308
ANHANG I. INSCHRIFTEN.
I I = Le Bas 220 (I<p7)(i. 49. Rang. 854).
im - - djpyovxfoi; -
- - eftp;>xd\e[ue -
- - £vpap:[Aaxs[ue "
- iTxjeoxoixei
5 — ft to'jc rau-tai - -
- TÖ y p7)p.axa xä ev t[<{) -
-xa;;j.ttt>v' OTttoj 0 av --
- xä xj; äfaXjjLOiTa aü[x -
- ö/ ;>.a xä iv x^ ä-zfporoXet -
10 - im k]aXXeou äpyovx[o4 -
-- -ipaooüvai o[i -
- xots xapiia]<; xä piv TcoXjiäoo? Äftinväc; (?) -
- 'A}*5poxiu>v —
- - xd xoü <£p[yatou vedi (?) -
- x]mv dYaXpi[äx(uv -
- - i xai xä - -
-- a 8e tz --
Die Erwähnung des Archen Kalleas führt auf Ol.
100,4 = 377/6, und In diesem oder wohl eher
in einem der folgenden Jahre dürfte unser leider
so entstellter Beschluss gefasst sein. Kalleas
Amtsführung folgte auf das ereignisreiche Jahr
des Nausinikos und die Stiftung des neuen Bundes.
Damals mochte es am Platze scheinen auch die
Schatzverhältnisse neu zu ordnen, da diese die
Interessen des Bundes nahe berührten; die xa-
|iiai rr); SeoO zahlen z. B. auch die Kosten der
Stiftnngsurkunde des Bundes (Rang. 381MsZ.66ff.).
Androtion, der sich ja auch später mit der Neu-
ordnung des Schatzes beschäftigte (s. o. S. 291 f.),
mag den Antrag gestellt haben. Indessen treten
bereits Ol. 101,2 = 375/4 einzelne Besitzthümer
der brauronischen Artemis im Hekatompedos wieder
auf (Hek. 115»- **• ee), Ol. 104,1 = 364/3 eine
ganze Menge, darunter auch die alten Kästchen
von Ol. 95,3 (Hek. XXIII); und für eine Ab-
lieferung solcher Gegenstände e£? xöv Ilapfteväiva,
d. h. hier vermuthlich in den grossen Tempel
überhaupt, während der Jahre Ol. 106,4 und
107,1 = 353/1 werden wir unten die Belege
finden (S. 309 no 3).
Eine Klärung dieses Wirrwarrs wurde im
Zusammenhang mit der gesammten Reorganisa-
tion des Schatzes von Lykurg vorgenommen.
Für ihn war es eine unerlässliche Vorbedingung
die einzelnen Schätze zu ordnen, zu inventari-
sieren und zu prüfen. Darauf bezieht sich folgen-
der Abschnitt eines oben erwähnten Volksbe-
schlusses (S. 292 Inschr. A Z. 18 ff.): - - x]oop.ov
fxaaxov 3xou av r\ x[-|-5o0vai oe xouc xap.tou
xjo[ü]; xöiv Seüjv xö äp^tiptov -1 - xöiv tepöW xfj?
