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Michaelis, Adolf; Deutsches Archäologisches Institut <Berlin> [Hrsg.]
Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829-1879 (Festschrift zum einundzwanzigsten April 1879) — Berlin, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.880#0163
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I869 OTTO JAHNS TOD. 157

genommen; was er damals gewünscht hatte, war über Verhoffen
in Erfüllung gegangen. So sank die alte Generation der
Stifter, Gönner und Freunde des Institutes dahin. Aber
auch eine jüngere Kraft folgte ihnen nur zu bald. Am '
9 September 1869 starb Otto Jahn. In seiner archäologi-
schen Bildung bereits ein Zögling der Zeit, in welcher das
Institut den Mittelpunkt dieser Studien bildete, dem Institute
selbst und Braun für die entscheidendsten Anregungen ver-
pflichtet und bis an sein Ende dankbar, war er stets, ob-
wohl er der Direction nur kurze Zeit angehörte, einer der
treuesten und eifrigsten Mitarbeiter des Institutes gewesen.
Zugleich hatte er auf die archäologischen Studien Deutsch-
lands einen Einfluss gewonnen, welcher in den meisten der
jüngeren Institutsgenossen, in seinen unmittelbaren Schülern
von Bursian bis auf Matz und Robert, wie in denen, auf
die er nur durch seine Arbeiten gewirkt hatte, deutlich
zu Tage trat. Sein letzter Plan war der Beginn einer Samm-
lung der antiken Sarkophage, eine Arbeit, welche völlig in
die Pläne des Institutes einschlug; einer seiner liebsten und
anhänglichsten Schüler sollte den Plan aufnehmen.

Wenn der Tod unter den bewährtesten Vertretern der
Archäologie so reiche Ernte hielt, durfte man doppelt dank-
bar sein, das Institut wenigstens vor äusseren Erschütterungen
gesichert zu wissen.
 
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