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Cod. Pal. germ. 680

Cod. Pal. germ. 680
Sammlung von Meisterliedern (Meisterliederhandschrift p) • K. Aurba-
cher: Glaubensbekenntnis • Ständerüge
Papier • 102 Bll. • 20,2 x 16,2 • I.—III. Augsburg • I.—II. um 1533 ■ III. um 1530
Hs. aus 3 Faszikeln zusammengesetzt (I. Bll. 1-72; II. Bll. 73-86; III. Bll. 87-99). Lagen: I1 (mit Spiegel) + ... +
I100* (mit Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-99, Bll. 1*, 41a, 97a*, 100“' mit moderner Zählung. Ein Wz., nicht
nachweisbar. Pergamenteinband des 18. Jhs. (römisch), Rückentitel goldgeprägt: 680., darunter in Tinte (19. Jh.):
Meister-/ Lieder (der alte Rückentitel Cantiones varia verloren, vgl. Adelung, S. 321). Blau-rosa Kapital.
Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 680.
Herkunft: Datierungen aufgrund des Wasserzeichenbefundes, Lokalisierung aufgrund inhaltlicher Kriterien.
Der Übergang der drei Faszikel in die Palatina ist nicht klärbar, könnte jedoch über die Bibliothek Ulrich Fug-
gers erfolgt sein, dessen Bücher erst 1584 endgültig in die Heidelberger Büchersammlungen aufgenommen
wurden. Vielleicht fand die Hs. aus diesem Grund keine Erwähnung in den historischen Katalogen. l*r Exlibris
Kurfürst Maximilians I. von Bayern aus dem Jahr 1623, vgl. Kat. Heidelberg, UB 6, Abb. 39. lr Signatur: 680/ P.
Literatur: Bartsch, Nr. 312; Adelung, S. 321-332; Wilken, S. 519; HMS 4, S. 907 Nr. 61 (Sigle Hm); Karl
Goedeke, Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung, Bd. 2: Das Reformationszeitalter, Dresden 1886,
S. 249 (Sigle H); Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Winter 1938 (73 Bll.); Wunderle, S. XVII-XX (mit
weiterer älterer Literatur); Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg680.

I.

Bll. 1-72. Lagen: 7 IV55 (mit Bl. 41a) + (IV-1)62 + V72. Regelmäßige Reklamanten. Foliierung des 16. Jhs. (zum
Teil be- oder ganz abgeschnitten): 1-41, 42 [= Bl. 41a], 43 [= 42]-4S [= 47], 39 [= 48]—63 [= 72], Wz.: Bär (Bll. 1-
8, 17-32), Piccard, WZK, Nr. 83.787 (1530), Nr. 83.803 (Gartz 1534); verschiedene Varianten Buchstabe P,
darüber Wappenschild mit Marke (Bll. 9-16, 33-72), Piccard, WZK, Nr. 114.867 (Augsburg 1532), Nr. 114.871
(Salzburg 1536). Schriftraum (links durch Knicke begrenzt) und Zeilenzahl wechselnd. Deutsche Kursive des
16. Jhs. von einer Hand in unterschiedlichen zeitlichen Stadien. Text strophenweise abgesetzt. Überschriften
und die ersten Worte jeder Strophe in Auszeichnungsschrift und rot unterstrichen. Teils Rubrizierung. Lieder
und innerhalb dieser die Strophen von Schreiberhand oder gleichzeitiger Hand durchgezählt. Ergänzungen und
Korrekturen von der Hand Mathus Dilbaums (s. Herkunft).
Herkunft: Um 1533 in Augsburg entstanden, befand sich der Faszikel bereits 1539 im Besitz des Augsburger
Webers Mathus Dilbaum, 41v Besitzeintrag: Item das büch gehert Mathus Dilbaüm weber zu Au.gspu.rg 1539.
Von seiner Hand auch die historische Notiz 3r: Item da man zalt 1539 Jar zöchen mayster vnd knecht vz vnd
heten mayster ain Janne vnd knecht ainfanne aber die knappen heten in lenger kept dan die mayster das was das
erst Jar von den mayster das erst mal vnd fürte in danne von na. Zu Dilbaum, der 1540 in den Augsburger
Steuerbüchern nachweisbar ist, vgl. Wunderle, S. XI Anm. 53.
Schreibsprache: schwäbisch mit bairischen und alemannischen Formen und Schreibeigentümlichkeiten (vgl.
Wunderle, S. XVIIIf.).
Literatur: Adolf Holtzmann, Meistergesänge des XV. Jahrhunderts, in: Germania 3 (1858), S. 307-328, bes.
S. 308; Bartsch, Meisterlieder, S. 149-152; Mayer, S. 36f. (Sigle p); Schanze 2, S. 88-92 (Sigle p); RSM 1, S. 177
(Sigle p).
lr-72v SAMMLUNG VON MEISTERLIEDERN (Meisterliederhandschrift p). Samm-
lung von 63 teilweise nur fragmentarisch erhaltenen Meisterliedern. Die Lieder sind

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