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Eigenheiten um so klarer hervortreten. Vielleicht geben diese Ausführungen gelegentlich die Anregung zu einer
Fortführung der Untersuchung in diesem Sinne. Als ein Beitrag zu dem zentralen Problem der Stilwandlung, das im
Rahmen meiner Fragestellung notwendig vernachlässigt werden mußte, dürfte sie einen höheren didaktischen Wert
beanspruchen. Kurt Rathe.
Nachtrag. Ein handschriftlicher Vermerk zu der Zeichnung in Braunschweig (S. 7) macht aut eine (wohl mit Unrecht) van Dyck zugeschriebene
Zeichnung einer »Grablegung Christi« aufmerksam, die einen überraschend ähnlich gebildeten Christuskörper aufweist. (Paris, Coli. M. Leon Bonnat;
abgeb. in »Handzeichnungen d. vläm. Schule«, Serie I, Lief. 3, Blatt 24.) K. R.
Ein Wiener Aquatintadruck aus dem Jahre 1722 von dem Glasmaler Gerhard
Janssen.
Gerhard Janssen, Ruinenlandschaft mit Viehherde. Aquatintablatt.
Die Handbücher der Kupferstichkunde berichten übereinstimmend, daß die Erfindung der Aquatinta- oder Tusch-
manier dem Jean Baptiste le Prince (1734 bis 1781) zu verdanken ist. Nun gibt es aber einige seltene Blätter aus dem
ersten Viertel des XVIII. Jahrhunderts, die ausgesprochene und auch gelungene Versuche in Aquatinta vorstellen.
Sie tragen das Monogramm G.J. und die Jahreszahlen 1718 bis 1722, eines derselben hat außerdem die Bezeichnung »Gerh.
Janssen fecit Wien«. Bei Nagler (Monogr. II. 3100) findet sich die Liste und Beschreibung dieser Blätter. Nr. 4 der
Zusammenstellung bei Nagler stellt dar eine »Landschaft mit seichtem Wasser im Vordergrund, welches zwei Reiter
passieren wollen. Auf dem linken Ufer ist altes Gemäuer mit den drei Säulen des Jupiter Stator zu Rom. Zwischen
dem Gemäuer und den Tempelresten weiden Rinder undSchafe«.DasMonogramm und die Jahreszahl 1722hat der Künstler
Eigenheiten um so klarer hervortreten. Vielleicht geben diese Ausführungen gelegentlich die Anregung zu einer
Fortführung der Untersuchung in diesem Sinne. Als ein Beitrag zu dem zentralen Problem der Stilwandlung, das im
Rahmen meiner Fragestellung notwendig vernachlässigt werden mußte, dürfte sie einen höheren didaktischen Wert
beanspruchen. Kurt Rathe.
Nachtrag. Ein handschriftlicher Vermerk zu der Zeichnung in Braunschweig (S. 7) macht aut eine (wohl mit Unrecht) van Dyck zugeschriebene
Zeichnung einer »Grablegung Christi« aufmerksam, die einen überraschend ähnlich gebildeten Christuskörper aufweist. (Paris, Coli. M. Leon Bonnat;
abgeb. in »Handzeichnungen d. vläm. Schule«, Serie I, Lief. 3, Blatt 24.) K. R.
Ein Wiener Aquatintadruck aus dem Jahre 1722 von dem Glasmaler Gerhard
Janssen.
Gerhard Janssen, Ruinenlandschaft mit Viehherde. Aquatintablatt.
Die Handbücher der Kupferstichkunde berichten übereinstimmend, daß die Erfindung der Aquatinta- oder Tusch-
manier dem Jean Baptiste le Prince (1734 bis 1781) zu verdanken ist. Nun gibt es aber einige seltene Blätter aus dem
ersten Viertel des XVIII. Jahrhunderts, die ausgesprochene und auch gelungene Versuche in Aquatinta vorstellen.
Sie tragen das Monogramm G.J. und die Jahreszahlen 1718 bis 1722, eines derselben hat außerdem die Bezeichnung »Gerh.
Janssen fecit Wien«. Bei Nagler (Monogr. II. 3100) findet sich die Liste und Beschreibung dieser Blätter. Nr. 4 der
Zusammenstellung bei Nagler stellt dar eine »Landschaft mit seichtem Wasser im Vordergrund, welches zwei Reiter
passieren wollen. Auf dem linken Ufer ist altes Gemäuer mit den drei Säulen des Jupiter Stator zu Rom. Zwischen
dem Gemäuer und den Tempelresten weiden Rinder undSchafe«.DasMonogramm und die Jahreszahl 1722hat der Künstler