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auf dem Einband getoK
n Vereinigung-»"2*
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. Viktor Tisel
Ähnlich zurückhaltend wie Artana verhielt sich während des
Krieges der ausgezeichnete Kunstverlag Gerlack GrWicdling. In all diesen
Jahren erschien zum Beispiel kein einziges Bündchen seiner köstlichen
und weit über die Grenzen der Heimat hinaus berühmten »Jugend-
bücherei«. Erst jüngst kam E.T.A.Hoffmanns »Goldener Topf«, illustriert
von Richard Teschner, heraus. Das schmucke Büchlein soll hier noch
ausfuhrlicher besprochen weiden.
Bei Anton Schrott & Co. erschienen folgende Werke: Die Mappe
»Hochgebirge« (Semmering-, Rax-, Schneeberg- und Tauerngebiet), zehn
Kaltnadelarbeiten von Lilly Steiner. Die begabte Frau versteht es, auf
diesen Blattern mit den knappsten Mitteln einer sozusagen zwischen Impres-
sionismus und Expressionismus noch nicht ganz entschiedenen Darstel-
lungskunst den Zauber und die Größe verschiedenartiger Hochgebirgsland-
schaften festzuhalten. — »Frühling im Riesengebirge«, zehn Radierungen
von Fritz Lederer. — Die seinerzeit in diesen Mitteilungen ausführlich
besprochene Mappe »Aus den Karpathen und Ostgalizien« von Alois
Kolb. —»Tierfabeln des klassischen Altertums«, ausgewählt und erzahlt
von Viktor Fleischer. Mit 24 farbigen Lithographien, Buchschmuck und
Einband von Ludwig Heinrich Jungnickel. Fast noch gelungener als
die vorzüglichen farbigen Originale auf den Tafeln sind die Strichätzungen
nach Federzeichnungen im Text. Sie lehren Jungnickels wandlungsfahige
Kunst von einer neuen Seite her kennen und stimmen aufs glucklichste
mit den Satzbildern überein. Die Lithographien entfernen sich noch etwas
weniger weit von der Natur als die etwa gleichzeitig geschaffenen Holz-
schnitte der »Tiere der Fabel«.*— Einen nicht ganz so einheitlichen und
befriedigenden Eindruck wie dieses Werk macht Achim von Arnims
schöne Novelle >lsabella von Ägypten«, die mit fünfzehn farbigen Litho-
graphien von Josef Diveky geschmückt ist. Der vorzügliche Künstler
scheint in früheren Arbeiten (Klein Zaches, Münchhausen, dem Heineschen
»Faust«) den Illustrationsstil besser getroffen zu haben als hier. Die
Lithographien sind zu bildmaßig, zu schwer, fallen, durchblättert
man das Buch, aus der Schrift zu sehr heraus. — Sehr reizend ist das
B.mdchen mit Andersens Neujahrsmärchen »Zwölf mit der Post«, das
Berthold Löffler mit einem Dutzend lustiger farbiger Bilder geziert hat
und das bereits in zweiter Auflage, mit einem neuen Titelbild geschmückt,
erschienen ist. — Hübsch sind ferner die niedlichen Büchlein, die Fritzi
Low mit Lithographien aufgeputzt hat: drei Märchen von Clemens Bren-
tano, Moerikes Novelle »Mozart auf der Reise nach Prag«, »Die Entlarvung
der Weiber durch Jean Paul« und drei Märchen von Wilhelm Hauff.
Bei Hugo Heller erschien vor allem eine ganze Reihe von Arbeiten
Luigi Kasimirs, der gewissermaßen zum Hauskünstler dieses Verlages
geworden ist. Der Folge von zehn farbigen Radierungen, die »Burgen und
Klöster in Niederösterreich« darstellt, schloß sich 1915 das Kriegstage-
buch »Galizien«, 1916 die Mappe »Dolomiten« und 1918 die Folge »Aus
unserer Wandermappe« mit zwanzig Radierungen und Steinzeichnungen
an. An dem letzten Werke hat auch Frau Tanna Kasimir mitgearbeitet.
— Bei Heller kam aber auch 1915 Karl Pippichs Kriegsskizzenbuch
»Aus Galizien und den Karpathen« heraus.
Bei L. W. Seidel & Sohn, dem großen Militärverlag, erschienen
Ludwig Kochs »Skizzen vom Isonzo« und das schöne Kriegsbilder-
buch »Prinz Eugen, der edle Ritter« mit Text von Hofmannsthal und
farbigen Lithographien von Franz Wacik.
