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Michaelis, Adolf; Deutsches Archäologisches Institut <Berlin> [Editor]
Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829-1879 (Festschrift zum einundzwanzigsten April 1879) — Berlin, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.880#0124
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Il8 DIE MITARBEITER AN DEN ANNALEN. 1839/47

Orients, so dass sogar eine ganze Monumententafel punischen
Grabinschriften eingeräumt ward. Gerhard und Panofka er-
hoben Einspruch, welchen Luynes auch als gerechtfertigt
anerkannte, Abhilfe versprechend.

Unter den Mitarbeitern an den Annalen trat in den
ersten Jahren Braun allzu sehr in den Vordergrund. «Beiträge
für die Annalen», schrieb er 1840 an Gerhard, «wünsche
ich nur im Interesse der Sache. Im eigenen Interesse würde
ich derselben ganz und gar nicht bedürfen. Mir ist es ein
leichtes einen ganzen Band mit meinen Artikeln zu füllen.
Aber ob das Publikum damit zufrieden ist?» Er fügte sich den
Mahnungen Gerhards und Welckers, und bemühte sich um
die Theilnahme anderer. Unter den Deutschen waren, ausser
Henzen und in den ersten Jahren Abeken, namentlich
Welcker und Jahn fieissige Mitarbeiter, daneben Feuerbach,
Forchhammer, Göttling, Preller, Prokesch u. a.; für eine
gewisse Mannigfaltigkeit der Behandlungsweise war durch
die verschiedenen Richtungen dieser Gelehrten gesorgt.
Unter den Italienern waren Borghesi, Canina, Capranesi,
Cavedoni, Gargaüo-Grimaldi, Melchiorri und Secchi neben
manchen andern thätig, auch diese nach Objecten und Art
der Forschung sehr verschieden. Die französische Archäologie
ward in den Pariser Bänden durch die feste Gruppe der
altbewährten Pariser Gelehrten vertreten, denen sich jetzt
Lebas, de Longperier, Roulez, de Saulcy, Vinet anschlössen.
Von Engländern sind nur Millingen und Mure zu nennen.
Dazu kam die neue Schaar der jüngeren Capitolsgenossen,
deren hauptsächliche Namen oben aufgeführt wurden; in
Berlin «wunderte man sich über so gar viele junge Leute».
Bei manchen derselben war Brauns Einfluss deutlich erkennbar,
andere schlugen selbständigere Wege ein. Unter ihnen waren
namentlich Brunn und Mommsen thätig, ferner Keil und
Stephani; aber auch für die übrigen galt es als Regel, selbst
bei kürzerem Aufenthalte, sich mit einem Beitrage im «capito-
linischen Fremdenbuche» einzuzeichnen. An reger Mitarbeiter-
schaft fehlte es also nicht, und ebenso liess sich verhoffen
dass die neugewonnenen Arbeiter auch nach ihrer Rückkehr
 
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