ÄpxlpitSofc - | - ]£ov ei Xfiiov tm äp^ivov -1 -« xat
■xaXXtO'j; vsrov xt tu; - j - x(ä] p.ixpä [i]axäfxeva xat
Ittfa -1 -k [x]oü{ iepoüt Tg A-r)p.TjTp[i -1 - it]ept xöiv
ev xot; äXXo[t j tepotj -1 - x]o[üjrot[4 x]öv - - Ferner
weist die lykurgische Inschrift O, 8 eine Anzahl
goldener Schalen der Artemis auf, welche, wie es
scheint, dem alten Bestände angehörten. Aber
weit umfassender und eigentümlicher ist der
Einblick in jene Verhältnisse, den eine Anzahl
eigenartiger Aktenstücke uns gewährt. Da werden
theils Frauenkleider aller An, sehr viele darunter
zerrissen, theils andrer weiblicher Schmuck,
theils Erzgeräth aufgeführt — man glaubt sich
in eine Trödelbude versetzt, findet aber höchst
ernsthaft die Jahre des Zuwachses nach Archonten
angegeben. Die in den Urkunden genannten Be-
amten sind die Imsxdxat (xoü Bpa'jpiuvio'j). Die
Inschriften beginnen in den uns erhaltenen Theilen
spätestens mit Ol. 106,3 = 354/3, reichten aber
früher nachweislich um einige Olympiaden höher
hinauf, und endigen mit 111,2 = 335/4, wo sie
allem Anschein nach von je her ihren Abschluss
fänden. Es sind aber nicht die Originalurkunden,
sondern spätere Zusammenstellungen aller jener
Jahresberichte; ja wenigstens drei verschiedene
Exemplare dieser Zusammenstellung sind nach-
weisbar, welche sich unter einander nur durch
den Gebrauch oder Nichtgebrauch von Abkürzungen
und durch unbedeutende Redaclionsänderungen
unterscheiden. Geschrieben sind sie sämmtlich
auf hymettischem Marmor, in den kleinen zier-
lichen Charakteren der lykurgischen Urkunden,
mit denen sie auch in einzelnen Besonderheiten
übereinstimmen (das Obolzeichen I und in den
nicht abgekürzten Stücken der Doppelpunkt :
nehmen eine ganze Stelle ein, 50*1 werden P,
nicht P geschrieben). Da nun das Schlussjahr
dieser Urkunden zugleich das Schlussjahr von
Lykurgs erster Verwaltungsperiode ist, nach welcher
er sich der Reorganisation der heiligen Schätze
mit vollem Eifer widmete, so ist der lykurgische
Ursprung unserer Inschriften wohl unbestreitbar;
den Anfang des Berichtes mag einst die neue
Ordnung unter Kalleas abgegeben haben.
Die Platten sind theilweise auf beiden Seiten,
meistens in mehreren Columnen beschrieben. Da
sie sämmtlich unvollständig erhalten sind, viel-
fach aber einander ergänzen, so dass sie nicht
eine nach der andern behandelt werden können,
so gebe ich zunächst folgende Uebersicht.
II = Le Bas 221 (£<PJ)j*. 114. Rang. 863i>. 11
Rückseite von VIII. Drei Col. zu 34
Buchstaben; Abkürzungen).
Reste von Kost
barkeiten
B
Kostbarkeiten
01.110,3-111,2
Kostbarkeiten
Ol. 106,3-107,41
III = Le Bas 223 (Rang. 865 rev. RückseiteIII
von IV. Reste von zwei Col. zu 32—
35 Buchstaben; wenig Abkürzungen).
A und B: Kostbarkeiten ohne erkennbare Datierung.
IV = Le Bas 228 (Rang. 865 face. Vorders. IV
von III).
A: Kleider vor 01.107,4 | B: Kleider 01.109,1
V = Le Bas 227. C. I. Gr. 155 (Reste von V
zwei Col. zu 40 Buchstaben; keine Abk.).
A B
Unbedeutende Spuren |Kleider Ol 107,3-109,1
VI = Le Bas 230 (ätpiju.. 326. Rang. 861. VI
Nur eine Col. nachweislich, zu 39—42
Buchstaben; wenig Abkürzungen).
Kleider Ol. 107,4—108,4
VII = Le Bas 229 (Nur eine Col. nachweis-Vll
lieh, zu 44 und mehr Buchstaben; Abk.).
Kleider Ol. 108,2—109,1
VIII = Le Bas 232 (ecpT/pi. 113. Rang. 863. VIII
Vorderseite von II).
A B
Kleider
Ol. 109,1. 2
Kleider, Forts.
(von B. Geräthe.
Ol. 111,2?
Viele Kleider
ohne Datum.
Ol. 111,2?
lX = LeBas231 (etprju.. 110. Rang. 862. IX
Nur eine Col. nachweislich, zu minde-
stens 44 Buchstaben; Abkürzungen.
Forts, von Vll>).
Kleider Ol. 110,2—4. Geräthe Ol. 110,4?
