Cod. Pal. germ. 831 (heute: Cod. Pal. germ. 298)
MENHÄNGENDE FRAGEN DER ADMINISTRATION. (110r) [Titel] >Kurtzer
Bericht<. Von Churfürstlicher Pfaltz Testamentlicher Vormundschafft vnd Administra-
tion. >Der Erste Theil<. Darin wir weilunt .. (1 llr—124r) >Der Erste theil<. Weiland
Pfaltzgraff Friderich Churfurst der IV christseeliger löblichster gedächtnuß ... 124r... sich
treulich angelegen sein lassen. - 110v, 124v, 125*-128* leer.
PK
Cod. Pal. germ. 831 (heute: Cod. Pal. germ. 298)
Cod. Pal. germ. 832
‘Heidelberger Schicksalsbuch’
Pergament • 278 Bll. • ca. 35 x 26 • Regensburg • nach 1491
Lagen: Die Hs. wird aktuell ungebunden aufbewahrt, ehemalige Lagenformel: II3' (mit Spiegel) + IV8 +
(IV+I+1)19 + 10 IV" + (IV+2 I)111 + 15 IV231 + II235 + 4 IV267 + (III+2)275. Reklamanten, häufig durch Beschnitt
weggefallen (143v, 151v, 159v, 167v, 175v, 183v, 191v, 199v, 207v, 215v, 223v, 231v, 251v, 259v). Zeitgenössische
Foliierung in Rot (oben) und in kleinerem Schriftgrad in Schwarz (unten): 1-275, Bll. l*-3* mit moderner
Zählung. Schriftraum (zwischen den Texten stark variierend): ca. 24 x 17 cm; 24-36 Zeilen. Bastarda bzw. Tex-
tura (14v—15r) von fünf Händen (I. (mit geringen Varianten) 1r—14r, 17r—101v, 104r—135r; II. 14v—15r; III. 15v, 102v;
IV. 137r-233v; V. 244r-271v). Überschriften in Rot, meist abgesetzt und eingerückt. 244r, 256r Fleuronneeinitialen
in Blau über drei bis fünf Zeilen mit Profilgesicht, Eule und Vögeln (256r); 247r-255r kalligraphische Initialen.
Rote (138-233v, 256-2681 abwechselnd rote und blaue) Lombarden über zwei bis fünf Zeilen, teilweise mit
ornamentalen Schaftaussparungen. 15v, 102v Cadellen, z.T. rottintenfarben. Rote und blaue Paragraphzeichen;
übliche Rubrizierung. Zahlreiche Rotae, Schemata und Tabellen. Am Rand der Tafeln häufig Verweis auf die
Erläuterungstexte (bspw.: Canon 15 a). Zwei ganzseitige astrologisch-astronomische Drehbilder in Deckfar-
benmalerei auf Goldgrund von Berthold Furtmeyr, die 542 weiteren, überwiegend gerahmten Miniaturen in
Deckfarbenmalerei, z.T. auf Goldgrund, stammen von Thomas Schilt; zur Buchmalerei vgl. Das Heidelberger
Schicksalsbuch, s. Lit.; Zimmermann, Das Heidelberger Schicksalsbuch, s. Lit. Die Hs. wurde nach der Teilfak-
similierung 1981 nicht mehr gebunden. Der ehemalige Einband wird gesondert aufbewahrt: Brauner Kalbleder-
einband über Holz auf sechs Bünden (davon vier Doppelbünde) mit Einzelstempeln (Wappen) und Streichei-
senlinien in Gold für Papst Alexander VII. (Fabio Chigi; amtiert 1655-1667). Rundes Signaturschild, modern:
Pal. Germ. 832. Auf dem hinteren Buchdeckel ist ein Astrolab, ein Gerät zur Winkelmessung am Himmel, mit
beweglichen Scheiben und Zeigern angebracht.
Herkunft: Das große Format und die übrige gehobene Ausstattung machen es wahrscheinlich, dass der Codex
für einen wohlhabenden Auftraggeber vermutlich aus adligen Kreisen hergestellt wurde. Es gibt Indizien dafür,
dass die Hs. für Kurfürst Philipp den Aufrichtigen von der Pfalz und seine Frau, Margarethe von Bayern-
Landshut, geschrieben wurde. Hierfür sprechen v.a. die Wappen der Pfalz und Bayerns in den Zwickeln der
beiden Drehbilder (16r, 103r). Inhaltlich handelt es sich bei dem Text der Handschrift um eine Zusammenstel-
lung verschiedener astrologisch-astronomischer Drucke, die aus der Augsburger Werkstatt des Erhard Ratdolt
stammen. Darunter befindet sich als spätester die 1491 erschienene Ausgabe (GW n0376) des sogenannten
„deutschen Hyginus“, eines astronomisch-mythologischen Handbuchs. Die Miniaturen sind ebenfalls direkt
von den Holzschnittillustrationen der Ratdoltschen Inkunabeln abhängig. Aus der Tatsache, dass die Mondta-
feln des Kalenders ebenfalls 1491 beginnen, kann darauf geschlossen werden, dass die Handschrift in diesem
Jahr oder kurz danach entstanden ist. Bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistkirche verzeich-
net: Vatikan BAV Pal. lat. 1939, 83r [MathematiciJ: Calender/ Finsternuß/ Geomantia etc. geschrieben perment,
in fol bretter weiß leder schloß, schon illuminirt (gleichlautend Pal. lat. 1938, 72v).
