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Cod. Pal. germ. 721

Bl. 103 beschnitten, Format: 15,4 x 5,4. Schriftraum: 16,5-20 x 11,5-14; 19-23 Zeilen. Deutsche Kursive des
16. Jhs. von einer Hand, eilig geschrieben. Bei Überschriften Ergänzungen von (einer?) weiteren Hand, dieselbe
Hand schrieb auch Ergänzungen in Faszikel VII. und VIII.
Herkunft: 103v von der Hand Ludwigs VI.: dise Stuck seindt abgeschrieben in das buchlein der frawen Rosen
gartten. Darunter: Iher [?] Martz [?], wohl Jeremias Martius (Jeremias Mertz), Arzt in Augsburg, Verfasser im
VD 16 nachgewiesen zwischen 1537 und 1568. Datierung der Hs. nach Schrift und Wasserzeichen (um 1580?).
Schreibsprache: ostoberdeutsch (bairisch).
96r-102r MEDIZINISCHE REZEPTSAMMLUNG. 15 Rezepte für Frauenkrankheiten.
Als Probandinnen werden genannt: Felicitas Degenreuterin (101v); Elena Perglerin (101v).
>Ein köstliche Salb wen ein frau ein Gespenne [?] Prust hatte<. ... 102r >Nachvolgende
Siend die Rechten probirten wundkreutter die man in wasser seudt, so ein weib ein scha-
den hatt an der heimblichen stad damit gewachssen ...<.... alles zu gleich genumen.
PK

Cod. Pal. germ. 721
Kinderkatechismus für Kurprinz Friedrich IV., dritter Teil
Papier • 132 Bll. • 21,2 x 15,5 • Heidelberg ■ 1586
Lagen: II1 (mit Spiegel = 3 Bll.) + 15 IV238 + V258'' + II260" (mit Spiegel = 3 Bll.). Kustoden A-Q (2*r, 15, 31, 47,
63, 79, 95, 111, 127, 143, 159, 175, 207, 223, 239), Reklamanten. Zeitgenössische Paginierung: 7-256, Bll. l*-2*
und S. 257*-260* mit moderner Zählung. Wz.: AMG/ SERAFINI/ FABRIANO in Ornamentrahmen,
17./18. Jh., vgl. Kat. Heidelberg, UB 11, S. XIV; sechs Varianten einköpfiger gekrönter Adler mit Buchstabe F
auf der Brust (Bl. 2*-S. 257'-'; vgl. Cod. Pal. germ. 564), darunter Piccard, WZK, Nr. 161.928 (Frankfurt/M.
1584), ähnlich Nr. 162.162 (Simmern 1586), ähnlich Nr. 162.164 (Baden-Baden 1585). Schriftraum (durch
Knicke in der Blattmitte begrenzt; vgl. den Konzeptcharakter): 14-18 x 7,5-14 (Seiten z.T. nur zur Hälfte
beschrieben, Rand für Korrekturen und Ergänzungen); 17-26 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer
Hand, auch Schreiber von Cod. Pal. germ. 564 (zweiter Teil des Katechismus). Zahlreiche Durchstreichungen
und Ergänzungen (Korrekturen in Cod. Pal. germ. 415 übernommen). Überschriften, hervorgehobene Wörter
und lat. Textpassagen in Auszeichnungsschrift, manche Abschnitte in kleinerem Schriftgrad. Pergamenteinband
des 17./18. Jhs. auf fünf Bünden (römisch), Rückentitel goldgeprägt: 721. Beige-rosa Kapital. Rundes
Signaturschild, modern: Pal. Germ. 721.

Herkunft: Datierung 2*r, S. 256, s.d. Lokalisierung nach der Schreibsprache und nach inhaltlichen Kriterien. Die
Hs., die eindeutig Konzeptcharakter trägt (Streichungen, Ergänzungen, Einfügungszeichen u.a.), diente als
Vorlage von Cod. Pal. germ. 415. Dritter Teil eines dreibändigen Kinderkatechismus. Konzepte: Cod. Pal. germ.
564 (zweiter Teil; begonnen im Januar 1585), Cod. Pal. germ. 721 (dritter Teil; begonnen im Mai 1586 und zum
Jahresende abgeschlossen; diese Hs.); Reinschriften: Cod. Pal. germ. 520 (erster Teil), Cod. Pal. germ. 414
(zweiter Teil), Cod. Pal. germ. 415 (dritter Teil). Mit seiner inhaltlichen Dreiteilung (Von des Menschen Elend;
Von des Menschen Erlösung; Von des Menschen Dankbarkeit) steht der Text in der Nachfolge des Heidelberger
Katechismus von 1563, vgl. TRE 14 (1985), S. 582-590, bes. S. 584f. Die Datierung der Konzepthss. macht es
wahrscheinlich, dass der Text für die religiöse Erziehung Kurprinz Friedrichs, des späteren Kurfürsten Friedrich
IV. von der Pfalz (reg. 1592-1610), bestimmt war. Nachdem sein Vater, der lutherische Kurfürst Ludwig VI.,
1583 gestorben war, gelangte der minderjährige Friedrich unter den Einfluß seines Onkels Johann Kasimir
(Kuradministrator 1583-1592), der seine lutherischen Präzeptoren durch calvinistische ersetzen ließ. Als ein
möglicher Autor kommt der aus Straßburg stammende Jurist und spätere kurpfälzische Rat Georg Michael
Lingelsheim (1556-1636; vgl. NDB 14, S. 621f.) in Frage, der seit 1584 als Erzieher Friedrichs wirkte und dessen

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