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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3683#0007
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Kopie nach Hugo van der Goes: Die Begegnung Jakobs und Raheis.

Handzeichnung in der Library of Christ Cliurch zu Oxford.

Uffizien und dem Kaiser Friedrich-Museum auf einen knappen Moment eingestellt, aber an der Darstellung scheint
nicht die Handlung als solche, sondern das psychologische Moment die Hauptsache zu sein; mehr als die Aktion fesselt
uns der seelische Beweggrund, aus dem heraus die Personen agieren. In der Wiedergabe des Seelenlebens ist Hugo
van der Goes unbeschränkter Meister. Kein Künstler seiner Zeit hat das Spiegeln der momentanen Gemütsbewegung aut
den Zügen und in den Bewegungen der verschiedenen Typen und Individualitäten so mannigfach und so wahrheitsgetreu
wiedergegeben wie der Genter Meister. Von gleicher Vollendung wie die Wiedergabe des Individuums ist die Erfassung
der Gesamtstimmung, des poetisch-psychischen Reizes eines bestimmten Vorgangs. Die erzählenden Szenen im Mittel-
grund seiner großen religiösen Gemälde sind von höchster Anschaulichkeit, so daß sich der Beschauer über die
Beweggründe jeder Aktion sofort klar bewußt wird.

Rogier van der Weyden und Hugo van der Goes vertreten in ihrem im Wesentlichen naturalistischen Jahrhundert
die idealistische Stilrichtung. Ihre Schöpfungen sind wegen ihrer Schönheit und ihres Gehalts von Zeitgenossen und
Nachfolgern häufig kopiert worden und in Kopien infolge der großen Kunst der Komposition verhältnismäßig leicht
erkennbar. Obwohl wir von beiden Künstlern eine ganz ansehnliche Zahl von Originalarbeiten besitzen, so erscheint
doch das Aufsuchen von Kopien und Nachzeichnungen verlorener Schöpfungen wünschenswert, da dadurch unsere
Anschauung von der großen Kompositionskunst dieser beiden führenden Meister bereichert wird. Unsere Kenntnis
Rogierscher Darstellungskunst hat vor allem in letzter Zeit durch Winkler1, der eine Anzahl von Kopien verschollener
Werke neu aufdeckte, eine wesentliche Vermehrung erfahren. Um die Feststellung verlorener Gemälde des Hugo van
der Goes hat sich seit einem Menschenalter eine Reihe von Kunstschriftstellern: Scheibler'2, Frimmel3, Hymans*, Fried-
länder5, Ring6, Destree7, verdient gemacht. An dieser Stelle nun soll nicht von gemalten Kopien, sondern von alten
Nachzeichnungen verschollener Gemälde des Genter Meisters8 die Rede sein.

1 Der Meister von Flemalle und Rogier van der Weyden. (Zur Kunstgeschichte des Auslands, Heft 103, Straßburg 1913.)

2 Repertorium für Kunstwissenschaft, VII, S. 43, Anmerkung.

3 Chronique des arts, mars 1896, Nr. 17.

* Gazette des beaux arts, S. III, XX (1898), p. 347 s.

6 Jahrbuch der k. preuß. Kunstsammlungen, XXV, S. 108 ff. Von den zahlreichen Kopien nach Hugo van der Goes, die der Berliner Forscher
hier zusammenstellt, mochte ich nur an dem Flügelaltar im Buckingham Palace die Goesische Erfindung bezweifeln und in ihm eher das Werk eines
Nachahmers (oder die Kopie nach einem solchen) erblicken, der einzelne Goesische Typen tale quäle übernimmt.

« Zeitschrift für bildende Kunst, N. F. XXIV, p. 83 ff.

' Art namand et hollandais, Juillet 1913, p. 12 s.

8 Die von Friedender a. a. O. nachgewiesene Komposition der Kreuzabnahme (bestes Exemplar in Neapel) ist auch in einer Nachzeichnung
der Albertina (Altniederländer, III, 33, >Mabuse«) erhalten.
 
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