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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3683#0037
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ihr zugehören.1 Zumal der prächtige, von
Kristeller abgebildete (ebenfalls hand-
kolorierte) Stich des heiligen Antonius
Eremita in der Wiener Hofbibliothek
zeigt in manchen Einzelheiten einige
Verwandtschaft: vor allem in der Be-
handlung des Haares und der Gewan-
dung (man vergleiche die Kalten, beson-
ders jene an den Ärmeln, ferner die
eigentümliche Bildung der Nackenpartie
und der Schultern). Auch scheint das
Aussehen des kleinen Schweinchens,
des Symbols des heiligen Einsiedlers,
sichtliche Ähnlichkeit mit der Wieder-
gabe des auf der Stange getragenen
Tieres des Villano an den Tag zu legen.
Dagegen steht wiederum die Massigkeit
des Körperaufbaues und der betonte
Aufwand des Gewandes, Stilmerkmale,
die für den Antonius-Stich wie für die
verwandte Kunst Cosme Turas und
Marco Zoppos zu gleichen Teilen charak-
teristisch sind. (Man vergleiche auch die
Holzschnitzereien an den Chorstühlen
dieser Zeit.) Die vornehme (fast modische)
Grazie und Leichtfüßigkeit, die, fast noch
an Pisanello gemahnend, das Wesen des
Villano-Stiches ausmachen, finden in
den prächtigen allegorischen Gestalten2
des Palazzo Schifanoia in Ferrara ein
verwandtes Kunstwollen. In technischer
Hinsicht ähnelt die Art der parallelen
Strichlagen, die, wie Kristeller sich aus-
drückt, oft in Kreuzformlagen streifen-
förmig gebildet sind und ziemlich hart
gegen das Licht absetzen, der Arbeits-
weise des Meisters des Antonius-Stiches.
Aber die betonte Auftragung der nach
dem Beispiel der Holzschnittmethode
tief eingerissenen Körperkonturen, die
im Gegensatze zu den leichten Model-

lierungsschraffen die Hauptrolle der Formenbildung an sich reißen, scheint auf unserem Blatte noch weit stärker hervor-
gekehrt zu sein.

II.

Das zweite Blatt mit der Darstellung der Villana ist in die Mitte des Buchdeckels geklebt worden. Sein kleineres
Format (Maße 175X 120 mm) ließ auf dem Vorsatzpapier noch Raum genug übrig, um die auf dem Stiche angebrachten
Beischriften auch dort zu wiederholen. Der Erhaltungszustand ist schlechter: ein tiefer Sprung, der glücklicherweise
genau durch die rechtsseitige Umrahmung geht, hat die Holzplatte des Buchdeckels gesprengt; ein zweiter, weniger
gefährlicher, läuft mitten durch den Stich.3 Ebenso verschleiert die dichter aufgetragene Handkolorierung4 weit mehr
die darunter befindliche Zeichnung, als es bei dem Gegenstücke der Fall war; zumal der Kopf, die Gesichtszüge haben
ziemlich stark an Wirkung verloren.

Zu Markte gehende Bäuerin.

Anonymer oheritalienischer Stich.

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1 Leider liegen nicht von allen Stichen Abbildungen vor, was die Untersuchung wesentlich erschwert

2 A. Venturi, Storia dell' arte italiana: La pittura del Quattrocento, vol. VII, Parte III, p. 602 f.

3 Fraglos wäre eine von verständiger Hand auszuführende Restaurierung angezeigt, um weitere Beschädigungen des seltenen Blattes zu
verhindern.

* Farbenangaben: brauner Umfassungsstreifen; am oberen Rand dreilappige Blätter, blau und grün gefärbt; das Kleid schmutziggrau, das
Kopftuch blau (etwas verwischt), die Schuhe gelblich, der Korb gelb, die Tragstange hellgrün, das Bündel dunkelblau und grün.

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