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9. LÖWENKOPF. 10. AKBOTERION. 11 —15. SÄULEN UND ANTEN. 115

30 HO SP Im

hammor vertieft ist. Die ganze Zeichnung ist aber ans Versehen aus Penroses auf die
Propyläen bezüglicher Skizze entnommen, während beim Parthenon die glatte äussere
Ringfläche verhältnismässig breiter ist und die vertiefte Zone nicht zwei sondern nur eine
einzige Fläche bildet s. Klenze aphorist. Bemerk. Taf. I, 7. 8. S. 371 ff. Hoffer in För-
sters allg. Bauzeitung 1838 Taf. 237, 3. 4. S. 374 f. Bei einem an der Nordostecke am
Boden Hegenden Kapitellstück, von dem der neben-
stehende Holzschnitt ein Viertel darstellt, ist der glatte
Ring 0.32, der rauhe vertiefte 0.13 M. breit; der Durch-
messer des glatten Centrums beträgt 0.24, das Loch fin-
den Holzeinsatz misst 0.12 M. im Quadrat. Je grösser
der Durchmesser der Trommel, desto breiter wird der
rauhe Ring, während die glatten Theile immer gleich
breit bleiben. Im Centrum selbst sitzt in jeder Trommel
ein kubischer Block von Cedernholz (Plin. 10, 212), und
in dem oberen Block ein runder Dübel von gleichem Ma-
terial, welchem in dem unteren Block ein rundes Loch
entspricht (schon von Wilkins Athen. S. 12G f. bemerkt).
Dieser Dübel war nur dazu bestimmt, beim Aufeinander-
setzen der Trommeln einen feston Mittelpunkt abzu-
geben, nicht aber um bei einem etwaigen Abschleifen

der Trommeln auf einander als Halt zu dienen (Hoffer S. 374. Klenze S. 373. Penrose S. 23);
ein solches Abschleifen fand gar nicht statt, sondern die Trommeln wurden jede für sich
schlussrecht gemacht und dann auf einander gesetzt (Bötticher). — Die Holztheile sind
in vierfachem Massstabe daneben, der Durchschnitt der beiden auf einander gesetzten Trom-
meln in doppeltem Massstabe darüber dargestellt.

Fig. llb zeigt das Profil des Echinos in dritthalbfacher Vergrösserung der Haupt-
zeichnung Fig. 11, und ausserdem die Ringe (oireTpoc, mmlt), d. h. leise überfallende Ky-
matien, unter denen sich das grosse Kymation des Echinos mit den Spitzen seiner Blätter
versteckt, in zehnfacher Vergrösserung der Hauptzeichnung. (Der Einschnitt unter dem
Halsstück hat lediglich technische Gründe).

Fig. 12 gibt eine Ecksäule des Proneos (oder Tamieion) mit der ihr entgegenkommen-
den Ante, von dem Inneren der Halle aus gesehen (vgl. Penrose Taf. ,10. Bötticher Unters.
Fig. 19. 20). Nach Penrose (S. 10. 14. 15) misst der durchschnittliche untere Durchmesser
im Proneos 1.65 M. (5.40' engl.), im Tamieion 1.72 M. (5.03'); Breite des Plinthos im
Proneos 1.71 M. (5.00'), im Tamieion 1.70 M. (5.70'); Höhe der Säulen 10.08 M. (33.08').
Die Entasis und die Verjüngung zeigen das gleiche Verhältnis wie bei den Säulen des
Pteroma. — Rechts zeigt sich die Wand zwischen Proneos und Neos im Durchschnitt.
Die Einsenkung im Boden um 0.000 M. (2'/2" preuss. s. Bötticher Unters. S. 144. 151) er-
streckt sich durch den ganzen Raum und sollte daher auf der Zeichnung auch vor der
Ante hin bis an die Wand rechts reichen. In der Säule bemerkt man die Spuren der
Befestigung des Gitterwerkes, welches die Intercolumnien verschluss. Unten war es eine
0.24 M. (9" preuss.) hohe Marniorschwelle, nacli aussen mit einem umgekehrten Kymation
nebst Astragalos verziert (Fig. 13»); diese Schwelle lag in sämmtlichen, auch den mittel-
sten Intercolumnien des Proneos und des Tamieion. Oben dagegen war die Verbindung
von Säule zu Ante und von Säule zu Säule durch einen Holzbalken bewerkstelligt, dessen
erhaltene Lehren auf eine Höhe von 0.445 M. (1' 5" pr.) bei einer Breite von 0.47 M.
(PO" pr.) schliessen lassen. Der Ante war an der Stirnseite ein 0.275 M. (ll'/j" pr.)
breiter Pfosten in der ganzen Höhe von der Schwelle bis zum oberen Balken vorgesetzt
(Fig. 13). Die regelmässige Wiederkehr von Löchern mit Oxydresten an den einander zu-
gekehrten Seiten der Säulen und Anten scheint die Stelle eiserner Querriegel in dem
Gitterwerk anzuzeigen; ihre Lage ist aus unserer Tafel Fig. 1. 4 ersichtlich. Ueber die
ganze Vorrichtung vgl. Bötticher Unters. S. 144 ff. und Fig. 17—23, der ausserdem ander
inneren Seite jedes Echinos in Proneos und Tamieion, namentlich unter den beiden Ecken
des Plinthos, Gruppen cylindrischer eiserner Pflöcke von 0.078 M. (3" pr.) Dicke gefunden
hat, welche nur die übriggebliebenen Reste besonders geformter Eisen seien (Fig. 2o bei

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