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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.3633#0043
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Aert de Gelder, Bathseba am Sterbebette Davids. Handzeichnung in Chatsworth (HdG. 830).

Gegen die Echtheit der Chatsworther Zeichnung spricht vielleicht am stärksten der Umstand, daß ihre komposi-
tioneile Erfindung aus zwei Spätwerken Rembrandts kombiniert ist: aus der wunderbaren Zeichnung der Sammlung
W. Six zu Hilversum (HdG. 1337) und aus der 1652 datierten Radierung »David im Gebet« (B. 41). Diese beiden
Werke hängen kausal zusammen: der knieende Jakob, der sich zur Radierung im Gegensinn verhält, bot das Vorbild
zum knieenden David. Die Zeichnung ist also um 1652 oder kurz vorher entstanden.

Der sterbende Isaak, Rebekka und Jakob sind die Gestaltentrias, aus der David, Bathseba und Abisag der Chats-
worther Zeichnung hervorgegangen sind. In Demut und Andacht ist Jakob vor dem alten Vater niedergekniet, der sich
in den Kissen aufrichtet, mit Innigkeit die Rechte auf des Sohnes Haupt legt und die segnende Linke darüberhebt.
Diese letztere ist zweimal gezeichnet. Wir entdecken sie noch einmal vor dem linken Oberarm; es war da ein früherer
Moment der Bewegung, die der Alte ausführt, beabsichtigt: der Beginn des Segnens, das Herannahen der nach dem

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