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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3683#0040
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Christoph Amberger, Der heilige Ulrich und die heilige Afra.
Federzeichnung.

Matthias Gerung, Die heilige Maria zwischen dem heiligen Ulrich und

der heiligen Afra.

Holzschnitt im Augsburger Missale (Dillingen 1555, S. Mayer).

Ambergers entlehnt, die sich früher bei v. Lanna in Prag befand. Sie bildet einen Teilentwurf für Ambergers Haupt-
werk, das Dombild in Augsburg, das 1554 vollendet wurde. Die Abbildungen werden ohne weiteres von der genauen
Nachahmung überzeugen.

Vermutlich geht auch die Madonna in der Mitte des Holzschnittes auf eine verschollene Zeichnung Ambergers
zurück. Der Vergleich mit dem Gemälde läßt wohl Beziehungen, nicht aber den engen Anschluß erkennen, der zwischen
den Heiligen des Holzschnittes und der Lanna-Zeichnung besteht.

Auf der Vorderseite des Titelblattes befindet sich am unteren Rande eine Reihe Heiliger, bei denen mindestens

die mittlere Staffeldarstellung des Dombildes frei verwertet scheint. Vielleicht ist es aber auch hier näherliegend, an

-die Nachbildung eines verlorenen zeichnerischen Entwurfes zu denken.

Engelbert Baumeister.

Eine Handzeichnung von Abraham Bloemaert.

Um bei einer Handzeichnung zu konstatieren, ob sie eine Nachzeichnung eines Bildes oder eine Vorstudie zu
einem solchen ist, muß man vor allem prüfen, ob Zeichnung und Bild in allen oder zumindest fast in allen Details
übereinstimmen, kurz, ob der Zeichner sich sklavisch an ein Original gehalten hat oder ob sich irgendwelche wesent-
liche Verschiedenheiten zwischen Vorarbeit und Vollendung feststellen lassen. Freilich bedeutet die Aufdeckung von
Verschiedenheiten noch lange nicht in allen Fällen, daß man es mit einer Originalarbeit des Künstlers und nicht mit
einer Kopie von späterer Hand zu tun hat. Aber unbedingt muß jeder folgenden Untersuchung Klarheit über diesen

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