Kreide und Wischer. 13 hoch, 21 breit. (Abb. 2.)
Albertina (K. S.)
Das einzige bekannte Exemplar der Albertina (K. S.) ist hand-
schriftlich bezeichnet: »Probeblatt einer Kreidezeichnung bei Mansfeld
u. Cie, Wien ca. 1828 später Förster, jetzt Waldheim«.
Die handschriftliche Bemerkung, daß das Blatt in der Druckerei
Mansfeld u. Cie. entstanden sei, beruht gewiß nicht auf Richtigkeit,
da diese Druckerei erst Mitte der zwanziger Jahre gegründet wurde
und das Skizzenblatt noch durchaus die charakteristischen Merkmale der
nachdem er sich im vorhergehenden Jahre in München in der litho-
graphischen Technik vervollkommnet hatte.2 Seit 1816 beteiligte sich auch
Kleins Freund und Landsmann Johann Chr. Erhard an diesen Versuchen
und damals — 1816 oder 1817 — muß auch die Lithographie Agricolas
entstanden sein, sofern sie überhaupt das Erzeugnis einer Mansfeldschen
Presse ist. Agricola hatte schon Jahre vorher die neue Technik ange-
wendet (vgl. z. B. das in München 1813 entstandene Blatt mit der
Frauenkirche. A. 58). Am 21. Dezember 1817 starb Mansfeld als Zeichner
und Kupferstecher am k. k. Münz- und Antikenkabinett; erst um 1825
Abb. 1 Johann Ev. Scheffer von Leonhardshof?, Maria mit dem Kinde. Kreidelithographie.
Inkunabeln aufweist; vielmehr dürfte das Blatt ein Versuch sein, der in der
kurzlebigen lithographischen Anstalt des Stechers Joseph Georg Mansfeld
entstanden ist. Mansfeld versuchte sich bereits 1802 in der Stein-
zeichnung, um über Wunsch der Wiener Kunsthändler den Beweis zu
erbringen, daß es sich bei der Erfindung Alois Senefelders keineswegs
um ein Geheimnis handle.1 1811 nahm Mansfeld unter der Leitung
Johann Adam Kleins seine Versuche wieder auf; 1815 bemühte er sich
um ein »ausschließendes Befugniß auf die Steindruckerey«, das er nach
Abweisung verschiedener Rekurse zu Ende des Jahres 1816 auch erhielt,
nahm seine Witwe Ursula Mansfeld die alte Befugnis wieder auf und
gründete die in den dreißiger Jahren zu Bedeutung gelangte Anstalt
Mansfeld & Cie., die zuerst unter ihrem Namen arbeitete.
II. Nicht bei A. Zwei Prinzessinnen Dietrichstein.
Kniestück. Die rechte hält ein Kindergewehr, an der
linken springt ein kleines Hündchen empor.
Bezeichnet: C. Agricola lith. 1829.
1 Hofkammer-Archiv. N. ö. Commerz-Akten. 1801 —1807. Fase. 72.
- Archiv der n. ö. Landesregierung. A. Indices. Ex 1815. Litt. M. S. 7 und Ex 1816. S. 5.
Consignation über die Akten und Dokumente der priv. Kunsthändler in Wien vom l./I. 1801 —1844: Nr. 417, 424 und 446. Archiv der
Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler Sig. K. Abtg. XXV. Nr. 8 vom 2. Mai 1816.
Anton Redl, Handlungs Gremien und Fabricken Adressen Buch d. Österr. Kaiserthumes, 1817. C. Jahn, D. Werk von Joh. Ad. Klein,
München 1863. A. Apell, D. Werk von Joh. Ch. Erhard, Dresden 1866.
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Albertina (K. S.)
Das einzige bekannte Exemplar der Albertina (K. S.) ist hand-
schriftlich bezeichnet: »Probeblatt einer Kreidezeichnung bei Mansfeld
u. Cie, Wien ca. 1828 später Förster, jetzt Waldheim«.
Die handschriftliche Bemerkung, daß das Blatt in der Druckerei
Mansfeld u. Cie. entstanden sei, beruht gewiß nicht auf Richtigkeit,
da diese Druckerei erst Mitte der zwanziger Jahre gegründet wurde
und das Skizzenblatt noch durchaus die charakteristischen Merkmale der
nachdem er sich im vorhergehenden Jahre in München in der litho-
graphischen Technik vervollkommnet hatte.2 Seit 1816 beteiligte sich auch
Kleins Freund und Landsmann Johann Chr. Erhard an diesen Versuchen
und damals — 1816 oder 1817 — muß auch die Lithographie Agricolas
entstanden sein, sofern sie überhaupt das Erzeugnis einer Mansfeldschen
Presse ist. Agricola hatte schon Jahre vorher die neue Technik ange-
wendet (vgl. z. B. das in München 1813 entstandene Blatt mit der
Frauenkirche. A. 58). Am 21. Dezember 1817 starb Mansfeld als Zeichner
und Kupferstecher am k. k. Münz- und Antikenkabinett; erst um 1825
Abb. 1 Johann Ev. Scheffer von Leonhardshof?, Maria mit dem Kinde. Kreidelithographie.
Inkunabeln aufweist; vielmehr dürfte das Blatt ein Versuch sein, der in der
kurzlebigen lithographischen Anstalt des Stechers Joseph Georg Mansfeld
entstanden ist. Mansfeld versuchte sich bereits 1802 in der Stein-
zeichnung, um über Wunsch der Wiener Kunsthändler den Beweis zu
erbringen, daß es sich bei der Erfindung Alois Senefelders keineswegs
um ein Geheimnis handle.1 1811 nahm Mansfeld unter der Leitung
Johann Adam Kleins seine Versuche wieder auf; 1815 bemühte er sich
um ein »ausschließendes Befugniß auf die Steindruckerey«, das er nach
Abweisung verschiedener Rekurse zu Ende des Jahres 1816 auch erhielt,
nahm seine Witwe Ursula Mansfeld die alte Befugnis wieder auf und
gründete die in den dreißiger Jahren zu Bedeutung gelangte Anstalt
Mansfeld & Cie., die zuerst unter ihrem Namen arbeitete.
II. Nicht bei A. Zwei Prinzessinnen Dietrichstein.
Kniestück. Die rechte hält ein Kindergewehr, an der
linken springt ein kleines Hündchen empor.
Bezeichnet: C. Agricola lith. 1829.
1 Hofkammer-Archiv. N. ö. Commerz-Akten. 1801 —1807. Fase. 72.
- Archiv der n. ö. Landesregierung. A. Indices. Ex 1815. Litt. M. S. 7 und Ex 1816. S. 5.
Consignation über die Akten und Dokumente der priv. Kunsthändler in Wien vom l./I. 1801 —1844: Nr. 417, 424 und 446. Archiv der
Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler Sig. K. Abtg. XXV. Nr. 8 vom 2. Mai 1816.
Anton Redl, Handlungs Gremien und Fabricken Adressen Buch d. Österr. Kaiserthumes, 1817. C. Jahn, D. Werk von Joh. Ad. Klein,
München 1863. A. Apell, D. Werk von Joh. Ch. Erhard, Dresden 1866.
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