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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 2): Schenkungsurkunden Nr. 167 - 818, Oberrheingau und Ladengau — Lorsch, 1968

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https://doi.org/10.11588/diglit.20232#0190
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Lebenszeit behalten. Nach seinem Hinscheiden aber soll Feudenheim in das Besitzrecht
der dem Herrn und dem Hl. Petrus dienenden Brüder übergehen, Heddesheim aber soll
zu ewigem Nutzen den Mönchen von Lorsch, welche dort Gott und dem Hl. Nazarius
dienen, als fromme Spende jenes Gerold, seiner Ehefrau Idibirg, des Grafen Konrad und
aller ihrer Vorfahren dienen. Falls dem Ehepaar kein Sohn geboren werden sollte, möge
Idibirg vorgenannte Güter für ihre Lebenszeit behalten. Nach ihrem Tode aber erfolge,
wie eben gesagt, der Übergang in das Besitzrecht der vorgenannten Brüder. Sollte ein
Bischof oder Abt diese Vergabungen dem Unterhaltsgut vorgenannter Brüder entziehen
und als Lehen vergeben oder zu eigenen Gunsten verwenden, so sollen die nächstberech-
tigten Erben die Befugnis haben, sie von der Kirche zurückzunehmen. Die Brüder beider
Klöster, sowohl desjenigen vom Hl. Petrus als auch desjenigen vom Hl. Nazarius, sollen
am Jahres-Gedächtnistage der Stifter alljährlich einen halben Scheffel Weißmehl, zwei
Frischlinge, fünf Eimer Wein und fünf Eimer Bier, die Armen aber ein Almosen von
einem Scheffel Brot, zehn Eimern Bier, einem Malter Hülsenfrüchten oder einem Mast-
schwein erhalten. — Nach dem Ableben von Gerold gingen Grimold, der Vogt von
St. Peter, und Hugizo, der Vogt von St. Nazarius, näher auf dieses Testament ein. Zu
einer endgültigen Beschlußfassung versammelten sie das Volk auf öffentlicher Tingstätte
bei Lobeddenburg (Ladenburg), in Gegenwart des Gaugrafen Konrad, des Wormser
Bischofs Rihgowo und des Lorscher Abtes Ebergis, der auch Bischof von Minden war.
Das sind die Zeugen, welche dort diese Schenkung beschworen haben:

Manno, Wignant,
Ruodfolc, Dietbalt und

Werinbrath, Lütfrit.
Die Namen derjenigen, welche auf dem gleichen öffentlichen Gerichtstage Augen- und
Ohrenzeugen waren, sind folgende:

Burchart,

Brunicho,

Nortbrat,

Graf,

Volrat,

Giselher,

Irphinc,

Gerhart,

Bernhoh,

Didolt,

Einhart,

Coppo,

Woltbrath,

Thancmar,

Sigehart,

ferner

Ecbrath,

Engilbalt,

ein anderer

Franco,

Hartman,

Woltbrath,

Bertolt,

Cadalach,

Sigewin,

Reginbrath,

Meginhart,

Sigebodo,

Gerlach,

Rihhart,

Adalbrath,

Embricho,

Adelbrath,

Hugizo,

Erlewin,

Gerhoh,

Ratbodo,

Gerhart,

Willihelm,

Gunther,

Adelrat,

Voltbrat,

Folcmar,

Wiserich,

Humbrat und





Gerbrath.

Nach dem Tode der Bischöfe Rihgowo und Ebergis (931—948) behandelten auch Bi-
schof Anno (950 bis etwa 979) und Abt Gerbod (956—972) dieses Testament und stellten
die Augen- und Ohrenzeugen fest. In ihrer Gegenwart haben folgende das Vermächtnis
beschworen:
 
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