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MENHÄNGENDE FRAGEN DER ADMINISTRATION. (110r) [Titel] >Kurtzer
Bericht<. Von Churfürstlicher Pfaltz Testamentlicher Vormundschafft vnd Administra-
tion. >Der Erste Theil<. Darin wir weilunt .. (1 llr—124r) >Der Erste theil<. Weiland
Pfaltzgraff Friderich Churfurst der IV christseeliger löblichster gedächtnuß ... 124r... sich
treulich angelegen sein lassen. - 110v, 124v, 125*-128* leer.
PK
Cod. Pal. germ. 831 (heute: Cod. Pal. germ. 298)
Cod. Pal. germ. 832
‘Heidelberger Schicksalsbuch’
Pergament • 278 Bll. • ca. 35 x 26 • Regensburg • nach 1491
Lagen: Die Hs. wird aktuell ungebunden aufbewahrt, ehemalige Lagenformel: II3' (mit Spiegel) + IV8 +
(IV+I+1)19 + 10 IV" + (IV+2 I)111 + 15 IV231 + II235 + 4 IV267 + (III+2)275. Reklamanten, häufig durch Beschnitt
weggefallen (143v, 151v, 159v, 167v, 175v, 183v, 191v, 199v, 207v, 215v, 223v, 231v, 251v, 259v). Zeitgenössische
Foliierung in Rot (oben) und in kleinerem Schriftgrad in Schwarz (unten): 1-275, Bll. l*-3* mit moderner
Zählung. Schriftraum (zwischen den Texten stark variierend): ca. 24 x 17 cm; 24-36 Zeilen. Bastarda bzw. Tex-
tura (14v—15r) von fünf Händen (I. (mit geringen Varianten) 1r—14r, 17r—101v, 104r—135r; II. 14v—15r; III. 15v, 102v;
IV. 137r-233v; V. 244r-271v). Überschriften in Rot, meist abgesetzt und eingerückt. 244r, 256r Fleuronneeinitialen
in Blau über drei bis fünf Zeilen mit Profilgesicht, Eule und Vögeln (256r); 247r-255r kalligraphische Initialen.
Rote (138-233v, 256-2681 abwechselnd rote und blaue) Lombarden über zwei bis fünf Zeilen, teilweise mit
ornamentalen Schaftaussparungen. 15v, 102v Cadellen, z.T. rottintenfarben. Rote und blaue Paragraphzeichen;
übliche Rubrizierung. Zahlreiche Rotae, Schemata und Tabellen. Am Rand der Tafeln häufig Verweis auf die
Erläuterungstexte (bspw.: Canon 15 a). Zwei ganzseitige astrologisch-astronomische Drehbilder in Deckfar-
benmalerei auf Goldgrund von Berthold Furtmeyr, die 542 weiteren, überwiegend gerahmten Miniaturen in
Deckfarbenmalerei, z.T. auf Goldgrund, stammen von Thomas Schilt; zur Buchmalerei vgl. Das Heidelberger
Schicksalsbuch, s. Lit.; Zimmermann, Das Heidelberger Schicksalsbuch, s. Lit. Die Hs. wurde nach der Teilfak-
similierung 1981 nicht mehr gebunden. Der ehemalige Einband wird gesondert aufbewahrt: Brauner Kalbleder-
einband über Holz auf sechs Bünden (davon vier Doppelbünde) mit Einzelstempeln (Wappen) und Streichei-
senlinien in Gold für Papst Alexander VII. (Fabio Chigi; amtiert 1655-1667). Rundes Signaturschild, modern:
Pal. Germ. 832. Auf dem hinteren Buchdeckel ist ein Astrolab, ein Gerät zur Winkelmessung am Himmel, mit
beweglichen Scheiben und Zeigern angebracht.
Herkunft: Das große Format und die übrige gehobene Ausstattung machen es wahrscheinlich, dass der Codex
für einen wohlhabenden Auftraggeber vermutlich aus adligen Kreisen hergestellt wurde. Es gibt Indizien dafür,
dass die Hs. für Kurfürst Philipp den Aufrichtigen von der Pfalz und seine Frau, Margarethe von Bayern-
Landshut, geschrieben wurde. Hierfür sprechen v.a. die Wappen der Pfalz und Bayerns in den Zwickeln der
beiden Drehbilder (16r, 103r). Inhaltlich handelt es sich bei dem Text der Handschrift um eine Zusammenstel-
lung verschiedener astrologisch-astronomischer Drucke, die aus der Augsburger Werkstatt des Erhard Ratdolt
stammen. Darunter befindet sich als spätester die 1491 erschienene Ausgabe (GW n0376) des sogenannten
„deutschen Hyginus“, eines astronomisch-mythologischen Handbuchs. Die Miniaturen sind ebenfalls direkt
von den Holzschnittillustrationen der Ratdoltschen Inkunabeln abhängig. Aus der Tatsache, dass die Mondta-
feln des Kalenders ebenfalls 1491 beginnen, kann darauf geschlossen werden, dass die Handschrift in diesem
Jahr oder kurz danach entstanden ist. Bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistkirche verzeich-
net: Vatikan BAV Pal. lat. 1939, 83r [MathematiciJ: Calender/ Finsternuß/ Geomantia etc. geschrieben perment,
in fol bretter weiß leder schloß, schon illuminirt (gleichlautend Pal. lat. 1938, 72v).
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