Abb. 1. Radierungen 13a und 13b (Uranordnung) respektive 29 und 14 (de Vesme) aus Antonio Canal's Vedutenfolge von 1741.
Im Fragment 14 schießt der zerschnittene Grabbaldachin als schmales einseitiges Repoussoir jäh aus dem weichen
Landschaftsbild des Hintergrundes. Wieder vereint mit Fragment 29 (Abb. 1) wird dann die Überspannung zwischen nah
und fern gelockert durch den Torturm im Mittelgrund und die Bereicherung des Vordergrundes mit antiken und mittel-
alterlichen Architekturteilen. Auf dem durch Herausschneiden verlorenen Stück spielte sich eine Figurenszene an einem
Brunnen ab. 3 Kopfbedeckungen, unter einer sogar noch Stirn, Augen und Nasenwurzel, blieben davon auf 29 übrig, auf
14 ein Teil des Beckens, dem das Wasser von der Mauer zwischen den zwei Pfeilerstümpfen zuströmte. Auf dem Kaskaden-
rand liegt eine teilweise sichtbare Urne, um die das Wasser herumzufließen genötigt ist, so daß es in zwei Armen herabstürzt.
Das Wasserbecken schien der von den Canalettos mehrfach wiedergegebenen Fontana des Papstes Paul III. auf dem
Forum Romanüm zu ähneln. Auf dem Beckenrand steht eine größere Urne, sei es, daß sie als Schmuckform des Beckens
zu gelten hatte, sei es, daß sie als Schöpfgerät zur Figurengruppe gehörte. In Fragment 29 hat sich ein früherer Zustand
der Gesamtplatte bewahrt, Fragment 14 hingegen wurde nach der Teilung in den Details (Wolken, Schatten u. a.) noch
überarbeitet.
Noch weniger befriedigt das Fragment 31 bei isolierter Betrachtung. Die wohltuende Kurve der Brückenwölbung
wird durch die Härte der Horizontalen übertönt, da sie ins Leere läuft. Erst ihre Fortsetzung in 30 mit der Silhouette
der Stadttürme, Kuppeln und Dächer, ihr Überschnittensein durch das Pfeilermonument und den Baum — beide
umfangen gleichsam die Horizontale — rundet das reizende Bildchen 31/30 (Abb. 2). Das in 31 überbrückte Gewässer war ein
Tümpel, wieder vereint mit 30 ward es ein schiffbares Flüßchen. Nach der Teilung der Urplatte wurde 30 überarbeitet.
Um den durch Beschneiden der Platte seiner Krone beraubten Baum nicht allzu gerupft und dürftig stehen zu lassen,
dunkelte der Radierer die Folie, gegen die das Gewächs steht, etwas ab. Die Himmel und Wolken andeutende Schraffur
wurde dichter gezogen, d. h. ein zweites Liniensystem zwischen das erste gesponnen. Nach der Teilung blieb die Ur-
heberschaft von nur 31 noch durch Signatur kenntlich, und so wurde 30 mit den gleichen Initialen versehen wie 13.