ANHANG I. INSCHRIFTEN.
I I = Le Bas 220 (I<p7)(i. 49. Rang. 854).
im - - djpyovxfoi; -
- - eftp;>xd\e[ue -
- - £vpap:[Aaxs[ue "
- iTxjeoxoixei
5 — ft to'jc rau-tai - -
- TÖ y p7)p.axa xä ev t[<{) -
-xa;;j.ttt>v' OTttoj 0 av --
- xä xj; äfaXjjLOiTa aü[x -
- ö/ ;>.a xä iv x^ ä-zfporoXet -
10 - im k]aXXeou äpyovx[o4 -
-- -ipaooüvai o[i -
- xots xapiia]<; xä piv TcoXjiäoo? Äftinväc; (?) -
- 'A}*5poxiu>v —
- - xd xoü <£p[yatou vedi (?) -
- x]mv dYaXpi[äx(uv -
- - i xai xä - -
-- a 8e tz --
Die Erwähnung des Archen Kalleas führt auf Ol.
100,4 = 377/6, und In diesem oder wohl eher
in einem der folgenden Jahre dürfte unser leider
so entstellter Beschluss gefasst sein. Kalleas
Amtsführung folgte auf das ereignisreiche Jahr
des Nausinikos und die Stiftung des neuen Bundes.
Damals mochte es am Platze scheinen auch die
Schatzverhältnisse neu zu ordnen, da diese die
Interessen des Bundes nahe berührten; die xa-
|iiai rr); SeoO zahlen z. B. auch die Kosten der
Stiftnngsurkunde des Bundes (Rang. 381MsZ.66ff.).
Androtion, der sich ja auch später mit der Neu-
ordnung des Schatzes beschäftigte (s. o. S. 291 f.),
mag den Antrag gestellt haben. Indessen treten
bereits Ol. 101,2 = 375/4 einzelne Besitzthümer
der brauronischen Artemis im Hekatompedos wieder
auf (Hek. 115»- **• ee), Ol. 104,1 = 364/3 eine
ganze Menge, darunter auch die alten Kästchen
von Ol. 95,3 (Hek. XXIII); und für eine Ab-
lieferung solcher Gegenstände e£? xöv Ilapfteväiva,
d. h. hier vermuthlich in den grossen Tempel
überhaupt, während der Jahre Ol. 106,4 und
107,1 = 353/1 werden wir unten die Belege
finden (S. 309 no 3).
Eine Klärung dieses Wirrwarrs wurde im
Zusammenhang mit der gesammten Reorganisa-
tion des Schatzes von Lykurg vorgenommen.
Für ihn war es eine unerlässliche Vorbedingung
die einzelnen Schätze zu ordnen, zu inventari-
sieren und zu prüfen. Darauf bezieht sich folgen-
der Abschnitt eines oben erwähnten Volksbe-
schlusses (S. 292 Inschr. A Z. 18 ff.): - - x]oop.ov
fxaaxov 3xou av r\ x[-|-5o0vai oe xouc xap.tou
xjo[ü]; xöiv Seüjv xö äp^tiptov -1 - xöiv tepöW xfj?
