4 cm breit. Ihm zufolge »erst nach
dem Braunschweiger Relief.....wahrscheinlicher nach
jener (unbekannten) graphischen Vorlage angefertigt«.
Ein genauer Vergleich der Zeichnung mit der Berliner
Plakette (Abb. 3) lehrt jedoch, daß der handwerksmäßige
Kopist, der sich in der Hauptgruppe seiner Vorlage geradezu
sklavisch angeschlossen hat, vielmehr diese spezielle
Fassung der Komposition, beziehungsweise ein Exemplar
der Berliner Plakette vor Augen gehabt haben muß. Das beweist
vor allem die ganz auffallende Übereinstimmung im Typus
des Kopfes der Maria, der, wie Scherer selbst hervorgehoben
hat, im Gegensatze zu dem Relief des Israel von der Milla
»jugendlicher, voller und runder« erscheint.
Die von Scherer genannten vier Beispiele lassen sich
zunächst aus der Literatur noch um folgende vermehren:
Zwei Plaketten, Blei. Berlin, Kaiser Friedrich-
Museum; Beschreibung der Bildwerke der christlichen
Epochen, Bd. IV: W. Voege, Die deutschen Bildwerke und
die der andern zisalpinen Länder, Berlin 1910, Tafel XXIV,
Nr. 853 und 854: »Süddeutsch (Augsburg?) Anfang
XVII. Jahrhundert«.
Voege erwähnt zugleich a. a. O. das
Silbermedaillon an einer Pax. Donaueschingen,
Fürst zu Fürstenberg; abgebildet in: Meisterwerke schwä-
bischer Kunst auf der schwäbischen Kreisausstellung
Augsburg 1886, Tafel XXIII, dem Augsburger M. Wall-
baum zugeschrieben; und1 das
Mittelrelief des Plettenberg-Altares. Münster
i. W., Dom; abgebildet bei F. Koch, Die Gröninger. Münster
1905, Tafel XI. Gerhard Gröninger zugeschrieben, 1618.
Koch nennt a.a.O. wiederum drei weitere Wiederholungen:
Sandsteinepitaph des Heinrich von Meschede, f 1589. Paderborn, Brigittakapelle des Domes, von
Heinrich Gröninger.
Sandsteinepitaph, Coesfeld (Westfalen), Lambertikirche, von Gerhard Gröninger.
Hostiengefäß, Rostock, Jakobikirche; nach der Abbildung bei August Ortwein, »Deutsche Renaissance«
Leipzig 1871 — 1875, Bd. 8, Blatt 26, Nr. 1.
Dazu kommen endlich noch die folgenden, meines Wissens bisher nirgends in diesen Zusammenhang gestellten
Wiederholungen:
Flachrelief, Buchsbaumholz. Köln, Kunstgewerbemuseum, Slg. Schnütgen. Abgebildet bei Fritz Witte, Die
Skulpturen der Sammlung Schnütgen in Köln, Berlin 1912, Tafel XXXX links oben, Text S. 71.
Plakette, Bronze. München, königl. bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. 13/213. Neuerwerbung des Jahres
1913 aus der Sammlung des Herrn F. von Parpart.- Abgebildet im Katalog des Kunstauktionshauses Rud. Lepke, Berlin
Nr. 1678, Tafel XIII, Nr. 744: »Süddeutsch (Augsburg?) Anfang des XVII. Jahrhunderts«. Der Katalog verweist mit
Recht auf Voege Nr. 854, der die Plakette sehr nahe steht.
Flachrelief, Zinn. Kunstsammlung des Benediktinerstiftes St. Lambrecht in Steiermark. 13-5 cm hoch, 9'5 cm
breit. Geringe Arbeit des XVII. Jahrhunderts.
»Une epreuve de bronce«. Im Jahre 1839 im »Cabinet de M. Guenebaud«, jetziger Besitzer mir unbekannt.
Nach der Abbildung im »Tresor de numismatique et de glyptique etc.« sous la direction de P. Delaroche, M. Dupont,
Ch. Lenormant, Paris 1834—1850, 2e partie, vol. 18 (1839), Planche XXV, N° 2. Hinter dem Haupte Marias Kreuzes-
stamm, im Hintergrund eine Ansicht Jerusalems. »Bas-relief qui doit avoir ete execute en bois ou en ivoire au XVIe
siecle«.
1 Voege a. a. 0. Zusätze und Berichtigungen. S. 336 ad Nr. 853.
2 Die Provenienzangabe verdanke ich der freundlichen Mitteilung Herrn Professor Dr. Halms; der Firma Lepke habe ich für die Übersendung
des Auktionskataloges zu danken.
Handzeichnung (Rötel). Braunschweig, Herzogl.
