Abb. 3. Hans Weiditz, Das Narrenpaar. Holzschnitt.
Abb. 4. Hans Weiditz. Der Narr und die Köchin. Holzschnitt.
(Bauer) Das walt der hertz ritt.1
Dein nest taug warlich gar nitt.
Hsch. 265 : 187. Am Berliner Exemplar ist oben die Einfassungs-
linie weggeschnitten. Pauli, H. S. Beham, 1448: >Erinnert an Beham«.
Abgeb. E. Diederichs, Deutsches Leben der Vergangenheit in
Bildern, I, 1908, S. 150, Abb. 489.
6. Das Bauernliebespaar am Tisch auf der
Gartenbank. Karikatur. Hinter einem mit tief herab-
hängender Decke belegten Tische, auf dem eine Flasche
steht und ein Brot liegt, sitzt auf einer von Rosen um-
wachsenen Gartenbank links ein wohlgenährter Bauer mit
hoher Zipfelmütze auf dem Kopfe und einem Beutel in der
Rechten zusammen mit einer Bäuerin rechts, die ihn mit
der rechten Hand an der Schulter faßt.
Hsch. 210 : 296. Unbeschrieben.
Außer in Berlin in München, Nationalmuseum.
Abgeb. E. Diederichs, Deutsches Leben der Vergangenheit in
Bildern I, 1908, S. 42, Abb. 125.
7. Der Sackpfeifer. Ein älterer, bärtiger Dudelsack-
pfeifer mit starker Höckernase und mächtigem Buckel sitzt
verkehrt, sein Instrument blasend, auf einer nach links
gehenden, beim Schwanz aufgezäumten Mähre.
Hsch. 250 : 227. Unbeschrieben.
8. Das Narrenpaar. BOLIKANA links und MAR-
KO LFVS rechts2 bewegen sich Hand in Hand im Tanz-
1 Das zweite t ist bis auf einen Punkt abgesprungen.
2 Marcolf mit seiner Hausfrau Polikana ist der Held des uralten
und internationalen Sagenstoff verarbeitenden und mannigfach variieren-
den Volks(Narren-)buches »Salomon und Markolf«. Ich verdanke den
Hinweis Herrn Prof. Dr. J. Bolte in Berlin. Vgl. Fr. H. von der Hagen,
Narrenbuch. Halle 1811, S. 215 ff.; K. Simrock, Deutsche Volksbücher,
schritt, wobei M., der ein Reisernest und einen Vogel auf
dem Kopfe trägt, den linken Arm hochstreckt, B., die das
Haar mit Laubzweigen umkränzt hat, mit der rechten Hand
den Rock hochnimmt. Einfassungslinie.
Hsch. 2SS : 230.
Kopie (roh) 284 : 215.
Abbildung 3.
Dieselbe Komposition ist von Daniel Hopfer in Kupfer ge-
stochen. B. 72.*
9. Der Narr und die Köchin. Ein Narr, der auf
der über den Kopf gezogenen Kappe Reiser liegen und
darüber ein Huhn stehen und der seinen Schulterkragen
abwechselnd mit Schellen und Würsten behangen hat, geht
mit einer durch einen Kochlöffel, den sie am diademartigen
Kopfschmuck trägt, als Köchin bezeichneten Frau Arm in
Arm nach rechts. Einfassungslinie.
Hsch. 290 : 233. Unbeschrieben.
Abbildung 4.
10. Der Narrenfresser. Karikatur. Ein dicker Narr
mit verstörtem Gesichtsausdruck sitzt auf einem Steinblock
nach rechts; an seinem Leibe und seiner rechten Schulter
1. Salomon und Morolf, Berlin 1839; eine gereimte Fassung von Gregor
Hayden (15. Jahrb..) bei Felix Bobertag, Narrenbuch (Deutsche
National-Literatur, herausgegeben von J. Kürschner. 11), Berlin und
Stuttgart (1884), S. 293 ff., wo weitere Literaturnachweise. Siehe auch
G. Könnecke, Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationalliteratur.
2. A., 1895, S. 112. Übrigens hat auch Hans Sachs den beliebten Stoff
wiederholt bearbeitet, siehe Hans Sachs, herausgegeben von A. v. Keller
und E. Goetze, Bd. 25, nr. 3417.
l E. Diederichs,Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern,
I, 1908, S. 186, Abb. 617 (nach dem Exemplar des Kupferstichkabinetts
in Berlin).
