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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.6492#0016
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Abb. 6. Dom von Monreale, .Mosaik
der Blutfiüssigen.

1 [eilung

92' des Wolfenbüttler Musterbuchi

n.

Die Blätter konnten nicht alles Zu-
sammengehörige aufnehmen. So war der
Künstler gezwungen, zum Beispiel die Trans-
figuration, die ja einen größeren Raum bean-
sprucht hätte, auf mehrere Blätter zu verteilen;
die teils liegenden, teils hockenden Gestalten
auf den Blättern II, VI, IX und XII scheinen
wenigstens ikonographisch zur Hauptdar-
stellung auf Blatt I zugehören. In Strichführung
und Schattierung allerdings unterscheiden sich
die Apostel auf Blatt II, VI und X von den drei
Hauptfiguren; sie sind gröber und dicker. Die Möglichkeit, daß der Jüngling auf Blatt IX zu einem Ölberg gehören und daß
die beiden Gestalten auf Blatt II Josef von Arimathia und Nikodemus sein könnten, die sich um den Leichnam des Herrn
bemühen, muß erwähnt werden. Die Frage läßt sich aber nicht so leicht entscheiden. Eine große Anzahl von Evangelisten
und Propheten ist auf den Blättern II, III, IV, VI] und VIII dargestellt. Blatt V und VI enthalten je eine geschlossene Gruppe:
Männer in faltenreichen Gewändern, die einem Heiligen folgen, und gekrönte Häupter, auch sie in einer Richtung gereiht.
Sollten die Gruppen zusammengehören und sich aufeinander zu bewegen? Auf den übrigen Blättern befinden sich dann
noch die erwähnten Darstellungen: Christus in der Vorhölle (X), der Engel am Grabe (XI), auf Abb. IX ein Liegender, der
vielleicht als Josef zu deuten wäre, wie er vom Engel den Auftrag erhält, nach Ägypten zu fliehen, und schließlich die
Darstellung auf Blatt XII, die Bode als Christus, den Satan abweisend, deutet. (»Satan wie eine Vorahnung von Michel-
angelos Moses«.) — Nun ist aber nicht so ohne weiteres zu entscheiden, ob Christus wirklich zur zweiten Figur gehört:
seine Gebärde läßt sich sehr wohl auch anders deuten. Völlig ohne Zusammenhang mit irgendeiner Darstellung auf den
übrigen Blättern ist die Maria von Abb. VII, die am ehesten zu einer Darbringung im Tempel gehören dürfte; denn gehörte
sie zu einer Kreuzigung, so müßte eine deutlichere Schmerzgebärde sichtbar sein.

Die so gewonnenen Anhaltspunkte gestatten aber noch nicht den Rückschluß auf mehrere Hände. Auch Unterschiede
in der Darstellung sind vorhanden: Wenn wir beispielsweise den untern Teil von Blatt III oder VII und VIII, wo überall
ruhige, befangene, nicht ganz sicher gezeichnete Gestalten zu sehen sind, mit dem stürmisch bewegten Christus in der
Vorhölle (X), dem Engel am Grabe Christi (XI) oder dem schräg gelagerten bärtigen Mann von Blatt XII ver-
gleichen, so unterscheiden sich die letzterwähnten von den anderen ganz bedeutend in der Art der Auffassung,

— 12 —

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