reiches, in fünfzehnjähriger Arbeit zusammengebrachtes Material jetzt herauszugeben, obgleich der ursprüngliche Plan
einer abschließenden Sammlung durch die Ungunst der Verhältnisse ihm leider versagt blieb. Nachträge pflegen bei
derartigen Arbeiten unvermeidlich zu sein: daß hier solche, die das Bild wesentlich umgestalten, auftauchen könnten,
ist indessen wohl kaum anzunehmen, und der weitere Ausbau wird auch in erster Linie die Buchillustrationen betreffen.
Ebenso sind hier kleine Verschiebungen und Korrekturen in Einzeldingen nicht als Ausstellungen an der großen vom
Verfasser geleisteten Gesamtarbeit, die zunächst das Wesentliche war, aufzufassen. Einige Beiträge in dieser Richtung,
die im folgenden zu geben sind, sollen zur Übersichtlichkeit sich Röttingers Verzeichnisnummern anschließen.
Vorweg seien einige Druckfehler berichtigt: S. 43 bei 3 67 statt 97 Breitenmaß; S. 54 letzte Zeile 26 statt 126
Höhenmaß; S. 78 Zeile 11 von unten statt B„ v G4 v; S. 82 bei Nr. 64 107 statt 207 Breitenmaß; S. 89 bei Nr. 74 97
statt 27 Höhenmaß.
12. Das Figürliche der Titeleinfassung scheint mir ausschlaggebend für Springinklee selbst zu sprechen; daher bei
Schön zu streichen.
27. Das Original Schöns rindet sich auch in der Ausgabe Goetze c; Nachschnitte, untereinander unabhängig,
konnte ich in Goetze d, e, f vergleichen. Der von Goetze bei b angeführte Titelholzschnitt zu Hans Staygmaiers Dialog
zeigt denselben Nachschnitt wie Goetze d.
32. Die Angaben hier sind in Verwirrung, da nicht erkannt ist, daß es sich um zwei Schnitte, Schöns Original
und eine täuschende Kopie, handelt. Das Original findet sich in zwei [Nürnberger] Ausgaben (beide in Wolfenbüttel,
116. 10 Th. und 104. 6 Th.) A: Eyn Sermon geprediget vom |j Pawren zu Werdt / . ., Weller Nr. 3094, Abb. Steinhausens
Monogr. IV, 81. B: Ein sermon geprediget vom j| Pawren zu Werdt / . ., Weller Nr. 3095 (Röttinger gibt für die letztere
Ausgabe nach einem Wiener Exemplare an, daß deren Holzschnitt eine Kopie ohne das Wappen sei; sollte es sich hier
in einem Teil der Auflage etwa um einen zweiten Zustand handeln?). Die Kopie, täuschend, aber durchaus vergröbernd,
ist kenntlich an der hinzugefügten Nagelangabe auf dem kleinen Finger der linken Hand und der Berührung des unteren
Bildrandes durch die Wappenspitze; außerdem ist eine Linie hinzugefügt, die von der Wappenspitze bis unter die letzte
von der rechten Fußspitze des Bauern ausgehende Linie führt. Sie findet sich in der [wohl eher als Augsburger denn
als Nürnberger Nachdruck anzusehenden] Ausgabe: Ain Sermon geprediget vom || Pawren zu Werdt / . ., Panzer
Nr. 2417, Abb. Bezold 459. Das von Röttinger angeführte Flugblatt von 1525 hat die Kopie. — Eine Kopie, die Schöns
Figur frei benützt und rings um den predigenden Bauer Zuhörer hinzufügt, findet sich als Titelschnitt, 116:96 mm, der
Ausgabe: Eyn Sermon geprediget vom || Pawren tzu Werdt / . . Erfurt [Wolfg. Stürmer 1524], Panzer Nr. 2418.
34. Die vier hier erstmalig auftretenden Illustrationen zum A. T. II (R. 5.—8.) sind wie der Josua (R. 9.; die Jahres-
angabe ist hier verdruckt, muß 1524 heißen) Kopien nach den Holzschnitten der Wittenberger Ausgabe von [1524,
Cranach und Döring] (nicht 1523 Lotther!), die nicht anonym, sondern Lukas Cranach d. Ä. zuzuschreiben sind. Damit
sind diese Schnitte, deren stilistische Weiterentwicklung gegenüber der Lyoner Bibelfolge Röttinger zu Recht betont,
zeitlich auch für 1524 festgelegt, doch ist anzunehmen, daß sie nicht mehr wie vermutlich R. 1.—4. in Kobergers Auf-
trag entstanden sind, sondern in dem des Peypus.
39. Vom deutschen Meßgesang gibt es zwei Ausgaben von 1525, die als Drucke Jobst Gutknechts anzusehen
sind; die vorliegende ist Weim. Luth. Ausgabe Bd. 35, S. 367 c. Die Einfassung kehrt wieder in beiden Ausgaben [Gut-
knechts] von 1526, a. a. O. S. 368 e und f. Die Seitenteile und das untere Querstück ferner in Wenzel Linck: wie sich
ein || Christen mensch |j im leyden trö- || sten solle . || . . Jobst Gutknecht 1528.