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Abb. 4. Hans Weiditz. Der Narr und die Köchin. Holzschnitt.
(Bauer) Das walt der hertz ritt.1
Dein nest taug warlich gar nitt.
Hsch. 265 : 187. Am Berliner Exemplar ist oben die Einfassungs-
linie weggeschnitten. Pauli, H. S. Beham, 1448: >Erinnert an Beham«.
Abgeb. E. Diederichs, Deutsches Leben der Vergangenheit in
Bildern, I, 1908, S. 150, Abb. 489.
6. Das Bauernliebespaar am Tisch auf der
Gartenbank. Karikatur. Hinter einem mit tief herab-
hängender Decke belegten Tische, auf dem eine Flasche
steht und ein Brot liegt, sitzt auf einer von Rosen um-
wachsenen Gartenbank links ein wohlgenährter Bauer mit
hoher Zipfelmütze auf dem Kopfe und einem Beutel in der
Rechten zusammen mit einer Bäuerin rechts, die ihn mit
der rechten Hand an der Schulter faßt.
Hsch. 210 : 296. Unbeschrieben.
Außer in Berlin in München, Nationalmuseum.
Abgeb. E. Diederichs, Deutsches Leben der Vergangenheit in
Bildern I, 1908, S. 42, Abb. 125.
7. Der Sackpfeifer. Ein älterer, bärtiger Dudelsack-
pfeifer mit starker Höckernase und mächtigem Buckel sitzt
verkehrt, sein Instrument blasend, auf einer nach links
gehenden, beim Schwanz aufgezäumten Mähre.
Hsch. 250 : 227. Unbeschrieben.
8. Das Narrenpaar. BOLIKANA links und MAR-
KO LFVS rechts2 bewegen sich Hand in Hand im Tanz-
1 Das zweite t ist bis auf einen Punkt abgesprungen.
2 Marcolf mit seiner Hausfrau Polikana ist der Held des uralten
und internationalen Sagenstoff verarbeitenden und mannigfach variieren-
den Volks(Narren-)buches »Salomon und Markolf«. Ich verdanke den
Hinweis Herrn Prof. Dr. J. Bolte in Berlin. Vgl. Fr. H. von der Hagen,
Narrenbuch. Halle 1811, S. 215 ff.; K. Simrock, Deutsche Volksbücher,
schritt, wobei M., der ein Reisernest und einen Vogel auf
dem Kopfe trägt, den linken Arm hochstreckt, B., die das
Haar mit Laubzweigen umkränzt hat, mit der rechten Hand
den Rock hochnimmt. Einfassungslinie.
Hsch. 2SS : 230.
Kopie (roh) 284 : 215.
Abbildung 3.
Dieselbe Komposition ist von Daniel Hopfer in Kupfer ge-
stochen. B. 72.*
9. Der Narr und die Köchin. Ein Narr, der auf
der über den Kopf gezogenen Kappe Reiser liegen und
darüber ein Huhn stehen und der seinen Schulterkragen
abwechselnd mit Schellen und Würsten behangen hat, geht
mit einer durch einen Kochlöffel, den sie am diademartigen
Kopfschmuck trägt, als Köchin bezeichneten Frau Arm in
Arm nach rechts. Einfassungslinie.
Hsch. 290 : 233. Unbeschrieben.
Abbildung 4.
10. Der Narrenfresser. Karikatur. Ein dicker Narr
mit verstörtem Gesichtsausdruck sitzt auf einem Steinblock
nach rechts; an seinem Leibe und seiner rechten Schulter
1. Salomon und Morolf, Berlin 1839; eine gereimte Fassung von Gregor
Hayden (15. Jahrb..) bei Felix Bobertag, Narrenbuch (Deutsche
National-Literatur, herausgegeben von J. Kürschner. 11), Berlin und
Stuttgart (1884), S. 293 ff., wo weitere Literaturnachweise. Siehe auch
G. Könnecke, Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationalliteratur.
2. A., 1895, S. 112. Übrigens hat auch Hans Sachs den beliebten Stoff
wiederholt bearbeitet, siehe Hans Sachs, herausgegeben von A. v. Keller
und E. Goetze, Bd. 25, nr. 3417.
l E. Diederichs,Deutsches Leben der Vergangenheit in Bildern,
I, 1908, S. 186, Abb. 617 (nach dem Exemplar des Kupferstichkabinetts
in Berlin).
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