ÄpxlpitSofc - | - ]£ov ei Xfiiov tm äp^ivov -1 -« xat
■xaXXtO'j; vsrov xt tu; - j - x(ä] p.ixpä [i]axäfxeva xat
Ittfa -1 -k [x]oü{ iepoüt Tg A-r)p.TjTp[i -1 - it]ept xöiv
ev xot; äXXo[t j tepotj -1 - x]o[üjrot[4 x]öv - - Ferner
weist die lykurgische Inschrift O, 8 eine Anzahl
goldener Schalen der Artemis auf, welche, wie es
scheint, dem alten Bestände angehörten. Aber
weit umfassender und eigentümlicher ist der
Einblick in jene Verhältnisse, den eine Anzahl
eigenartiger Aktenstücke uns gewährt. Da werden
theils Frauenkleider aller An, sehr viele darunter
zerrissen, theils andrer weiblicher Schmuck,
theils Erzgeräth aufgeführt — man glaubt sich
in eine Trödelbude versetzt, findet aber höchst
ernsthaft die Jahre des Zuwachses nach Archonten
angegeben. Die in den Urkunden genannten Be-
amten sind die Imsxdxat (xoü Bpa'jpiuvio'j). Die
Inschriften beginnen in den uns erhaltenen Theilen
spätestens mit Ol. 106,3 = 354/3, reichten aber
früher nachweislich um einige Olympiaden höher
hinauf, und endigen mit 111,2 = 335/4, wo sie
allem Anschein nach von je her ihren Abschluss
fänden. Es sind aber nicht die Originalurkunden,
sondern spätere Zusammenstellungen aller jener
Jahresberichte; ja wenigstens drei verschiedene
Exemplare dieser Zusammenstellung sind nach-
weisbar, welche sich unter einander nur durch
den Gebrauch oder Nichtgebrauch von Abkürzungen
und durch unbedeutende Redaclionsänderungen
unterscheiden. Geschrieben sind sie sämmtlich
auf hymettischem Marmor, in den kleinen zier-
lichen Charakteren der lykurgischen Urkunden,
mit denen sie auch in einzelnen Besonderheiten
übereinstimmen (das Obolzeichen I und in den
nicht abgekürzten Stücken der Doppelpunkt :
nehmen eine ganze Stelle ein, 50*1 werden P,
nicht P geschrieben). Da nun das Schlussjahr
dieser Urkunden zugleich das Schlussjahr von
Lykurgs erster Verwaltungsperiode ist, nach welcher
er sich der Reorganisation der heiligen Schätze
mit vollem Eifer widmete, so ist der lykurgische
Ursprung unserer Inschriften wohl unbestreitbar;
den Anfang des Berichtes mag einst die neue
Ordnung unter Kalleas abgegeben haben.
Die Platten sind theilweise auf beiden Seiten,
meistens in mehreren Columnen beschrieben. Da
sie sämmtlich unvollständig erhalten sind, viel-
fach aber einander ergänzen, so dass sie nicht
eine nach der andern behandelt werden können,
so gebe ich zunächst folgende Uebersicht.
II = Le Bas 221 (£<PJ)j*. 114. Rang. 863i>. 11
Rückseite von VIII. Drei Col. zu 34
Buchstaben; Abkürzungen).
Reste von Kost
barkeiten
B
Kostbarkeiten
01.110,3-111,2
Kostbarkeiten
Ol. 106,3-107,41
III = Le Bas 223 (Rang. 865 rev. RückseiteIII
von IV. Reste von zwei Col. zu 32—
35 Buchstaben; wenig Abkürzungen).
A und B: Kostbarkeiten ohne erkennbare Datierung.
IV = Le Bas 228 (Rang. 865 face. Vorders. IV
von III).
A: Kleider vor 01.107,4 | B: Kleider 01.109,1
V = Le Bas 227. C. I. Gr. 155 (Reste von V
zwei Col. zu 40 Buchstaben; keine Abk.).
A B
Unbedeutende Spuren |Kleider Ol 107,3-109,1
VI = Le Bas 230 (ätpiju.. 326. Rang. 861. VI
Nur eine Col. nachweislich, zu 39—42
Buchstaben; wenig Abkürzungen).
Kleider Ol. 107,4—108,4
VII = Le Bas 229 (Nur eine Col. nachweis-Vll
lieh, zu 44 und mehr Buchstaben; Abk.).
Kleider Ol. 108,2—109,1
VIII = Le Bas 232 (ecpT/pi. 113. Rang. 863. VIII
Vorderseite von II).
A B
Kleider
Ol. 109,1. 2
Kleider, Forts.
(von B. Geräthe.
Ol. 111,2?
Viele Kleider
ohne Datum.
Ol. 111,2?
lX = LeBas231 (etprju.. 110. Rang. 862. IX
Nur eine Col. nachweislich, zu minde-
stens 44 Buchstaben; Abkürzungen.
Forts, von Vll>).
Kleider Ol. 110,2—4. Geräthe Ol. 110,4?