Gilhofer & Rcmschburg bereiten, mit der Staatsdruckerei den
Kampf aufnehmend, gleichfalls eine Veröffentlichung von Handzeichnungen
Gustav Klimts vor.
Halm Cr Goldmann veröffentlichten unter dem Titel »Heil und
Sieg!« in Lichtdruck 35 Zeichnungen von Ludwig Heßhaimer.
Über weitaus reichere Mitte! verfügend und höhergesteckten
Zielen nachstrebend, tritt in der letzten Zeit des Krieges ein anderer
Verlag, der sich bis dahin weder mit bildender Kunst im allgemeinen
noch insbesondere mit den graphischen Künsten näher befaßt hatte,
auf den Plan. Es ist Julius Brülls zugleich in Wien und Leipzig
seinen Sitz habender Verlag für Technik und Industrie. Während
des Krieges erschienen eine die Taten der Kriegsmarine der ehemaligen
Monarchie verherrlichende Mappe mit Radierungen des höchst
äußerlichen Marinemalers Harry Heusse und eine dem Wiener Opern-
haus gewidmete Mappe mit Radierungen von Emma Hrncyrz. Noch als
eine Hinterlassenschaft des Krieges ward von Brüll die schöne Mappe
»Fiieger im Hochgebirge« von Karl Sterrer übernommen. Auf den
teilweise farbigen Lithographien macht die Wucht der Kopfe einen starken
Eindruck, während einzelne Landschaften ein bißchen formelhaft geraten
sind. Nach dieser Veröffentlichung aber, mit der der Übergang zur
ernsten Kunst vollzogen war, wandelte sich der Verlag in den >Avalun-
Vcrtag« um und kam es zur Begründung der «Avalundrucke«,
die der Prospekt als »schöne Bücher und Mappenwerke* erklärt. Der
bedeutendste der bisher erschienenen ist wohl der vierte, »Aucassin und
Nicolette«, mit dreißig prachtvollen dekorativen Holzschnitten Rudolf
Junks. Eineschöne, ernste Arbeit istauchder dritteAvalundruck, Richard
Wagners »Tristan und Isolde«, mit dreizehn Radierungen von Alois Kolb.
Das Werk ist ein würdiges, wenngleich einfacheres und kleineres Seiten-
stück zu den mit Radierungen desselben Künstlers geschmückten »Kron-
prätendenten« Ibsens, die seinerzeit an dieser Stelle ausführlich
besprochen wurden. Ein hübsches, geschmackvoll und gediegen aus-
gestattetes Buchlein ist der erste Avalundruck, Andersens * Reiseblätter
aus Österreich«, zu denen Luigi Kasimir zwölf Radierungen beigesteuert
hat. Weniger gelungen sind der dritte und der fünfte Avalundruck, die
sich mehr in der radikalen Richtung der gegenwärtigen Kunst bewegen:
Hans Müllers »Spiegel der Agrippina« mit zwölf Radierungen von Stephan
Hlawa und Stephan Zweigs Dichtung »Der Zwang« mit zehn Holz-
schnitten von Hans Masereel. Noch weiter nach links wagt sich der
sechste Avalundruck vor, die Mappe »Die Insel« mit zehn Steinzeich-
nungen von Carry Hauser, einem jungen Wiener Künstler, der etwa
in den Bahnen des Berliners Pechstein wandelt.
Der Verleger Richard Länyi nimmt derzeit hier in Wien den
radikalsten Standpunkt ein. Jedenfalls darf er für sich das große Verdienst
beanspruchen, 1917, also noch bei Lebzeiten Egon Schieies, eine
Mappe mit einem Dutzend Lichtdrucken nach Zeichnungen des Künstlers
herausgegeben zu haben. Vor kurzem ließ Länyi eine Mappe mit zwölf
Lithographien Johannes Ittens erscheinen, denen man, darf man sie
bloß dekorativ gelten lassen, sicherlich Geschmack abgewinnen kann.
Der jüng&te Wiener Verlag aber, der sich die Pflege der Graphik
angelegen sein läßt, ist der »Verlag neuer Graphik«, dem es bereits
gelungen ist, ein so bedeutendes und eigenartiges Werk wie Oskar
Laskes »Faust-Impressionen« herauszugeben. Diese Folge von
Radierungen soll demnächst in den -Graphischen Künsten« eingehende
Würdigung finden.