39 b. Auch die zweite Ausgabe des deutschen Meßgesanges von 1525, a. a. O. S. 368 d, zeigt eine ähnliche, Erhard
Schön zuzuweisende Einfassung aus vier Leisten. Oben, 13:76 mm, zwei in der Mitte gekoppelte Füllhörner; seitlich,
88:13 mm, Kandelaberaufbauten aus Blattornamenten und Vasen; unten, 19: 76 mm, geflügelter Engelkopf auf einer
Schale zwischen zwei Schwänen. Wieder verwendet in: Gantz newe geyst- || liehe teütsche Hymnus . . Jobst Gut-
knecht 1527, a. a. 0. S. 364 A- Das obere Querstück ferner in Wenzel Linck, vgl. bei 39. — Schön scheint eine ganze
Folge solcher Oktaveinfassungen aus einzelnen Leisten für Jobst Gutknecht geliefert zu haben (vgl. 51 m, 51 t, 69.), die
später auch vermischt und in Einzelstücken vorkommen.
40. An die von Röttinger Schön zugeschriebene Titeleinfassung schließt sich eine ganze Reihe weiterer Einfas-
sungen an, die sämtlich durch sehr fein ausgeführte Streublüten, zum Teil in sehr zackiger Zeichnung, gekennzeichnet
sind und zweifelsohne dieselbe Hand erkennen lassen. Ob diese Hand wirklich die Schöns ist, in dessen Werk die
Gruppe in sich geschlossen etwas fremdartig, wenn auch nicht ohne Beziehungen, steht, muß dahingestellt bleiben;
vielleicht ist es ratsamer, einstweilen von einem besonderen Meister der Titeleinfassungen mit Blüten zu
sprechen.
1. Quarteinfassung mit kahnfahrenden Engeln unten und Blüten, 137:99 mm. In Luther: An die Herre Teutsch ||
ordes / . . [Nürnberg 1524] Weim. Luth. Ausgabe Bd. 12, S. 230 B.
2. Quarteinfassung mit Bärenführer und Musikanten unten, Blüten, Früchten und Papagei, 136: 100 mm. In Wolfg.
Ruß: Ayn Sermon in wel- ]| eher der mensch geraitzt vn er- || mant wirt zulieb der Euäge lischen lere / . . [Nürnberg
1523?], Kuczynski Nr. 2300. Abb. bei Hohenemser »Flugschriftensammlung G. Freytag« (Frankfurt a. M. 1925), S. (203).
einer abschließenden Sammlung durch die Ungunst der Verhältnisse ihm leider versagt blieb. Nachträge pflegen bei
derartigen Arbeiten unvermeidlich zu sein: daß hier solche, die das Bild wesentlich umgestalten, auftauchen könnten,
ist indessen wohl kaum anzunehmen, und der weitere Ausbau wird auch in erster Linie die Buchillustrationen betreffen.
Ebenso sind hier kleine Verschiebungen und Korrekturen in Einzeldingen nicht als Ausstellungen an der großen vom
Verfasser geleisteten Gesamtarbeit, die zunächst das Wesentliche war, aufzufassen. Einige Beiträge in dieser Richtung,
die im folgenden zu geben sind, sollen zur Übersichtlichkeit sich Röttingers Verzeichnisnummern anschließen.
Vorweg seien einige Druckfehler berichtigt: S. 43 bei 3 67 statt 97 Breitenmaß; S. 54 letzte Zeile 26 statt 126
Höhenmaß; S. 78 Zeile 11 von unten statt B„ v G4 v; S. 82 bei Nr. 64 107 statt 207 Breitenmaß; S. 89 bei Nr. 74 97
statt 27 Höhenmaß.
12. Das Figürliche der Titeleinfassung scheint mir ausschlaggebend für Springinklee selbst zu sprechen; daher bei
Schön zu streichen.
27. Das Original Schöns rindet sich auch in der Ausgabe Goetze c; Nachschnitte, untereinander unabhängig,
konnte ich in Goetze d, e, f vergleichen. Der von Goetze bei b angeführte Titelholzschnitt zu Hans Staygmaiers Dialog
zeigt denselben Nachschnitt wie Goetze d.