Für das Zersägen dieser Platten gibt es zwei einfache Erklärungen, die ich den Herren Prof. Dr. H. W. Singer in
Dresden und Universitätslektor Fischer-Lamberg in Halle danke. Entweder die zwei Urplatten mißlangen Canal bereits
während ihres Entstehens unter seinen Händen — drückt der Radierer die Nadel nur um ein geringes zu tief in die
Schicht, schon ergeben die Abzüge an diesen Stellen Kleckse — oder die zwei Urplatten erlitten früher oder später nach
ihrer Fertigstellung teilweise Verletzungen chemischer oder mechanischer Natur, durch Grünspanbildung oder Schrammen
— 76 —
Je Rekonstniktior
rifetenheit der drei
:> jp der nun die 1
•3*12/13 und 14
.'und 28 blieben üb
:h in Analogie der
- Großblatt vereine
i B Großveduten
IMleC, Liste 1)
Sien das Einrück
il Vereinigung dei
-«■Weiterhin s|
** sind die Bilde
wie die freien
'•'Wege, die Red
& durch sie voro
-*ur dienen. Abe
•Vienne 1843,
^Buchau»
^berücksic
binden
'^BandieOrd
"»»•UnddeVe
"Wüschen Sam
"'JtnenFolge, wie
^"Reihern
Im Fragment 14 schießt der zerschnittene Grabbaldachin als schmales einseitiges Repoussoir jäh aus dem weichen
Landschaftsbild des Hintergrundes. Wieder vereint mit Fragment 29 (Abb. 1) wird dann die Überspannung zwischen nah
und fern gelockert durch den Torturm im Mittelgrund und die Bereicherung des Vordergrundes mit antiken und mittel-
alterlichen Architekturteilen. Auf dem durch Herausschneiden verlorenen Stück spielte sich eine Figurenszene an einem
Brunnen ab. 3 Kopfbedeckungen, unter einer sogar noch Stirn, Augen und Nasenwurzel, blieben davon auf 29 übrig, auf
14 ein Teil des Beckens, dem das Wasser von der Mauer zwischen den zwei Pfeilerstümpfen zuströmte. Auf dem Kaskaden-
rand liegt eine teilweise sichtbare Urne, um die das Wasser herumzufließen genötigt ist, so daß es in zwei Armen herabstürzt.
Das Wasserbecken schien der von den Canalettos mehrfach wiedergegebenen Fontana des Papstes Paul III. auf dem
Forum Romanüm zu ähneln. Auf dem Beckenrand steht eine größere Urne, sei es, daß sie als Schmuckform des Beckens
zu gelten hatte, sei es, daß sie als Schöpfgerät zur Figurengruppe gehörte. In Fragment 29 hat sich ein früherer Zustand
der Gesamtplatte bewahrt, Fragment 14 hingegen wurde nach der Teilung in den Details (Wolken, Schatten u. a.) noch
überarbeitet.
Noch weniger befriedigt das Fragment 31 bei isolierter Betrachtung. Die wohltuende Kurve der Brückenwölbung
wird durch die Härte der Horizontalen übertönt, da sie ins Leere läuft. Erst ihre Fortsetzung in 30 mit der Silhouette
der Stadttürme, Kuppeln und Dächer, ihr Überschnittensein durch das Pfeilermonument und den Baum — beide
umfangen gleichsam die Horizontale — rundet das reizende Bildchen 31/30 (Abb. 2). Das in 31 überbrückte Gewässer war ein
Tümpel, wieder vereint mit 30 ward es ein schiffbares Flüßchen. Nach der Teilung der Urplatte wurde 30 überarbeitet.
Um den durch Beschneiden der Platte seiner Krone beraubten Baum nicht allzu gerupft und dürftig stehen zu lassen,
dunkelte der Radierer die Folie, gegen die das Gewächs steht, etwas ab. Die Himmel und Wolken andeutende Schraffur
wurde dichter gezogen, d. h. ein zweites Liniensystem zwischen das erste gesponnen. Nach der Teilung blieb die Ur-
heberschaft von nur 31 noch durch Signatur kenntlich, und so wurde 30 mit den gleichen Initialen versehen wie 13.
Für das Zersägen dieser Platten gibt es zwei einfache Erklärungen, die ich den Herren Prof. Dr. H. W. Singer in
Dresden und Universitätslektor Fischer-Lamberg in Halle danke. Entweder die zwei Urplatten mißlangen Canal bereits
während ihres Entstehens unter seinen Händen — drückt der Radierer die Nadel nur um ein geringes zu tief in die
Schicht, schon ergeben die Abzüge an diesen Stellen Kleckse — oder die zwei Urplatten erlitten früher oder später nach
ihrer Fertigstellung teilweise Verletzungen chemischer oder mechanischer Natur, durch Grünspanbildung oder Schrammen
— 76 —
Je Rekonstniktior
rifetenheit der drei
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