Dieser knappe Überblick, der natürlich keineswegs vollständig
ist, zeigt immerhin, daß auch in den Zeiten schwerster Not in Wien die
Arbeit auf dem Gebiet der graphischen Künste und der Buchkunst durch-
aus nicht ausgesetzt hat, so groß auch die Hindernisse aller Art waren,
die überwunden werden mußten. Innerhalb enger Grenzen erweist sich
also hier der Vorwurf als ungerechtfertigt, daß der Wiener nicht arbeiten
wolle. Möge aus dieser Feststellung der Zukunft ein kräftiges Hoffnungs-
reis ersprießen. Arpad Weixlgartner.
— 59
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Ähnlich zurückhaltend wie Artana verhielt sich während des
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Jahren erschien zum Beispiel kein einziges Bündchen seiner köstlichen
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bücherei«. Erst jüngst kam E.T.A.Hoffmanns »Goldener Topf«, illustriert
von Richard Teschner, heraus. Das schmucke Büchlein soll hier noch
ausfuhrlicher besprochen weiden.
Bei Anton Schrott & Co. erschienen folgende Werke: Die Mappe
»Hochgebirge« (Semmering-, Rax-, Schneeberg- und Tauerngebiet), zehn
Kaltnadelarbeiten von Lilly Steiner. Die begabte Frau versteht es, auf
diesen Blattern mit den knappsten Mitteln einer sozusagen zwischen Impres-
sionismus und Expressionismus noch nicht ganz entschiedenen Darstel-
lungskunst den Zauber und die Größe verschiedenartiger Hochgebirgsland-
schaften festzuhalten. — »Frühling im Riesengebirge«, zehn Radierungen
von Fritz Lederer. — Die seinerzeit in diesen Mitteilungen ausführlich
besprochene Mappe »Aus den Karpathen und Ostgalizien« von Alois
Kolb. —»Tierfabeln des klassischen Altertums«, ausgewählt und erzahlt
von Viktor Fleischer. Mit 24 farbigen Lithographien, Buchschmuck und
Einband von Ludwig Heinrich Jungnickel. Fast noch gelungener als
die vorzüglichen farbigen Originale auf den Tafeln sind die Strichätzungen
nach Federzeichnungen im Text. Sie lehren Jungnickels wandlungsfahige
Kunst von einer neuen Seite her kennen und stimmen aufs glucklichste
mit den Satzbildern überein. Die Lithographien entfernen sich noch etwas
weniger weit von der Natur als die etwa gleichzeitig geschaffenen Holz-
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befriedigenden Eindruck wie dieses Werk macht Achim von Arnims
schöne Novelle >lsabella von Ägypten«, die mit fünfzehn farbigen Litho-
graphien von Josef Diveky geschmückt ist. Der vorzügliche Künstler
scheint in früheren Arbeiten (Klein Zaches, Münchhausen, dem Heineschen
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man das Buch, aus der Schrift zu sehr heraus. — Sehr reizend ist das
B.mdchen mit Andersens Neujahrsmärchen »Zwölf mit der Post«, das
Berthold Löffler mit einem Dutzend lustiger farbiger Bilder geziert hat
und das bereits in zweiter Auflage, mit einem neuen Titelbild geschmückt,
erschienen ist. — Hübsch sind ferner die niedlichen Büchlein, die Fritzi
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tano, Moerikes Novelle »Mozart auf der Reise nach Prag«, »Die Entlarvung
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geworden ist. Der Folge von zehn farbigen Radierungen, die »Burgen und
Klöster in Niederösterreich« darstellt, schloß sich 1915 das Kriegstage-
buch »Galizien«, 1916 die Mappe »Dolomiten« und 1918 die Folge »Aus
unserer Wandermappe« mit zwanzig Radierungen und Steinzeichnungen
an. An dem letzten Werke hat auch Frau Tanna Kasimir mitgearbeitet.
— Bei Heller kam aber auch 1915 Karl Pippichs Kriegsskizzenbuch
»Aus Galizien und den Karpathen« heraus.
Bei L. W. Seidel & Sohn, dem großen Militärverlag, erschienen
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Gilhofer & Rcmschburg bereiten, mit der Staatsdruckerei den
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noch insbesondere mit den graphischen Künsten näher befaßt hatte,
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