32. Die Angaben hier sind in Verwirrung, da nicht erkannt ist, daß es sich um zwei Schnitte, Schöns Original
und eine täuschende Kopie, handelt. Das Original findet sich in zwei [Nürnberger] Ausgaben (beide in Wolfenbüttel,
116. 10 Th. und 104. 6 Th.) A: Eyn Sermon geprediget vom |j Pawren zu Werdt / . ., Weller Nr. 3094, Abb. Steinhausens
Monogr. IV, 81. B: Ein sermon geprediget vom j| Pawren zu Werdt / . ., Weller Nr. 3095 (Röttinger gibt für die letztere
Ausgabe nach einem Wiener Exemplare an, daß deren Holzschnitt eine Kopie ohne das Wappen sei; sollte es sich hier
in einem Teil der Auflage etwa um einen zweiten Zustand handeln?). Die Kopie, täuschend, aber durchaus vergröbernd,
ist kenntlich an der hinzugefügten Nagelangabe auf dem kleinen Finger der linken Hand und der Berührung des unteren
Bildrandes durch die Wappenspitze; außerdem ist eine Linie hinzugefügt, die von der Wappenspitze bis unter die letzte
von der rechten Fußspitze des Bauern ausgehende Linie führt. Sie findet sich in der [wohl eher als Augsburger denn
als Nürnberger Nachdruck anzusehenden] Ausgabe: Ain Sermon geprediget vom || Pawren zu Werdt / . ., Panzer
Nr. 2417, Abb. Bezold 459. Das von Röttinger angeführte Flugblatt von 1525 hat die Kopie. — Eine Kopie, die Schöns
Figur frei benützt und rings um den predigenden Bauer Zuhörer hinzufügt, findet sich als Titelschnitt, 116:96 mm, der
Ausgabe: Eyn Sermon geprediget vom || Pawren tzu Werdt / . . Erfurt [Wolfg. Stürmer 1524], Panzer Nr. 2418.
34. Die vier hier erstmalig auftretenden Illustrationen zum A. T. II (R. 5.—8.) sind wie der Josua (R. 9.; die Jahres-
angabe ist hier verdruckt, muß 1524 heißen) Kopien nach den Holzschnitten der Wittenberger Ausgabe von [1524,
Cranach und Döring] (nicht 1523 Lotther!), die nicht anonym, sondern Lukas Cranach d. Ä. zuzuschreiben sind. Damit
sind diese Schnitte, deren stilistische Weiterentwicklung gegenüber der Lyoner Bibelfolge Röttinger zu Recht betont,
zeitlich auch für 1524 festgelegt, doch ist anzunehmen, daß sie nicht mehr wie vermutlich R. 1.—4. in Kobergers Auf-
trag entstanden sind, sondern in dem des Peypus.
39. Vom deutschen Meßgesang gibt es zwei Ausgaben von 1525, die als Drucke Jobst Gutknechts anzusehen
sind; die vorliegende ist Weim. Luth. Ausgabe Bd. 35, S. 367 c. Die Einfassung kehrt wieder in beiden Ausgaben [Gut-
knechts] von 1526, a. a. O. S. 368 e und f. Die Seitenteile und das untere Querstück ferner in Wenzel Linck: wie sich
ein || Christen mensch |j im leyden trö- || sten solle . || . . Jobst Gutknecht 1528.
39 b. Auch die zweite Ausgabe des deutschen Meßgesanges von 1525, a. a. O. S. 368 d, zeigt eine ähnliche, Erhard
Schön zuzuweisende Einfassung aus vier Leisten. Oben, 13:76 mm, zwei in der Mitte gekoppelte Füllhörner; seitlich,
88:13 mm, Kandelaberaufbauten aus Blattornamenten und Vasen; unten, 19: 76 mm, geflügelter Engelkopf auf einer
Schale zwischen zwei Schwänen. Wieder verwendet in: Gantz newe geyst- || liehe teütsche Hymnus . . Jobst Gut-
knecht 1527, a. a. 0. S. 364 A- Das obere Querstück ferner in Wenzel Linck, vgl. bei 39. — Schön scheint eine ganze
Folge solcher Oktaveinfassungen aus einzelnen Leisten für Jobst Gutknecht geliefert zu haben (vgl. 51 m, 51 t, 69.), die
später auch vermischt und in Einzelstücken vorkommen.
40. An die von Röttinger Schön zugeschriebene Titeleinfassung schließt sich eine ganze Reihe weiterer Einfas-
sungen an, die sämtlich durch sehr fein ausgeführte Streublüten, zum Teil in sehr zackiger Zeichnung, gekennzeichnet
sind und zweifelsohne dieselbe Hand erkennen lassen. Ob diese Hand wirklich die Schöns ist, in dessen Werk die
Gruppe in sich geschlossen etwas fremdartig, wenn auch nicht ohne Beziehungen, steht, muß dahingestellt bleiben;
vielleicht ist es ratsamer, einstweilen von einem besonderen Meister der Titeleinfassungen mit Blüten zu
sprechen.
1. Quarteinfassung mit kahnfahrenden Engeln unten und Blüten, 137:99 mm. In Luther: An die Herre Teutsch ||
ordes / . . [Nürnberg 1524] Weim. Luth. Ausgabe Bd. 12, S. 230 B.
2. Quarteinfassung mit Bärenführer und Musikanten unten, Blüten, Früchten und Papagei, 136: 100 mm. In Wolfg.
Ruß: Ayn Sermon in wel- ]| eher der mensch geraitzt vn er- || mant wirt zulieb der Euäge lischen lere / . . [Nürnberg
1523?], Kuczynski Nr. 2300. Abb. bei Hohenemser »Flugschriftensammlung G. Freytag« (Frankfurt a. M. 1925), S. (203).