Museum. 22-5 cm hoch, 17'4 cm breit. Ihm zufolge »erst nach
dem Braunschweiger Relief.....wahrscheinlicher nach
jener (unbekannten) graphischen Vorlage angefertigt«.
Ein genauer Vergleich der Zeichnung mit der Berliner
Plakette (Abb. 3) lehrt jedoch, daß der handwerksmäßige
Kopist, der sich in der Hauptgruppe seiner Vorlage geradezu
sklavisch angeschlossen hat, vielmehr diese spezielle
Fassung der Komposition, beziehungsweise ein Exemplar
der Berliner Plakette vor Augen gehabt haben muß. Das beweist
vor allem die ganz auffallende Übereinstimmung im Typus
des Kopfes der Maria, der, wie Scherer selbst hervorgehoben
hat, im Gegensatze zu dem Relief des Israel von der Milla
»jugendlicher, voller und runder« erscheint.
Die von Scherer genannten vier Beispiele lassen sich
zunächst aus der Literatur noch um folgende vermehren:
Zwei Plaketten, Blei. Berlin, Kaiser Friedrich-
Museum; Beschreibung der Bildwerke der christlichen
Epochen, Bd. IV: W. Voege, Die deutschen Bildwerke und
die der andern zisalpinen Länder, Berlin 1910, Tafel XXIV,
Nr. 853 und 854: »Süddeutsch (Augsburg?) Anfang
XVII. Jahrhundert«.
Voege erwähnt zugleich a. a. O. das
Silbermedaillon an einer Pax. Donaueschingen,
Fürst zu Fürstenberg; abgebildet in: Meisterwerke schwä-
bischer Kunst auf der schwäbischen Kreisausstellung
Augsburg 1886, Tafel XXIII, dem Augsburger M. Wall-
baum zugeschrieben; und1 das
Mittelrelief des Plettenberg-Altares. Münster
i. W., Dom; abgebildet bei F. Koch, Die Gröninger. Münster
1905, Tafel XI. Gerhard Gröninger zugeschrieben, 1618.
Koch nennt a.a.O. wiederum drei weitere Wiederholungen:
Sandsteinepitaph des Heinrich von Meschede, f 1589. Paderborn, Brigittakapelle des Domes, von
Heinrich Gröninger.
Sandsteinepitaph, Coesfeld (Westfalen), Lambertikirche, von Gerhard Gröninger.
Hostiengefäß, Rostock, Jakobikirche; nach der Abbildung bei August Ortwein, »Deutsche Renaissance«
Leipzig 1871 — 1875, Bd. 8, Blatt 26, Nr. 1.
Dazu kommen endlich noch die folgenden, meines Wissens bisher nirgends in diesen Zusammenhang gestellten
Wiederholungen:
Flachrelief, Buchsbaumholz. Köln, Kunstgewerbemuseum, Slg. Schnütgen. Abgebildet bei Fritz Witte, Die
Skulpturen der Sammlung Schnütgen in Köln, Berlin 1912, Tafel XXXX links oben, Text S. 71.
Plakette, Bronze. München, königl. bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. 13/213. Neuerwerbung des Jahres
1913 aus der Sammlung des Herrn F. von Parpart.- Abgebildet im Katalog des Kunstauktionshauses Rud. Lepke, Berlin
Nr. 1678, Tafel XIII, Nr. 744: »Süddeutsch (Augsburg?) Anfang des XVII. Jahrhunderts«. Der Katalog verweist mit
Recht auf Voege Nr. 854, der die Plakette sehr nahe steht.
Flachrelief, Zinn. Kunstsammlung des Benediktinerstiftes St. Lambrecht in Steiermark. 13-5 cm hoch, 9'5 cm
breit. Geringe Arbeit des XVII. Jahrhunderts.
»Une epreuve de bronce«. Im Jahre 1839 im »Cabinet de M. Guenebaud«, jetziger Besitzer mir unbekannt.
Nach der Abbildung im »Tresor de numismatique et de glyptique etc.« sous la direction de P. Delaroche, M. Dupont,
Ch. Lenormant, Paris 1834—1850, 2e partie, vol. 18 (1839), Planche XXV, N° 2. Hinter dem Haupte Marias Kreuzes-
stamm, im Hintergrund eine Ansicht Jerusalems. »Bas-relief qui doit avoir ete execute en bois ou en ivoire au XVIe
siecle«.
1 Voege a. a. 0. Zusätze und Berichtigungen. S. 336 ad Nr. 853.
2 Die Provenienzangabe verdanke ich der freundlichen Mitteilung Herrn Professor Dr. Halms; der Firma Lepke habe ich für die Übersendung
des Auktionskataloges zu danken.