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III. ERKLÄRUNG DES TAFELN.

sprechend der auf Fig. 1* an gleicher Stelle erscheinenden Gruppe c. Darüber eilt ein
Krieger, ■/., mit dem runden Schild am Arm (= d) gegen eine entweder bergan klimmende
oder hinstürzende Amazone, X, mit Doppelaxt und Pelta, die sich erschreckt nach dem
Verfolger umsieht (= #'?'?). — In einer vierten Groppe endlich sind drei vollständig und
drei nur theilweise erhaltene Krieger dargestellt, die sämmtlich empordringen. Der eine,
(x, hat seinen Schild mit einem flüchtigen Kentauren verziert, der mit der Rechten nach
einer Wunde im Nacken greift und den linken Arm ausstreckt (Conze, vgl. Südmetope
XXIV. XXVII). Neben ihm steht ungeschickt genug ein Gefährte mit Schild, ■>; weiter
aufwärts, mächtig ausschreitend, ein anderer der eben das Schwert zieht, £. Neben diesem
wird ein Bein, o, ferner ein Bein oder Arm, r, sichtbar, endlich ein mit gezücktem Schwert
empordringender Krieger, p. — Die Arbeit ist fast durchweg mehr andeutend als ausge-
führt. Farbe ist noch erkennbar an Panzern Schilden Helmen Schwertern, Augensternen
und Brauen, an den Schlangen Augen und Brauen des Gorgoneion. — Abg. Conze Athena-
statue des Phidias, Tafel. Gerbard akad. Abh. Taf. 27, 4. Jahn popul. Aufs. Taf 2, 1.
Overbeck Plastik 12 Fig. 47. Die Erklärung folgt Conze arch. Ztg XXIII, 33ff.

34° wiederholt den Kopf des Phidias in grösserem Massstabe. Conze ergänzt a. 0.
S. 47 die nicht ausreichende lithographische Wiedergabe des Kopfes, 'der so individuell
ist wie kein andrer auf dem Relief, durch folgende auf Autopsie beruhende Beschreibung:
'Wir finden einen charakteristisch gezeichneten Schädelumriss ohne starken Hinterkopf,
oben hoch und spitz, eine gewölbte stark vortretende Stirn. Spärliche Haare umgeben den
kahlen Scheitel über der Schläfe, um das Ohr und unten am Hinterkopfe. Das Gesicht hat
leider ein wenig gelitten, am Auge ist ein kleiner Stoss, auch namentlich die Nase ist nicht
ganz unversehrt geblieben. Ein kurzer Vollbart umgibt Mund und Kinn. .. . Man wird
einen solchen Kopf seiner Bildung nach eher dem Sokratos als dem Sophokleskopfe an-
reihen wollen. Doch ein Ausdruck der Intelligenz um Stirn und Mund fehlt diesem Phidias,
so weit das kleine noch dazu verletzte Nachbild urtheilen lässt, durchaus nicht'.

35. Schildfragment im Vatican.
Nach einer Originalzeichnung. — Dies Fragment mit zierlich ausgeführtem Relief im
Museo Chiaramonti (300. Beschr. d. St. Rom II, 2, 59 N. 298) ward von Kliiginann als
hierher gehörig erkannt (bullett. 1867, 34, vgl. Brunn arch. Anz. 1860, 50*). Die Ama-
zonen entsprechen in Kleidung und Bewaffnung ganz denen des strangfordschen Fragments
(Fig. 34), auch ist die Voraussetzung eines Felslokals die gleiche und von dem Gorgoneion
in der Mitte des Schildes sind noch Stücke ersichtlich. Die oberste Amazone, a, erinnert
etwas an X in Fig. 34, die links darunter liegende, b, an i und t), die daneben rechts em-
porklimmende, c, an ß und X; die vierte, nur oberwärts erhaltene Amazone, b, endlich,
welche Jahn (popul. Aufs. S. 218) fälschlich für Phidias hielt, gibt im allgemeinen dessen
Haltung wieder, die aber für eine axtschwingende Amazone nicht minder passend ist. Bei
c und b scheint die phrygisehe Mütze mit ihren Laschen noch kenntlich zu sein. Unser
Fragment fügt sich dem strangfordschen insofern ganz wohl an, als den dort oben rechts
vereinten Kriegern hier links lauter Amazonen gegenüberstünden, im Anschluss an die dort
unten links befindliche Amazonengruppe. Abg. Jahn a. 0. Taf. 2 nach einer für Gerhards
ant. Bildwerke bestimmten Zeichnung, welche in ein paar Einzelheiten deutlicher ist.

36. Skizze eines Theils der nördlichen Burgmauer.

Nach Penrose S. 73. — Es ist die auf Tafel I, 4 mit 24 bezeichnete Stelle der Mauer,
wo 24 unfertige Säulentrommeln in die Quadern eingemauert sind; am nächsten Mauervor-
sprung (23) noch zwei weitere. Ueber die Mauer herüber blickt die Nordhalle des Polias-
tempels. Vgl. S. 119. Auch bei Breton Athenes S. 19.

37. Ein Stück der Nordmauer.

Nach Breton Athenes S. 32. — Etwas weiter westlich als die vorigen (Taf. I, 4 bei 22)
sind diese Gebälkstücke eingemauert, die ebenfalls vom alten vorperikleischen Tempel
herrühren (S. 119). Vgl. Penrose Taf. 40.
 
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