Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1919

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3683#0035
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
icht vergessen,
chen Gebietes

e Besprechung

s aus (Maße:
ler Lücken im
änken sich die

teilt Die nicht
en Stulpstiefeln
wird durch das
;inem Strahlen-
it das Erdreich
DZählbare Gras-
Art der Natur-

oßzügigkeit

der

,n obgleich ver-
. glückliche und
„andere Deta^

ter 5« sei**»*
ie schematische

aufhebt'

hinwelSl

gderrech^

SÄ*—-"*

^"fverh^
einet" d.

dungVO"Sta

hnittes

und Spielbein nicht recht
aufkommen läßt. Denn ge-
rade das feste Aufstemmen
der Füße auf den Erdboden
ist — im Vergleich zu den
Stichen Pollajuolos, den
Tarocchi-Folgen usw. —
eines der wichtigsten An-
zeichen, das für den nicht
leicht zu fassenden Datie-
rungsversuch einige Hilfe
gewähren könnte. ' Aber
diese feste Ponderierung
der Figur verleugnet nicht
den Eindruck einer gewis-
sen Grazie, die doch irgend-
wie das sprunghaft-tän-
zelnde Gebaren der Schritt-
pose der fast von hinten
gesehenen Gestalt hervor-
bringt, woraus jenes ar-
chaische Aussehen resul-
tiert, das die befremdende
und schwer richtig ein-
schätzbare Wirkung des
Stiches auslöst.

Die Frage, warum der
Stecher die Figur in dieser
komplizierten Ansicht ab-
gebildet hat (die der Gegen-
stand nicht erforderlich
machte und die für eine
günstige Wiedergabe weit
mehr Schwierigkeit bot),
wird bald beantwortet sein.
Es lag darin nicht nur der
Wunsch nach der Er-
probung einer fortgeschrit-
teneren Gewandtheit des
Sehens und des Darstel-
lungsvermögens zugrunde.
Denn dieses Kompositions-
prinzip verkörperte jenes
bekannte Kunstmittel, das
seit Mantegna (und früher
schon) als Lieblingsmotiv

der Quattrocentokunst
hauptsächlich aus perspek-
tivischen Gründen immer
wieder zur Anwendung ge-
langt war. Unserem Meister
ist dieser Versuch nicht
unglücklich gelungen; aber
auch diese an sich nicht

unwichtige Feststellung täuscht uns doch nicht darüber hinweg, daß der Künstler, als er seine Figur in solcher Gestaltung
darstellen wollte, nicht eigentlich von einer eigenen, freien Erfindung ausging; daß vielmehr seiner Gestalt das Aussehen

— 31 —

Zu Markte gehender Bauer,

Anonymer oberitalienischer Stich.

trlt«

nnen<
 
Annotationen