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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3683#0027
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Testelins zum Ausdrucke kam. Dies ist natürlich nur so zu verstehen, daß geschichtlich-politische Entwicklung und
künstlerische Evolution in demselben Zeitpunkte zu einer ähnlichen Ausgestaltung sich ausgebildet hatten. Es würde
zu weit führen, die oft erörterten Prinzipien und ihre allmählichen Veränderungen, wie sie im Zeitalter Lebruns,
de Piles' etc. sich entwickelten, darzulegen; man wird gut tun, auf die schon erwähnten Arbeiten Lemonniers,
Fontaines usw. hinzuweisen. Wichtig ist nur, wie gemäß diesem Wunsche nach der Schaffung einer dogmatischen
Grundlage und einer dogmatisierenden Ausbildung des Lehrbetriebes die einzelnen Akademien der verschiedenen Länder
miteinander in rege Fühlung und wechselseitigen Gedankenaustausch traten. Daß die Zusammenhänge zwischen
der Pariser und der römischen Akademie von S. Luca besonders enge waren, erklärt nicht nur die romanisierende
Richtung der französischen Kunst im allgemeinen, für die das Wirken Poussins das erhabenste Beispiel gegeben hatte.
Die große Bedeutung der Accademia di Francia in Rom war das Sprachrohr, durch das diese Verbindungen auf das
wirksamste gepflogen wurden. Ja wir wissen sogar, daß Carlo Maratta und Domenico Guidi, denen der französische
König den Titel peintre et sculpteur du Roi« verliehen hatte, eine Art Oberaufsicht über die Accademia di Francia
eingeräumt erhalten hatten.1 Man kann bei Missirini2 über die Aggregierungen der verschiedenen Akademien unter-
einander nachlesen und über die reziproke Übersendung ihrer Statuten und Sitzungsberichte.

Abb. 13. Carlo Maiatta, Die Apotheose Raffaels.

Stich von Pietro Aquila.

Um ein Beispiel ähnlich erörterter Kunstfragen zu erwähnen, dürfte der Hinweis auf die vier Vorträge des
Mitgliedes der Pariser Akademie Michiel Anguier aus dem Jahre 1672 genügen.3 Nachdem er in der ersten Rede den
alten Vergleich, daß der menschliche Körper einer befestigten Stadt-gleiche, in bilderreicher Sprache vorgetragen hatte;
nachdem die zweite Ansprache auf die verschiedenen Teile und Glieder, aus denen der menschliche Körper besteht,
eingegangen war, unterrichtet uns die dritte Besprechung über die Art und Weise der Verfertigung einer anatomischen
Figur, deren Pose, je nach Wunsch, das heißt je nach dem ausgewählten antiken Vorbilde (wie wir dies schon bei Stradano
sahen) bestimmt werden könne. In der vierten Rede werden für diese Verwendung empfehlenswerte Antiken (die Ringer,
der Gladiator, der Herakles Farnese) angeführt. Wiegt bis dahin der Brustton der Überzeugung von der Wichtigkeit
dieser Studien augenscheinlich vor, so erfolgt alsbald doch die Warnung, die Ähnliches, wie dies Maratta äußert,
empfiehlt: »Cependant il ne faut pas se servir de l'anatomie comme plusieurs ont fait, qui pour faire de trop petites
recherches, leurs Oeuvres se sont trouve Seches et desagreables«. Auch de Piles,* der unter dem angenommenen Namen
Tortebat seinen »Abrege d'anatomie aecomode aux Arts de Peinture et de Soulpture« herausgegeben hatte, ist für

i Henry Lemonnier, L'art fiancais au temps de Louis XIV., Paris 1911, S. 123.

- Missirini, Memorie per servire alla storia della Romana Accademia di S. Luca, Roma 1823.

- Andre Fontaine, Conferences inedites de l'academie Royale de peinture et de sculpture . . .
l De Piles, a. a. O., S. 122 ff.

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