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Cod. Pal. germ. 833

108* mit moderner Zählung. Schriftraum (rundum mit Tinte, lv-49r mit roten Doppellinien, begrenzt): 23,5 x
15-16; 37-41 Zeilen. Kalligraphische Buchschrift des 16. Jhs. von der Hand des Nürnberger Schreibmeisters
Heinrich Rüdinger. Von Rüdinger stammt auch ein kalligraphisch hochwertiges ‘Planetenbuch’ (Heidelberg UB
Heid. Hs. 3394) und ein Faszikel mit ‘Geomantischen Figuren’ (Cod. Pal. germ. 763/IV), die er ebenfalls für den
Pfalzgrafen und späteren Kurfürsten Ottheinrich von der Pfalz zusammengestellt und geschrieben hat, vgl.
Walter M. Brod, Fränkische Schreibmeister und Schriftkünstler, Würzburg 1968 (Mainfränkische Hefte 51),
S. 18-22. Überschriften in Auszeichnungsschrift, teilweise in Rot. Festtage in den Kalendern, 4r-10v und 1 lr—23v,
und allgemein hervorgehobene Wörter und Zahlen in Rot. Feldinitialen in Deckfarbenmalerei mit floralen
Goldornamenten im Feld und in schwarzem Rahmen, Buchstabenstamm teilweise mit Goldfarbe: llr N-Initiale
vor rotem Grund über drei Zeilen; 27r N-Initiale vor rosafarbenem Grund über zwei Zeilen; 35v I-Initiale vor
lilafarbenem Grund über drei Zeilen; 42r D-Initiale vor grünem Grund über drei Zeilen; 42v V-Initiale vor rotem
Grund über drei Zeilen; 49r D-Initiale vor blauem Grund über drei Zeilen. lr, 4r/v, llv, 26r, 36r kalligraphische
Initialen, teilweise in Rot. Zahlreiche Cadellen. Ursprünglich 588 mit Deckfarben kolorierte Federzeichnungen,
teilweise mit Blattgold gehöht, von Albrecht Glockendon d.J. (vgl. Thieme/Becker 14 [1921], S. 259; Allgemei-
nes Künstler Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker 56 [2007], S. 190), vgl. das Monogramm
lv AG 1557 und die Signatur 25r AG. 67vi'' wurden zwei Illustrationen zum ‘Astrolabium planum’ herausge-
schnitten. l*v ganzseitige Miniatur mit dem Wappen Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz, Bl. mit der Miniatur
auf Bl. 1* aufgeklebt, s. Lagen. 25r, 98r ganzseitige Tafeln mit zwei bzw. einer Drehscheibe. Brauner Kalbleder-
einband über Holz auf fünf Doppelbünden mit Platten-, Rollen- und Einzelstempeln in Gold von Petrus Betz
(?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs und
Unterschrift: OTTHAINRICH VON. G. G. PFALTZ/ GRAVE BEY REIN DES HEILIGEN/ RÖMI-
SCHEN R. ERTZ. VND. CHÜR/ II. IN NIDERN VND OBER BEYERN-, Jahreszahl: 1558; Rückseite ver-
goldetes Wappen der Pfalz, ohne Einfassung, oben O.H.P.C. [Otto Henricus Palatinus Comes], unten M.D.Z.
[Mit der Zeit] (Konrad HAEBLER/Ilse Schunke, Rollen- und Plattenstempel des XVI. Jahrhunderts, Bd. 2,
Leipzig 1929 [Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 42], S. 71 Nr. I, III). Rosarotes Kapital, mo-
dern. 4 Messingschließen, zum Teil verloren, 8 geprägte Messingbeschläge. Punzierter, farbig bemalter (Ranken,
Pfälzer Wappenschilde) Goldschnitt. Einbandbeschreibung Karin Zimmermann, in: Schlechter, Ottheinrich,
S. 22 Nr. 17 (mit Abb.).
Herkunft: Teilabschrift von Cod. Pal. germ. 832, die auf Veranlassung von Pfalzgraf Ottheinrich von der Pfalz
durch Heinrich Rüdinger vorgenommen wurde, vgl. das Vortwort 1-3V. Die von Wille, S. 131, erwähnte Notiz
auf dem Vorderspiegel: Inter Mathern P. pag. 86b puto, die sich vermutlich auf den Eintrag in einem Biblio-
thekskatalog bezieht, ist nicht mehr lesbar. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh.; Bibliothekar Hermann Finke).
Schreibsprache: nordbairisch.
Literatur: Wille, S. 131; Wilken, S. 541; Wegener, S. 106 (mit Abb.); KDIHM 1, S. 409f. Nr. 11.4.22; Wolf-
gang Metzger, in: Schlechter, Kostbarkeiten, S. 170 Nr. B16 (mit Abb. und weiterer Lit.); Digitalisat:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg833.
1-3V HEINRICH RÜDINGER, VORWORT. Demnach der Durchleuchtig Hochgeborn
Fürst vnnd Herr, Herr Otthainrich, Pfalltzgraf bey Rein, Hertzog in Nidern vnnd Obern
Bayrn, etc. Mein gnediger herr, mit sonnderm vleis vnnd vncosten sich bemühet ... ain
Liberey zusamen bringen möchten, So haben ... ann mich begert, aus ... Büchern der Geo-
mancei den bessten grunnd züsuechen vnnd in Teütsche sprach züüerfassen ... 3V Diese
meine maynung, hab ich souil mir auf dissmal eingefallenn nit wellenn verhallten vnnd
will aim yeden weitter nachzugedenncken, vergont haben. IS HR [Heinrich Rüdinger]
52.
4-10v KALENDER FÜR DAS JAHR 1552. Almanach auf das Jar nach der gebürt
Christi vnnsers erlösers M-D-Lii- [1552] welhes ist ein Schalt Jar ... zaigt der Calender
darinn aüch des Monndes laüff, vnnd anndere notwenndige aufmerckung mit nachüol-
genden Character oder Zaichenn bedeütet werden. 4V >Bedeuttung der Zaichen<. Auflis-

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